Kapitel 44

88 0 0
                                    

Sian warf mich aufs Bett, blieb aber am Fußende stehen und schaute auf mich herunter. Ich versuchte ihm so kalt in die Augen zu sehen wie ich nur konnte. Er sollte wissen was er mir hiermit antat.
»Ich hasse dich.« sagte ich.
Jetzt zierte ein Grinsen seine Lippen, nahm er überhaupt ernst was ich zu ihm sagte?

»Wir wissen beide dass das nicht stimmt, kleine.«

Meine Trauer über sein Verhalten, begann sich neu zu Formen und wurde zu Wut. Ich war so unfassbar wütend auf ihn.
»Du bist ein verdammter Heuchler! Du hast zuhause eine Freundin sitzen. Deine zukünftige Luna sitzt zuhause und wartet auf dich während du dir den Schwanz von mir lutschen lässt! Ich hasse dich!«

Um meine Aussage zu unterstreichen warf ich ihm ein Kissen entgegen, doch er fing es ohne Probleme auf und warf es dann achtlos neben das Bett.

»Ich versichere dir, das alles was ich zu dir gesagt habe, der Wahrheit entsprach. Du bist toll, du siehst toll aus und ich finde es verdammt sexy wie du auf meine Berührungen reagierst. Das war alles die Wahrheit.«

»Bis auf den Teil mit der Freundin. Die hast du komischerweise verschwiegen. Warum nur? Ach ich weiss. Du wusstest das ich niemals mit dir ins Bett gegangen wäre wenn ich es gewusst hätte! Dir liegt nichts an mir. Dir liegt nur etwas an meinem Körper!«

Sian atmete tief ein und aus, dann setzte er sich auf die Bettseite neben mir und wollte mir erneut seine Hand auf den Oberschenkel legen. Ich schlug sie erneut weg, sollte er doch seine Freundin anfassen und mich in ruhe lassen!
»Das stimmt nicht. Mir liegt sehr wohl was an dir, Isabell. Ich mag dich und das nicht nur wegen dem fantastischen Sex, ob du es glaubst oder nicht, aber es ist so.«

Mein Herz wünschte sich so sehr das ich ihm glauben konnte, doch das konnte ich nicht.

“Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.
Selbst wenn er dann die Wahrheit spricht.”

Das Zitat meiner Mutter kam mir in den Verstand. Sie sagte immer das egal wie unangenehm es war, es war immer besser direkt die Wahrheit zu sagen. Mit einer Lüge machte man die Dinge vielleicht kurzzeitig besser, doch die Wahrheit kam immer ans Licht, egal wie gut man die Lüge erzählte.

»Du hast mich belogen. Wie soll ich dir jemals wieder etwas glauben?!«

Sian dachte offensichtlich über meine Frage nach. Das konnte er so lange tun wie er wollte, immerhin gab es keinen Weg wie ich ihm jemals wieder etwas glauben konnte. Zumindest fiel mir keiner ein, ihm offenbar schon.
»Ich kann es dir beweisen.«

»Und wie?«

Natürlich dachte ich ebenfalls darüber nach was er tun könnte um es mir zu beweisen, doch mir fiel nichts ein. Sian war ein Lügner der seine eigene Freundin hinterging, wie weit würde er bei seinen Lügen noch gehen?
Er fixierte einen Punkt an der Wand und dachte offenbar nach wie er es mir beweisen sollte, doch ich war mir sicher das er das nicht konnte. Wie sollte man einem Lügner und Fremdgeher jemals wieder vertrauen?

»Ich werde dich nicht zu Ilias zurück bringen. Du wirst nie wieder dort hin zurück müssen.«

Mir verschlug es die Sprache. Sian wollte mir meine Freiheit schenken? Ich sollte nie wieder Ilias' Haus betreten müssen? Ich wäre frei und konnte wieder Nachhause gehen.
Doch dann schlich sich Mariella in meinen Verstand. Sie war weiterhin bei Ilias, er tat ihr weiter schreckliche Dinge an, während ich dann meine Freiheit genießen konnte. Das konnte ich ihr nicht antun.
»Was ist mit Mariella?«
»Was soll mit ihr sein?« fragte er verwirrt.

Ich drehte mich zu ihm um und schaute in seine Augen. Verstand er wirklich nicht das ich sie rausholen musste? Ich hatte es ihr versprochen, wenn ich floh würde ich sie mitnehmen.
»Sie ist meine Freundin. Ich kann sie nicht dort lassen! Wenn du mein Vertrauen wieder aufbauen möchtest, müssen wir sie mitnehmen. Ich gehe nur mit ihr zusammen mit dir mit.«

Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt