Kapitel 26

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Liliana
„Ich gehe mal auf die Toilette." Gebe ich Dario Bescheid und gehe hoch ins Zimmer, natürlich haben die auch unten Toiletten aber ich muss einfach mal weit weg von den ganzen Gästen.
Als ich ins Badezimmer gehe und die Tür schließe, bin ich so kurz vorm weinen aber ich kann nicht weinen, es wird jeder bemerken wegen dem Make up und ich habe keine Lust auf die ganzen Fragen. Ich setze mich auf den Badewannen Rand, mir wird einfach alles viel zu viel, dass ich gezwungen werde jemanden zu heiraten.
Ich wünsche mir aber irgendwie auch nicht mein altes Leben zurück, ich meine ich habe keine Familie mehr und meine Freunde? Die kann man glaube ich nicht mehr so nennen, auch wenn ich morgen ein Treffen mit Aiden habe, ich will eigentlich nur das er mich hier raus holt und dann will ich verschwinden, am besten in ein anderes Land fliegen und dort mein ganzes Leben von neu beginnen. Dann fällt mir aber Alesia ein, es kann auch sein das ich einfach finde das Aiden und Madison mich nicht richtig behandeln, weil Alesia ein Einfluss auf mich haben soll damit ich hier bleiben soll.
Ich fange an zu Zittern, wer mich kennt weiß das ich nicht mit Stress umgehen kann.
Ich fange an mich noch fester an der Badewanne fest zu halten, es fängt wieder an diese Wiederholung.

Ich wache auf neben meiner Mutter, sie ist schon länger wach. „Guten morgen Engel." Wünscht sie mir. „Guten Morgen Mama." Wünsche ich ihr auch. „Komm, wir fahren wieder nachhause." Ich wünsche das es wieder wie früher ist, wo mein Vater noch mit mir gespielt hat im Garten.
Ich und meine Mutter gehen runter, sie bezahlt die Nacht in dem Hotel und wir fahren wieder lange Nachhause. Als wir wieder an unserem Haus sind, was irgendwie sehr verschmutzt ist, seit dem mein Vater Alkohol und Drogenabhängig geworden ist.
Meine Mutter geht vor und schließt Vorsichtig die Tür auf, sie geht ganz leise rein und ich gleich hinterher. Sie schaut genau, macht jede Tür vorsichtig auf und wir merken das mein Vater nicht hier ist. Weshalb wir warten, tun was wir wollen und froh sind das er nicht hier ist.
Es ist spät Abends aber er ist immer noch nicht hier. „Mama?, Hat er uns verlassen?" Frag ich sie leise vor Angst. „Ich hoffe es doch." Lächelt sie mich seit langem nochmal an, weshalb mir eine Träne runter fließt.

„Mi Amor?" Höre ich ganz leise während ich immer noch im Haus bin mit meiner Mutter. „Liliana, mach die Tür auf!" Wird es lauter, bis auf einmal etwas knallt. Ich erschrecke mich und bemerke, dass ich gar nicht bei meiner Mutter bin, ich schaue immer noch gerade aus bis Dario in meinem Blick Feld ist. „Mi Amor was ist los?" Fragt er mich sofort und sieht meine Träne im Gesicht.
Ich will gar nicht weinen aber immer wenn ich in diesem Alptraum gefesselt bin passiert es automatisch ich hasse es, ich hasse es so sehr.
Warum kann ich es denn nicht einfach vergessen? Wieso bin ich so? Ich kann nicht mal mit jemanden drüber reden, weil ich einfach Angst habe. Angst habe verletzt zu werden, Aiden kennt die komplette Geschichte aber ich hab seit 8 Jahren nicht mehr mit ihm über dieses Thema ausführlich geredet außer letztens, wegen der Sache mit Angela.
„Liliana?" Spricht Dario mich nochmal an. „Tut mir leid." Entschuldige ich mich bei ihm.
„Warum entschuldigst du dich?" Ich bin völlig neben der Spur, diese Träume machen mich seit dem ich 14 bin fertig, dass ich gar nicht Dario richtig auf die Frage antworten kann.
Ich schaue ihn mit glasigen Augen an, weil ich merke das ich wieder weinen muss, meine Güte warum an dieser Verlobungsfeier.
Er nimmt meine Hand und wischt seinen Daumen beruhigend drüber, es hilft ein bisschen, trotzdem ist mir das alles zu viel.
Wie soll das bitte an der Hochzeit werden? Er nimmt mich im Braut Style hoch und trägt mich zum Bett, wo er sich hinsetzt mit mir auf seinem Schoß. „Mi Amor, ich kann dich nicht zwingen das du mir erzählst was los ist, aber ich kann mit dir hier sitzen, egal wie lange aber bis es dir wieder gut geht." Ich bin hin und her gerissen und weiß nicht was ich machen soll.
Soll ich ihm vertrauen? Aber ich will doch sowieso bald abhauen und morgen mit Aiden ein Fluchtplan machen. Ich starre 10 Minuten gegen die Wand und Dario macht immer noch seine beruhigende Bewegung, wenigstens habe ich aufgehört zu weinen und bin wegen Dario ein bisschen beruhigter.
„Ist es schlimm, wenn wir auf unserer eigenen Verlobungsfeier nicht bei den Gästen sind?" Frage ich ihn unsicher, weil ich sonst wahrscheinlich unten ein Zusammenbruch hätte. „Nein Mi Amor, solange es dir nicht gut geht, ist gar nichts schlimm das wichtigste ist das es dir besser geht."
Ich fange an näher an ihn zu kommen, ich fühle mich tatsächlich gerade sicher bei ihm.
„Wann wird die Hochzeit stattfinden?" Frage ich zögerlich. „Am Samstag, in 3 Tagen."
Scheiße das ist ja schon gefühlt morgen, ich stehe langsam auf und sehe ihn an.
„Wie lange geht die Feier heute?" Ich weiß nicht wie lange ich es in diesem ungemütlichen Kleid aushalte. „Ich denke gegen 21:00 Uhr sind die meisten Gäste weg, keine Sorge mi Amor wir haben schon 19:00 Uhr." Was ein Glück. „Mir geht es schon wieder etwas besser, danke Dario." Ich gehe ins Bad und sehe meine komplette Schminke verschmiert. Scheiße sehe ich hässlich aus, so kann ich doch nicht mehr runter gehen, jeder wird sehen das ich geweint habe.
Dario kommt hinter mich und sieht mich im Spiegel an. Ich drehe mich um und sehe dazu noch diese Tür, die mitten Eingang vom Bad liegt, weshalb ich lachen muss. „Ich glaub wir brauchen eine neue Tür Dario." Lache ich weiter. Er schaut mich an und muss auch schon schmunzeln. „Hättest du die Tür aufgemacht dann bräuchten wir keine neue Tür." Ich wollte doch die Tür aufmachen man aber es ging nicht. Ich fange an meine Verwischte Mascara abzuwischen und neu Drauf zu machen genauso wie das ganze Make up, Dario beachtet ganz genau meine Schritte im Spiegel. Er dreht mich plötzlich um und nimmt mit seiner Hand mein Kinn hoch, er schaut in meine Augen und ich in seine wunderschönen Grünen Augen.
Stop ich darf nicht so denken nicht jetzt, nein er hat mich entführt es geht nicht.
„Du siehst wunderschön aus Mi Amor." Er gibt mir so viele Komplimente. „Also langsam schmeicheln mir deine Komplimente zu sehr." Gebe ich lachend von mir, obwohl ich wirklich dankbar für sie bin. „Gehen wir runter?" Frage ich nett, er nickt und wir gehen runter zu den Gästen. „Da seid ihr ja endlich wo wart ihr?" Fragt Alesia uns verwundert. „Mir ging es nicht so gut aber jetzt ist wieder alles super." Antworte ich ihr und gebe ihr ein liebes volles Lächeln, es ist nicht gelogen es geht mir besser als gerade eben aber glücklich bin ich nicht, ich meine es ist meine unwillige Verlobung?

The day of my future lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt