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Nach dem köstlichen Kuchen lächelte Percy zufrieden und schaute auf die Uhr. "Allison, ich könnte noch ein paar Kleinigkeiten aus der Apotheke gebrauchen. Würdest du mir einen Gefallen tun und mir helfen, sie zu besorgen?"
Sofort nickte ich. "Natürlich. Was genau brauchst du denn?"
Mühsam stand Percy von seinem Stuhl auf, und holte einen Einkaufszettel, der mit einem sternenförmigen Magneten am Kühlschrank befestigt gewesen war, hervor, zeigte darauf und erklärte: "Hier, es ist nicht viel. Ein paar Medikamente und vielleicht könntest du auch nach etwas gegen Kopfschmerzen Ausschau halten".
Ich stand auf und nahm den Zettel. "Klar, ich bin gleich wieder da. Brauchst du sonst noch etwas?", fragte ich dann. Percy überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. "Nein, das sollte reichen. Vielen Dank, mein Mädchen. Du bist wirklich eine große Hilfe".

Mit einem Lächeln verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg zur Apotheke. Die frische Luft tat gut, und ich genoss den kurzen Spaziergang durch die Nachbarschaft. In der Apotheke angekommen, durchsuchte ich die Regale nach den benötigten Medikamenten. Mr. Keene, der gruselige Apotheker, begrüßte mich herzlich, und während ich weiter nach den benötigten Medikamenten für Percy suchte,  hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme: "Wen haben wir hier? Die süße Allison McKober. Ich habe gehört, du hast momentan gleich zwei Typen am Start. Stimmt das?", spottete Greta Bowie, ihre fiesen Bemerkungen mit einem selbstgefälligen Grinsen begleitend. Ich sah das auffällig gekleidete Mädchen vor mir kaum an und versuchte, so unauffällig wie möglich, meine Narbe mit meinen Haaren zu verdecken, bevor sie dazu auch noch einen spitzen Kommentar abgeben konnte.
Doch Greta schien ohnehin anderes im Kopf zu haben, denn sie erzählte enthusiastisch von der Sommerparty, die von Hannah Thompson an diesem Samstag organisiert wurde.

"Hast du es denn noch nicht gehört?", fragte sie mit entsetztem Blick. "Es wird angeblich die Party des Jahres, und unser ganzer Jahrgang wird da sein - und sogar der Jahrgang über uns. Du kommst doch auch, oder? Obwohl... mit diesem Gesicht würde ich wahrscheinlich auch nicht hingehen".
Shit... sie hatte es doch bemerkt.
Ich bemühte mich, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihre Bemerkung mich getroffen hatte. Meine Miene versteinerte sich, während ich versuchte, ihre Sticheleien zu ignorieren. Innerlich rang ich mit dem Gedanken, ob ich zu der Party gehen sollte, da ich doch so von Unsicherheiten geplagt war.

"Danke für die Einladung, Greta". Ich grinste freundlich. "Ich werd's mir überlegen, aber ich habe vermutlich schon andere Pläne", antwortete ich ruhig, während ich weiter nach den Medikamenten suchte. Greta ließ nicht locker und setzte ihre Spitzen fort. "Ach, komm schon, vielleicht kannst du ja eine Maske tragen. Oder besser noch, eine Papiertüte über den Kopf ziehen. Ich kann Hannah garantiert davon überzeugen, dass sie eine Kostümparty schmeissen soll. Dann kannst du sicher ohne Komplikationen den dritten Typen an Land ziehen". Ihr zynisches Lachen hallte durch die Apotheke. Meine Hände verkrampften sich um die Einkaufstasche, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben. "Ich bin zufrieden so, wie ich bin", log ich, mein aufgesetztes Lächeln blieb bestehen. "Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß auf der Party".
Greta, offensichtlich unbekümmert, wandte sich mit einem überheblichen Lächeln ab. "Naja, wenn du es dir anders überlegst, weißt du ja, wo du mich findest". Damit schritt sie hinter die Verkaufstresen, ließ sich auf einem Hocker nieder und vergrub ihre gepuderte Nase in einer Teenie-Zeitschrift. Erleichtert atmete ich auf.

×××

Direkt nachdem ich Percy die Tüte mit seinen Medikamenten überbracht hatte, erzählte ich ihm von meiner Begegnung mit Greta in der Apotheke, und fragte ihn, was er davon hielt. Darauf meinte er, ich solle nicht auf solche Kommentare hören, und einfach zu dieser Party gehen. Er sagte, das würde mich ablenken und für Abwechslung sorgen. Ich hatte darüber nachgedacht und schlussendlich entschied ich mich dazu, zu dieser gottverdamten Party am Samstag zu gehen.

I wanna be real || Patrick Hockstetter {ES}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt