Langsam öffnete ich die Augen, kniff sie aber direkt wieder zu, da grelles Licht durch die weißen Vorhänge in mein Gesicht blendete. Behutsam richtete ich mich auf und wurde von einem schmerzhaften Pochen in meinem Kopf begrüßt. Vorsichtig öffnete ich meine Augen erneut und erkannte - nicht Percy's Gästezimmer, sondern mein Eigenes. Verwirrt blinzelte ich und versuchte, meine Erinnerungen an letzte Nacht zu sammeln. Bruchstücke setzten sich mühsam zusammen; Ich erinnerte mich an den Streit mit Patrick. Jedenfalls erinnerte ich mich daran, dass wir uns heftig angeschrien hatten, und ich mich danach sehr schlecht gefühlt hatte. Und an meine Freunde konnte ich mich erinnern, jedoch nicht an den Grund, warum sie dort gewesen waren. Alles wirbelte in meinem Kopf.
Meine Hand fuhr durch die wirren Haare, und als ich aufstehen wollte, spürte ich den stechenden Schmerz in ihrem Kopf noch stärker. Die Alkoholfahne schlug mir entgegen, ich rümpfte die Nase, meines eigenen Atems wegen.
Immer mehr Erinnerungen kehrten in Bruchstücken zurück, doch konnte ich mir nicht erklären, wie ich von der Party hier her gekommen war.Ich stolperte aus dem Bett und versuchte, mich auf wackeligen Beinen zum Badezimmer zu schleppen. Mein Spiegelbild schockte mich; verheulte Mascara-Spuren, zerzauste Haare und ein Gesicht, das die Strapazen der vergangenen Nacht widerspiegelte.
Die Losers - sie waren da gewesen, aber was hatten wir besprochen? Die Verwirrung ließ mich frustriert seufzen.
Nachdem ich mich notdürftig frisch gemacht hatte, wagte ich mich hinunter. Mein verlassenes Zuhause empfing mich mit Stille, nur das leise Knarren der Dielen unter meinen Schritten war zu hören. Und mit einem Mal kamen die Gedanken an meine Mutter wieder zurück. Sie sollte hier auf dem Sofa sitzen, ihre Zeitschrift lesen und hin und wieder einen schnippischen Kommentar von sich geben. Niemals hätte ich erwartet, das mal zu vermissen. Doch ich tat es. Sehr sogar.Ich stand im Flur, als das blinkende Licht an der Mailbox meine Aufmerksamkeit erregte. Ein unangenehmes Gefühl der Unsicherheit kroch in mir hoch, als ich mich dazu entschloss, die Nachrichten abzuhören.
Der Hörer knisterte und die erste Nachricht erklang mit Percys besorgter Stimme: "Hallo Allison, mein Mädchen. Ich mache mir große Sorgen, du bist die ganze Nacht nicht mehr aufgetaucht. Ich rufe diese Nummer an, in der Hoffnung, dass du bei dir zuhause bist. Bitte ruf mich zurück, wenn du das abhörst".
Mit einem Gefühl der Schuld, drückte ich auf 'Weiter'. Die zweite Nachricht war von Bill, dessen stotternde Stimme nach meinem Wohlbefinden fragte: "H-Hey, Allie. Ist alles okay bei dir? Wir ha-haben dich die ganze Zeit gesucht. Ruf bitte zurück, wenn du das hörst".
'Nach mir gesucht'? Warum hätten sie nach mir suchen sollen? Was zum Teufel ist gestern Abend noch alles passiert?Die dritte Nachricht folgte und kam von Stan, der ebenfalls besorgt klang: "Allie, hey, hier ist Stan. Wir machen uns alle Sorgen. Du hast dich gestern sehr seltsam verhalten. Wir sind für dich da... ich bin für dich da, also bitte melde dich bei mir".
Das rote Licht an der Mailbox blinkte weiter, und ich nahm an, dass noch eine weitere Nachricht von einem meiner Freunde folgen würde. Sicherlich von Beverly. Ohne groß nachzudenken, drückte ich auf den 'Weiter'-Knopf, aber statt der weichen Stimme von Beverly, hörte ich Patrick aus dem Hörer sprechen: "Bitte hör mir zu, Allison. Du musst am Dienstag um 12:30 Uhr an die Kussbrücke kommen! Ich bitte dich. Wir müssen reden, diesmal wirklich, versprochen... Ich liebe dich".Patrick's Worte drangen an meine Ohren, und ich spürte, wie sich mein Herzschlag rapide beschleunigte. Die emotionale Achterbahn setzte sich fort, als ich bemerkte, dass Patrick's Stimme sich anhörte, als hätte er geweint, oder wäre kurz davor. Ein Gedanke, den ich jedoch sofort beiseiteschob, denn Patrick und Tränen schienen in meiner Vorstellung unvereinbar. Doch die Tiefe seiner Worte und die Dringlichkeit in seiner Stimme brachten mich an den Rand der Tränen.
Ich schluckte schwer, während ich seine Worte auf sich wirken ließ. Die Anspannung in der Luft schien greifbar, und die Kombination aus Sorge, Verwirrung und einem Hauch von Hoffnung fühlte sich an wie ein Strudel, der mich mit sich riss.Das rote Licht der Mailbox erlosch, als die letzte Nachricht endete. Ich stand weiter im Flur, den Hörer noch immer in der Hand, und versuchte die Worte zu verdauen. Ich fragte mich, was Patrick bewegt haben könnte, so dringend mit mir zu sprechen, und warum ausgerechnet an der Kussbrücke. Warum aufeinmal?
Die bevorstehende Begegnung mit Patrick versprach mehr Geheimnisse und Emotionen, als ich es ertragen könnte. Ich spürte, dass diese Nachricht mein Leben erneut auf den Kopf stellen würde, und eine Mischung aus Angst und Neugierde breitete sich in meinem Inneren aus.
Tief seufzend, schloss die Augen und versuchte, mich auf das Kommende vorzubereiten, während der Flur um mich herum in Stille versank.×××
Percy seufzte schwer, und ein Ausdruck der Enttäuschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. "Allison, ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Ich habe dich auf diese Party gelassen, in der Annahme, dass du eine Ablenkung brauchst, aber dann... die ganze Nacht lang meldest du dich nicht, und dann finde ich dich dort, völlig aufgelöst".
Percy und ich saßen auf dem durchgesessen Sofa in seinem Wohnzimmer. Laut der tickenden Uhr an der beige-braun tapezierten Wand, war es ungefähr 17:30 Uhr, und Percy hatte mich soeben von Zuhause abgeholt, nachdem ich ihn zurückgerufen hatte.Ich senkte den Blick, meine eigenen Gedanken von Schuldgefühlen überschattet. "Es tut mir leid, Percy. Ich hätte mich melden sollen. Die Dinge sind nur... kompliziert".
Percy atmete tief durch und versuchte, seine Sorge in den Griff zu bekommen. "Ich will nur, dass du sicher bist und dich nicht in Schwierigkeiten bringst. Wenn du reden willst, bin ich hier. Aber bitte, mach dir bewusst, dass es Leute gibt, die sich um dich sorgen".
Meine Schultern sanken unter der Last der Schuldgefühle, die ich auch Percy gegenüber hatte. Verstehend nickte ich und spürte gleichzeitig die Wärme seiner Fürsorge.Mit einem mal wurde sein Blick sanfter, und er sah mich liebevoll an, die Besorgnis in seinem Gesicht jedoch immernoch präsent. "Komm schon, was ist los? Ich sehe doch, dass du über etwas nachdenkst".
Ich starrte auf den Boden, während Percy in respektvollem Abstand stand und darauf wartete, dass ich etwas sagte. Kurz überlegte ich, wie ich meine Gedanken formulieren konnte."Percy", begann ich dann zögerlich. "Ich weiß nicht, was ich tun soll... Patrick hat angerufen, er möchte sich mit mir treffen, an der Kussbrücke. Ich verstehe nicht, warum er plötzlich so drängt, und ich... ich habe Angst vor dem, was er sagen wird".
Vorsichtig setzte sich Percy neben mich und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. "Liebes, du musst selbst entscheiden, ob du dich darauf einlassen möchtest. Aber denk daran, dass du nicht alles sofort klären musst. Es ist wichtig, auf dich selbst zu hören und nur das zu tun, womit du dich wohlfühlst".
Ich nickte, doch der Knoten in meinem Magen blieb bestehen. Die Unsicherheit über meine Gefühle und die bevorstehende Konfrontation mit Patrick hinterließen eine Spur der Verwirrung. Tief atmete ich durch und versuchte, die Emotionen zu ordnen, während Percy mich voller Fürsorge unterstützte.×××
Die kühle Brise strich durch meine Haare, als ich mich an diesem Dienstag der Kussbrücke näherte. Mein Herz klopfte schneller, und die Unsicherheit drückte schwer gegen meinen Schädel. Der Weg schien endlos, und ich kämpfte mit den Gedanken, die wild in meinem Kopf wirbelten. Sollte ich überhaupt hingehen? Was würde Patrick sagen? Wie würde ich darauf reagieren?
Als ich der Brücke näher kam, sah ich Patrick schon von Weitem. Er lehnte lässig gegen einen Holzpfeiler, sein Feuerzeug klappte er ständig auf- und wieder zu.
Ein nervöses Kribbeln durchzog meinen Magen. Bei dem Anblick schlug mein Herz wie wild, und ich spürte eine Mischung aus Angst und Sehnsucht.
Patrick hob den Blick, als ich näher kam. Unsere Blicke trafen sich, und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Der Ausdruck auf Patricks Gesicht war schwer zu deuten - eine Mischung aus Hoffnung und Verletzlichkeit. "Allison", sagte er leise, und das Feuerzeug flackerte wieder auf. "Ich hab' gehofft, dass du kommst".Meine Hände zitterten leicht, als ich - mit gewissem Abstand - vor ihm stehen blieb. "Ich bin hier", erwiderte ich mit einem Hauch von Unsicherheit. "Aber das heißt nicht, dass alles einfach vergessen ist, Patrick".
Er nickte verständnisvoll. "Ich weiß. Es gibt so viel, was gesagt werden muss. Lass uns reden, okay? Einfach nur reden". Ich nickte zögernd, doch die Unsicherheit blieb wie ein Schatten über mir liegen.🎈
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I wanna be real || Patrick Hockstetter {ES}
Fanfiction𝙷𝚎 𝚜𝚎𝚝 𝚏𝚒𝚛𝚎 𝚝𝚘 𝚝𝚑𝚎 𝚠𝚘𝚛𝚕𝚍 𝚊𝚛𝚘𝚞𝚗𝚍 𝚑𝚒𝚖 𝚋𝚞𝚝 𝚗𝚎𝚟𝚎𝚛 𝚕𝚎𝚝 𝚊 𝚏𝚕𝚊𝚖𝚎 𝚝𝚘𝚞𝚌𝚑 𝚑𝚎𝚛. Angst. Jedes Mal, wenn er sie berührte, ihr an den Haaren zog, ihr hinterherlief. Angst, wenn er sie auch nur ansah und grinste...