Kapitel 37

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Liliana
Ich fliege in das Eisige Wasser und mich überzieht eine Gänsehaut am ganzen Körper, ich merke wie ich unter gehe und bin komplett erstarrt.
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Ich öffne meine Augen mit Kopfschmerzen und realisiere, dass ich immer noch am Boden liege.
„Mama!" Schreie ich sofort durchs ganze Haus und renne die Treppe runter, ich sehe in die Küche. Wo ist sie? Ich renne weiter ins Wohnzimmer und in den Keller, sie ist nirgends.
Ich fange an zu weinen, Tränen fließen über meine Wangen. Was ist wenn er sie hat?
Ich gehe raus in den Garten, vielleicht ist sie hier. Ich sehe fast nichts mehr, weil es schon so dunkel ist.
„Das Licht im Schuppen ist an." Bemerke ich und rede mit mir selbst.
Ich gehe leise und ruhig zum Schuppen hin, schaue leise und unmerkbar vom Fenster aus in den Schuppen rein.
Ich sehe sie, ich sehe meine Mutter und leider auch meinen ekelhaften Vater.
Er schlägt sie, ich will dazwischen gehen aber kann nicht, er würde mich sofort wieder bewusstlos schlagen.
„Du kleine Schlampe!" Schreit er und schlägt sie. „Wie kannst du es wagen, einfach abzuhauen!" Schreit er weiter und schlägt sie wieder. Ich sehe wie ihre Augen rot sind genauso wie ihre Wangen.
Ich kann das nicht mit ansehen, es geht nicht.
Ich laufe leise zur Tür und werfe sie hektisch auf. „Lass meine Mutter in Ruhe!" Schreie ich meinen Vater an und versuche ihn von ihr weg zu drücken.
„Ach die zweite schlampe ist auch da, um so besser." Redet er ruhig und kommt auf mich zu, die Schuppentür geht auch zu und ich komme nicht mehr raus.
„Geh zurück, lass mich in Ruhe!" Schreie ich mit Tränen in den Augen, er kommt immer näher und schlägt mich und boxt mich immer wieder an die verschiedensten Stellen in den Bauch oder ins Gesicht.
Ich versuche mich zu wehren aber es klappt nicht.
„Lass sie, du bist doch sauer auf mich, lass deine ekelhafte Wut an mir raus!" Fängt meine Mutter wieder an zu schreien und steht auf.
„Du schlampe, setz dich wieder hin!" Schreit er immer lauter das man, dass Gefühl hat mein Trommelfeld platzt gleich.
Meine Mutter findet den Mut ihn zu schlagen, was gut klappt und sein Kopf zur Seite fliegt.
„Das war ein Fehler." Droht er ruhig, er kommt auf sie zu tretet sie so zusammen, dass sie sich nur noch zusammen zieht am Boden.
Ich bin wie erstarrt, ich will ihr helfen aber es fühlt sich alles so unrealistisch an.
Er kommt auf mich zu und fängt auch an mich zu treten, er nimmt ein Seil aus einer der Kisten und fesselt meine Hände, er nimmt mich auf den Arm und bindet mich an den Schuppen vor dem Pool an.
„Was wird das?" Frage ich Laut und ängstlich. „Dein Trauma." Ich kriege noch mehr Angst und Panik, er zieht meine Mutter aus dem Schuppen raus, sie sieht so fertig aus.
Ich sehe wie er meine Mutter ohne vor Warnung in den Pool tretet.
Wie soll sie mit diesen Schmerzen schwimmen können? „Nein!" Schreie ich nach ihr und beginne an mehr zu zittern.
Sie versucht oben zu bleiben und hält sich am Rand fest, mein Vater kommt auf sie zu und geht in den Pool rein.
„Ich hoffe du bereust für immer, dass du sowas uns angetan hast!" Schreit meine Mutter mit ihrer letzten Kraft. „Ich hoffe du bereust das du abgehauen bist mit Liliana und so respektlos bist!" Schreit er wieder und fängt an sie unter Wasser zu tunken.
„Lass das, Lass das sie stirbt sonst!" Schreie ich so laut wie ich kann mit Tränen, die mir nur noch am runter laufen sind.
„Mama, ich liebe dich!" Schreie ich noch hinterher, in der Hoffnung das sie es versteht.
Er tunkt sie immer wieder unter Wasser und wieder hoch sie hustet nur noch und atmet laut aus und schnell wieder ein, als er sie runter tunkt.
„Sie kann nicht mehr, lass sie." Flüstere ich nur noch zu meinem Vater in der Hoffnung das er es hört.
Ich sehe nur noch meine Mutter an, die ihre Augen schließt und öffnet, es fühlt sich an wie Stunden.
Ich versuche mich zitternd und voller Panik zu befreien. „Lass sie, lass sie, lass sie!" Versuche ich immer noch zu schreien und sehe mein Vater grinsen.
Ich schaue wieder meine Mutter an und sehe nur noch ihre wunderschönen Augen die offen stehen bleiben, sie atmet nicht mehr und geht unter.
Ich bin erstarrt, es fühlt sich an als würde ich gerade sterben. Der Mensch der immer für mich da war und alles für mich gegeben hat, wurde von meinem eigenen Vater getötet.
Ich merke wie er aus dem Wasser steigt und auf mich zu kommt. „Du lässt mich in Ruhe, ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich!" Schreie ich so laut, er nimmt seine Hand um meinen Hals, ich versuche mich mit meinen Füßen zu wehren und merke nur wie er meinen Hals abdrückt bis ich nichts mehr sehe.
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Ich blinzle und sehe nur noch ganz helles Licht, mir ist kalt so kalt das ich anfange zu zittern.
Ich bemerke mehrere Personen die um mich rum stehen und höre gedämpfte Stimmen.
„Mi Amor?" Wiederholt die Stimme von Dario immer wieder, ich sehe seine Augen die ich von 15 Meter Entfernung immer noch erkennen werde.
„Ja?" Versuche ich ganz leise zu antworten, ich versuche mich hinzusetzten und bekomme von irgendjemanden Stützung am Rücken. Es fühlt sich alles nicht echt an.
Ich sehe jeden aus der Familie und schaue nur Dario an, er hilft mir hoch und nimmt mich im Braut Style hoch, bringt mich in unser Zimmer.
Ich will sprechen aber es geht nicht, ich versuche etwas raus zu bekommen aber es geht nicht. „Mi Amor, was ist los?" Fragt er wieder und bringt mich ins Badezimmer. Ich will nicht sprechen ich will meine Mutter wieder haben.
Er setzt mich auf die Badewanne und hockt sich vor mich.
„Ist es okay wenn ich dich umziehe?" Fragt er immer noch besorgt und ich nicke, weil ich es alleine wahrscheinlich nicht schaffen werde.
Ich kann nicht mehr denken und auch nicht reden, ich tue einfach gegen den Schrank starren und merke wie Dario vorsichtig mein Kleid am Rücken öffnet und es mir über die Schultern streift. Dann zieht er es runter und ich muss kurz aufstehen damit er es komplett ausziehen kann, er geht ins Ankleidezimmer und holt ein T-Shirt von sich.
Ich schaue ihn an und bemerke seine dunklen Augen, Scheiße ich hab die weiße Unterwäsche an. „Bitte nicht." Versuche ich mit meiner Kraft ihn anzuflehen, er schaut mich mit verwirrten Blick an.
„Ich weiß heute ist die Hochzeitsnacht aber ich hab keine Kraft dafür." Versuche ich immer noch zu sprechen, er nimmt mein Kinn in die Hand.
„Mi Amor, ich mache nur das was du willst, Merk dir das." Erwidert er und gibt mir wieder ein Kuss auf die Stirn.
Ich versuche mein Bh auszuziehen, was auch nicht gerade gut klappt. Dario zieht ihn mir aus und hilft mir das T-Shirt schnell anzuziehen, anschließend hebt er mich wieder hoch und bringt mich ins Bett.
Ich fühle immer noch nichts und schaue wieder nur rum, wie soll ich denn schlafen?
Ich werde die ganze Zeit an meine Mutter denken müssen.
Es wiederholen sich manche Szenen in meinem Kopf ununterbrochen während Dario am duschen ist. Ich sehe vor mir nur noch meine Mutter die untergetaucht wird, ihre Augen plötzlich stehen bleiben und mein Vater der mir meinen Hals abdrückt.
Ich versuche aufzustehen mit den Bildern in meiner Sicht, als die Tür auf geht und Dario aus dem Badezimmer kommt, muss ich mich an ihm festhalten und meine Tränen fangen schon wieder an runter an meinen Wangen zu fließen.
Er packt mich fest damit ich etwas stabil bin und hebt mich wieder hoch und bringt mich mit ihm zusammen ins Bett. „Du erzählst mir jetzt was los ist." Befehlt er mir ernst, ich kann nicht er wird es gegen mich verwenden.
Ich versuche mich zu beruhigen während Dario mich immer näher an sich zieht.
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Ich habe mich endlich beruhigt und die Bilder sind ein bisschen aus meiner Sicht verschwunden.
„Jetzt nochmal, erzähl mir was los ist." Befehlt er wieder.
„Dich wird das eh nicht interessieren, ich bin dir nicht wichtig." Erwidere ich ehrlich, auch wenn er mich entführt hat, hat er das bestimmt nur getan damit ich ihm Kinder schenke.
Wenn ich ihm das erzähle wird er mich bestimmt auf die Art und weise wie mein Vater, meine Mutter umgebracht hat umbringen.
„Merk dir eins Mi Amor, mir ist nichts wichtiger als Familie und du gehörst ab jetzt dazu."
Spricht er klar, ich glaube ihm das nicht.
„Versprochen?" Frage ich zögerlich. „Versprochen, Mi Vida." Erwidert er, was sich echt anhört.

The day of my future lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt