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Misstrauen und Ärger spiegelten sich in den Gesichtern meiner Freunde wider, als sie Patrick dabei beobachteten, wie er sich lässig gegen die Holzwand lehnte.
Bill's Augen weiteten sich, Richie runzelte die Stirn, und Eddie hob eine Augenbraue. Es war Stan, der als Erster seine Überraschung in Worte fasste: "Was zur Hölle macht Hockstetter hier?"
Nervös, versuchte ich zu erklären: "Wir hatten doch ausgemacht, noch einmal gemeinsam mit ihm zu sprechen. Ich dachte nur, vielleicht kann er uns wegen der Sache mit ES irgendwie helfen".
Richie schnaubte verächtlich. "Glaubst du etwa, Mr. Charmant hier drüben, hat 'nen Zaubertrank gegen mörderische Clowns dabei?"

Patrick, sichtlich unbeeindruckt, spielte kurz mit seinem Feuerzeug herum und zündete sich schließlich eine Zigarette an. "Keine Sorge, ich beiße nicht. Zumindest nicht fest".
Die Losers reagierten mit wütendem Unverständnis, während Patrick die Situation mit einem amüsierten Lächeln beobachtete.
Die Atmosphäre im Clubhaus wurde immer angespannter. Eddie schüttelte den Kopf und knurrte: "Das ist doch verrückt, Allie! Der Typ kann uns nichts Gutes bringen. Der ist n' Psycho!"
Patrick nahm einen Zug von seiner Zigarette und spuckte den Rauch in Richtung der Losers aus. "Ihr seid so misstrauisch. Ich bin hier, weil Allison mich um Hilfe gebeten hat, aber wenn ihr das nicht wollt, ist mir das auch recht". Seine Worte wirkten kühl und gleichgültig.
Bevor die Situation weiter eskalieren konnte, schritt Ben ein. "Vielleicht sollten wir alle einen klaren Kopf bewahren. Allie, könnten wir bitte kurz alleine, als Losers, sprechen?" Er versuchte, die Wogen zu glätten und die Gruppe aus dem Clubhaus zu dirigieren.

Ich blickte zwischen meinen Freunden und Patrick hin und her, unsicher, wie ich die Gemüter beruhigen könnte. Der Raum fühlte sich plötzlich viel enger an, während die Spannungen in der Luft hingen und darauf warteten, entladen zu werden. Meine Freunde zogen sich nach draußen, ich folgte ihnen besorgt.

Bill brach das Schweigen: "Allie, was zum T-t-teufel hat dich dazu gebra-bracht, Hockstetter hierher zum Clubhaus zu bringen? Hast du nicht mitbekommen, w-was für ein Arsch der ist?"
Im Versuch, meine Gedanken zu ordnen, erwiederte ich: "Ich weiß, dass es riskant ist, aber ich denke, Patrick könnte uns bei der Sache mit ES helfen. Er hat Qualitäten, von denen wir profitieren könnten".
Mike runzelte die Stirn. "Qualitäten? Der scheint eher nach Ärger zu riechen als nach Qualität. Wir können uns nicht auf ihn verlassen".

Als wäre er aus dem Nichts aufgetaucht, stand Patrick plötzlich hinter mir und stützte seinen Ellenbogen auf meinem Kopf ab. "Wenn ihr meine Hilfe nicht wollt, kein Problem. Ich verschwinde einfach wieder und kümmer mich um meinen Kram". Er wirkte gelassen, fast schon amüsiert über die hitzige Diskussion.
"Halt mal kurz die Luft an, Patrick. Wir können das klären, ohne dass du gleich wieder abhaust", erwiederte ich und stieß seinen Ellenbogen von meinem Kopf. Ich war schließlich keine Armlehne.
Die Losers beobachteten die Szene mit skeptischen Blicken. Eddie war der Erste, der seine Bedenken äußerte: "Allie, du weißt, was er schon alles getan hat. Wir können ihm nicht vertrauen".
Patrick grinste selbstgefällig. "Sieht so aus, als hätte ich Fans hier".
Ich seufzte und versuchte, die Gemüter zu beruhigen. "Lasst uns wenigstens darüber sprechen. Patrick kann uns vielleicht tatsächlich helfen".

×××

Die Stimmung im Wald war angespannt, als ich versuchte, meine Überzeugungen zu erklären. Patrick lehnte lässig an einem Baum, einen spöttischen Ausdruck auf dem Gesicht. Die Losers beäugten ihn misstrauisch, während er seine Zigarette an einem Stein in seiner Hand ausdrückte.
Dann richtete ich mich an die Gruppe: "Ich weiß, dass Patrick nicht euer Lieblingsmensch ist, aber ich denke, er kann uns helfen. Ihr müsst doch zugeben, dass er eine Art hat, die andere beeindruckt und einschüchtert. Das kann uns helfen, ES zu bekämpfen".
"Ich weiß nicht so recht", warf Stan ein, und widmete Patrick einen tödlichen Blick. "Ich vertraue dem nicht".
"Na und, ich vertraue dir auch nicht", schoss Patrick mit einem überheblichen Grinsen zurück. "Und trotzdem bin ich hier. Ihr seid nicht gerade das Dream Team, aber hey, ich werde mein Bestes geben, um euch vor eurem imaginären Monster zu beschützen, wenn es das ist, was Allison will".
"ES ist nicht imaginär! ES ist eine reale Bedrohung, wir alle haben es erlebt!", entgegnete Beverly erzürnt.
"Real", murmelte Patrick schaubend. "Ihr redet von einem Clown, der Kinder frisst. Das klingt nach einem miesen Horrorfilm".

"Es reicht jetzt!", rief ich aus. "Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass er helfen könnte". Doch Richie warf ein: "Der scheint eher darauf aus zu sein, uns zu ärgern, als uns zu helfen". Er verschränkte kurz die arme, löste sie aber sogleich wieder, um seine Brille zurecht zu rücken.
Mit einem selbstgefälligen Grinsen kam Patrick ein paar Schritte auf uns zu und konnte sich einen spöttischen Kommentar nicht verkneifen. "Hey, ich bin vielleicht nicht in euerem Horrorfilmclub, aber ich kann lernen, wie man Monster jagt".
Die Unsicherheit lag in der Luft, als meine Freunde sich unbehaglich gegenseitig anschauten. Ich spürte den Druck, meine Entscheidung zu verteidigen. "Wir müssen es zumindest versuchen. ES wird nicht auf uns warten".
Die Spannung war förmlich greifbar, während die Gruppe zwischen Zweifeln und Hoffnung hin- und hergerissen schien.

"Zu meiner Verteidigung", begann Patrick wieder und kam uns noch näher. "Ich hab' mir nicht ausgesucht, hier zu sein. Ich mache das alles bloß für Allison. Von mir aus spiel' ich euer Spiel mit. Aber ich sage euch gleich, das wird nicht mein neues Hobby".
"Keiner zwingt dich hier zu sein, Hockstetter!" Stan trat mit geballten fäusten vor und stellte sich zwischen Patrick und mich, sah ihn wütend an. Patrick blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zurück. "Ach nein? Aber warum bin ich sonst hier, wenn nicht wegen Allison, hm?" Ein provokantes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Stan schien unbeeindruckt. "Ich weiß nicht. Woher soll ich wissen, was in so einem abgefuckten Kopf wie deinem abgeht?"
Scharf zog ich die Luft zwischen den Zähnen ein, und drückte geschockt meine Hände auf Mund und Nase. Es war nicht klug, was Stan gerade tat, doch es war schon zu spät. Bedrohlich beugte sich Patrick zu ihm herunter, bis er auf Augenhöhe mit ihm war, und bleckte die Zähne. "Mal ganz ehrlich, Flachwichser. Bloß weil du nicht die Eier dazu hattest, sie zuerst für dich zu beanspruchen, heißt es nicht, dass du dich jetzt hier so aufspielen musst, um im Nachhinein nochmal dein winziges Ego zu pushen!"

Gerade hatte Stan den Mund geöffnet, um etwas zu erwiedern, als Beverly dazwischen ging. "Okey, stopp! Stopp!!" Sie griff nach Stan's Schulter und zerrte ihn ein paar Meter von Patrick weg, der sich mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen wieder gerade hinstellte, und sich die Haare aus dem Gesicht strich.
"Es reicht Leute, wirklich!", schnaubte Beverly. "Das ist jetzt wirklich irrelevant. Wir sollten jetzt lieber bestimmen, ob Hockstetter uns helfen kann, oder nicht". Erwartungsvoll blickte sie in die Runde. "Also, wer ist dafür?"
"Wirklich jetzt? Ihr stimmt ab?", fragte Patrick verächtlich, doch ignorierten wir ihn. Ich war die erste, die meine Hand hob, und zu meiner Überraschung nicht die einzige. Richie und Stan waren die einzigen, die ihre Hände unten gelassen hatten. Die Anderen hatten vermutlich seine Ausstrahlung wargenommen und bemerkt, dass es uns nützlich kommen könnte.

"Das ist doch verrückt!", stieß Richie aus und wandt sich zuerst an Ben. "Der Typ hat dir mal fast die Frisur abgefackelt, warum stimmst du für ihn?"
"K-komm runter, Richie!", sagte Bill ruhig. "Allie hat Re-recht. Seine Ausstrahlung kö-könnte Wirkung auf ES zeigen".
Richie stieß einen genervten Laut aus, schien sich aber geschlagen zu geben. Im Gegensatz zu Stan, der sich schnaubend abwandte und durch den Wald zurück in Richtung Straße stapfte, die Hände noch immer zu Fäusten geballt. Ich wollte ihm nachgehen, mit ihm reden und ihm versichern, dass nicht's, was Patrick gesagt hatte, in Stein gemeißelt war. Doch bevor ich einen Schritt tun konnte, hielt mich jemand an der Schulter fest. Verwirrt wandt ich mich um und sah zu Mike, der mich mit zusammengepressten Lippen ansah und den Kopf schüttelte.

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I wanna be real || Patrick Hockstetter {ES}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt