Sian
Als ich das Gespräch mit Isabell beendet hatte, verließ ich ihr Zimmer und ging in mein eigenes, in dem Diana auf mich wartete. Meine Wut brodelte knapp unter der Oberfläche, und ich wusste, dass es kein einfaches Gespräch werden würde. Als ich eintrat, stand Diana am Fenster und drehte sich schnell zu mir um, die Anspannung in ihren Augen war kaum zu übersehen.
»Sian…« begann sie, aber ich hob eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
»Was hast du dir dabei gedacht?« Meine Stimme war kühl, aber die Wut dahinter war spürbar. »Du hast es gewagt, hinter meinem Rücken über mich zu sprechen?«
Diana trat einen Schritt vor und verschränkte die Arme, als wolle sie sich verteidigen. »Ich hatte keine Wahl,« sagte sie fest. »Ich musste mit ihr reden. Du… du merkst nicht, was gerade passiert.«
»Was passiert denn?« Ich trat näher, meine Augen bohrten sich in ihre. »Erklär es mir.«
»Du fängst an, dich ihr zu nähern. Sie ist mehr als nur eine Bettgeschichte für dich, das sehe ich,« sagte Diana, ihre Stimme zitterte leicht. »Und ich habe Angst, Sian. Ich habe Angst, dass du dich in sie verliebst.«
Ich erstarrte kurz, und dann lachte ich – ein kaltes, humorloses Lachen. »Verlieben?« Ich trat noch näher an sie heran, bis ich ihre Angst beinahe riechen konnte. »Du machst dir Sorgen, dass ich mich in Isabell verlieben könnte?«
»Ja!« rief sie verzweifelt. »Du darfst das nicht! Deine Liebe sollte nur mir gehören. Du bist mein Alpha, und ich bin deine zukünftige Luna!«
Ich packte sie fest an den Armen und zog sie näher an mich heran. »Hör auf mit diesem Unsinn, Diana. Liebe? Glaubst du wirklich, dass ich dich liebe?« Meine Stimme war gefährlich leise. »Das ist keine Verbindung aus Liebe. Du bist nur hier, weil es der Rat so verlangt und weil du dein Rudel retten willst.«
Ihre Augen weiteten sich vor Schock, doch sie versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien. »Ich dachte… ich dachte, wir hätten mehr als das,« flüsterte sie.
»Nein,« sagte ich scharf. »Das haben wir nicht. Unsere Heirat ist ein Geschäft. Eine politische Verbindung. Und nichts weiter.«
»Aber wir könnten mehr sein,« flehte sie. »Wir könnten ein echtes Paar werden. Wenn du mir nur eine Chance gibst, dann…«
»Das ist nicht das, was ich will,« unterbrach ich sie und verstärkte meinen Griff leicht, bis sie aufhörte zu kämpfen. »Du bist hier, weil es für das Rudel nötig ist. Ich werde dich heiraten, weil es der Rat verlangt. Aber erwarte von mir keine Liebe, Diana. Das ist nicht Teil unserer Vereinbarung.«
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber ich ignorierte sie. »Und wenn du dich noch einmal in meine Angelegenheiten mit Isabell einmischst, wird diese Abmachung hinfällig. Dann kannst du deine Sachen packen und verschwinden.«
Diana schluchzte leise und versuchte, sich erneut zu rechtfertigen. »Ich will doch nur, dass du mich siehst. Dass du erkennst, dass wir zusammen gehören. Das wir mehr sein können als diese Abmachung sagt.«
»Hör auf damit!« Meine Stimme erhob sich nun, meine Geduld am Ende. »Ich entscheide, was ich tue, und du hast kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit. Deine Rolle ist klar, Diana, und du spielst sie oder du gehst.«
Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an, ihr Gesicht von Tränen überströmt. Doch ich zeigte keine Gnade. »Ich bin dein Alpha,« sagte ich kalt. »Und du wirst mir gehorchen. Verstehst du das?«
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Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt
WerewolfIsabell, eine 19-jährige Werwölfin, sehnt sich nach einem friedlichen Urlaub an der Nordsee. Doch ihre Träume zerschellen, als sie von dem charismatischen, aber gefährlichen Sian entführt wird. Trotz seiner düsteren Aura verfällt sie seiner magnetis...