Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt

Kapitel 45

Wir standen nun seit einiger Zeit in der Küche und lagen uns in den Armen. Keiner von uns versuchte die Umarmung zu unterbrechen, wir genossen die kleine Zärtlichkeit einfach in vollen Zügen.
Sian legte seinen Kopf auf meinem ab und atmete tief ein und aus. Offenbar genoß er meine Gegenwart genauso sehr wie ich seine. Ich wollte ihn hassen, wollte ihn verfluchen und ihm ins Gesicht schlagen für das was er mir angetan hatte, doch ich konnte es einfach nicht.

»Möchtest du ins Bett, kleine Wölfin? Bist du müde?«

Ich genoss seine Umarmung viel zu sehr als das ich in der Lage war ihm eine Antwort zu geben. Ich genoss seinen Geruch und das Gefühl von seiner nackten Haut auf meiner, weshalb ich nur ein zustimmendes Grummeln von mir gab.
Sian hob mich daraufhin hoch und legte mich in seine Arme, ich kuschelte mich an seine Brust und wünschte mir dieser Moment würde nie vorbei gehen. Er trug mich ins Schlafzimmer und legte mich dann sanft auf dem Bett ab. Sian schlug die Decke zurück und breitete sie dann über mir aus.
»Brauchst du noch etwas?« fragte er und strich mir über meine Haare. Ich kuschelte mich ins Kissen hinein und überlegte kurz.

»Dich.« flüsterte ich leise.

»Du hast mich längst, kleine Wölfin. Schlaf gut.«

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging zur Schlafzimmertür.
»Warte.. bitte.«
Sian drehte sich mit der Klinke in der Hand zu mir herum und schaute mich fragend an.
»Kannst du.. du hier bleiben und mit mir.. kuscheln? Bitte?«

Er schaute mit verwundert an und ließ dann die Klinke der Tür los. Ich hoffte das er bei mir bleiben würde, egal was heute abend los gewesen war, ich brauchte ihn gerade in meiner Nähe.

»Ich bin normalerweise nicht so der Kuscheltyp, kleine.«

»Bitte. Nur heute. Nur einmal. Bitte.«

Eine Antwort gab er mir zwar nicht doch er kam zu mir ums Bett herum und legte sich tatsächlich neben mich. Sian hob seinen Arm hoch und zog mich dann an seine Brust. Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und genoß es als er seinen Arm um mich legte. Meine Arm platzierte ich über seinem Bauch und legte ihn dort ab, mit seiner anderen Hand streichelte er meinen Arm hoch und runter. Die Berührung hinterließ eine Gänsehaut auf meinem Unterarm.
»Ist das so schön für dich?«
»Ja. Danke.« sagte ich schüchtern.

Ich genoss die Nähe zu ihm, ich genoss es das er mir so nah war, ohne etwas von mir zu erwarten. Das Thema Sex war aktuell sowieso vom Tisch, zumindest für mich, und auch Sian schien aktuell kein großes Interesse daran zu haben. Er gab mir sogar das Gefühl das er es genoss so nah bei mir zu sein. Vielleicht war nicht alles was er zu mir gesagt hatte, eine Lüge gewesen. Vielleicht stimmten manche der Dinge von denen ich dachte sie wären ebenfalls gelogen.
Ich spürte wie meine Augen immer schwerer wurden bis ich sie letztendlich schloss. Das letzte was ich hörte, bevor ich ins Land der Träume ging war seine Stimme. »Gute Nacht, kleine Wölfin.«

~

Am nächsten Morgen wachte ich alleine, in diesem viel zu großen Bett, auf. Von Sian gab es keine weitere Spur als das zerknuffte Kissen auf seiner Seite. Offensichtlich hatte er wirklich die ganze Nacht neben mir gelegen und bei mir geschlafen. Der Gedanke zauberte mir ein kleines lächeln ins Gesicht, ich war ihm nicht vollkommen egal.

Ich beschloss aufzustehen und nahm mir die Reisetasche neben der Tür um meine Kleidung für heute heraus zu suchen. Weißes Shirt, weiße Hose und ein weißer Slip. Natürlich alles in Weiß, mehr hatte ich bei Ilias nicht und musste deshalb etwas davon anziehen. Ich konnte auch in Sian's Hemd bleiben, doch nach gestern Abend schien mir das unpassend zu sein.
Ich nahm mir also meine Sachen und stiefelte ins Wohnzimmer. Sian saß auf dem Sofa mit einem anderen Mann und beide lächelten mich kurz an bevor sie sich wieder den Papieren vor sich widmeten. In diesem Moment wurde mir klar das ich nur ein Hemd von Sian trug weshalb ich schnell ins Bad lief um mich anzuziehen.