Kapitel 9

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Nach exakt 20 Minuten hielten wir neben einem kleinen Häuschen auf einer Einfahrt an. Vor uns lag ein riesiges schwarzes Tor, dahinter sah ich ein sehr imposantes Haus mit verdammt viel Grundstück drum herum.
Obwohl es war kein Haus, es war eher ein Anwesen.

Der Mann führte ein kurzes Gespräch mit dem Wachmann bevor dieser dann das Tor öffnete.
Was er wohl zu dem Wachmann gesagt hatte? “Hi, wir haben hier die gekaufte Sklavin für Ilias. Lassen Sie uns bitte durch? Danke.”
Bei meinem Gedanken hätte ich fast los gelacht. Wenn es nicht so verdammt traurig gewesen wäre, war es eigentlich verdammt lustig.

Er fuhr die Einfahrt hinauf und ich konnte einen genaueren Blick auf das Haus werfen.
Die Fassade war in einem hellen Grau gestrichen, die Fenster sahen sehr modern aus, insgesamt sah es wie ein neu gebautes Haus, gebaut in den 2010ern, aus.

Wir hielten an und die Frau öffnete meine Autotür. Ich schenkte ihr aber keinerlei Beachtung und stieg schnell aus. Meine Beachtung verdiente sie nicht, wie alle anderen hatte sie mich ausgeliefert und mir nicht geholfen zu fliehen. Sie war genauso abartig wie die Männer der Versteigerung und Sian.
Sian war der schlimmste von allen.
Die Frau deutete an zur Türe zu gehen, was ich dann auch tat. In wenigen Sekunden war es soweit, ich würde über diese Schwelle gehen und mein Leben wäre offiziell vorbei gewesen.

Der Mann klopfte an die Türe und er stellte mich zwischen die beiden. Was sollte der Quatsch?
Oder hatten Sie auch Anweisungen bekommen wie ich an der Tür zu warten habe? Nein, das wäre doch lächerlich gewesen.
Mir fiel wieder mein Outfit und meine Frisur ein. Ich schüttelte den Kopf und beschloss nicht mehr weiter darüber nachzudenken.

Kurze Zeit später öffnete ein Mann in einem perfekt designten schwarzen Anzug die Türe. Auf seinem Anzug war keine einzige Falte und er sah aus wie der Teufel höchstpersönlich.
Seine Aura konnte ich bis zu mir spüren und sie jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Ein Alpha.
Anscheinend waren alle Alpha's die ich kennenlernte, gefühlskalte Arschlöcher.

Ein Blick in seine eisblauen Augen verriet mir das er keinerlei Emotionen zeigte, außer pure Kälte.
Seine schwarzen Haare waren sauber zurück gekämmt
»Ah meine Bestellung«. sagte er monoton.
Was?
»Ich bin kein Amazon Paket du Arschloch!«
Wo auch immer der Mut herkam, aber das musste ich ihm einfach sagen. Seine Mimik deutete nichts an, als hätte der Mann wirklich keine Emotionen gehabt.

»Hat Feuer die kleine. Gefällt mir.«
Er beugte sich zu mir herunter, seine Größe hätte ein Problem für mich werden können. Flucht oder Kampf war geschwächt schon schwierig aber mit so einem Riesen als Gegner gingen meine Chancen gen null.
»Keine Sorge, das treiben wir dir ganz schnell aus.«

Ohne Vorwarnung griff er mir in den Nacken und drückte mich runter, so das ich gebeugt vor der Tür stand und meine Füße anschauen musste.
»Bist du jetzt ein braves Mädchen und begrüßt deinen Herrn anständig?«
»Lass mich los!« Ich versuchte mit aller Kraft hoch zu kommen, doch sein Griff ließ nicht locker.

Als ich das Brennen auf meinen Hintern spürte, wurde mir schlagartig klar das er mich geschlagen hat. Ein schrei entfuhr meiner Kehle und Tränen stiegen mir in die Augen. Der nächste Schlag folgte kurz darauf. Es brannte wie pures Feuer auf meiner Haut, die Stelle kribbelte und war mit Sicherheit schon rot.
»Versuch es nochmal.«

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte die Tränen weg zu blinzeln.

»Guten Morgen. Alpha Ilias.«

Der nächste Schlag folgte und er ließ mich los. Endlich konnte ich mich wieder vernünftig hinstellen.

»Danke ihr beiden. Ihr könnt euch nun auf den Weg machen.« sagte der Alpha an den Mann und die Frau gerichtet. Die beiden nickten nur einmal und stiegen dann wieder in den VW Bus.
Arschlöcher.


Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt