Ich hörte wie er das Handy auf dem Wohnzimmertisch ablegte und dann wieder in den Flur zurück ging.
Sian hatte natürlich ein ausgesprochen gutes Gehör, alle Wölfe hatten das, aber ein Alpha Wolf nochmal um ein vielfaches mehr. Aus dem Grund hatte ich jeden Hahn in der Wohnung angestellt, ich wusste das mein Herzschlag durchdrehen würde und so gab es eine kleine Ablenkung.
Ich lauschte an der Schranktür und versuchte irgendetwas davon mitzubekommen was er tat, doch er bewegte sich leicht wie eine Feder. Das einzige was ich hörte war das er im Badezimmer sein musste, denn alle Wasserhähne und die Dusche wurde ausgestellt. Dann hörte ich plötzlich seine Stimme, sie kam aus dem Flur.»Gute Idee mit dem Wasser, kleine Wölfin. Leider wird dir das nicht weiterhelfen, ich hab noch acht Minuten und werde dich finden.«
Ich hielt mir die Hand vor den Mund um zu versuchen ruhig und langsam zu atmen. Egal was ich tat, er durfte mich nicht hören.
Noch acht Minuten, das war verdammt lange aber ich hatte ja noch einige Ablenkungen in dem Zimmer hinterlassen. Das dürfte also mehr als knapp werden.»Komm raus, komm raus. Wo auch immer du bist.«
Seine Stimme war weiter weg als eben, klang aber so als ob sie von rechts kam. Das bedeutete das er im Schlafzimmer sein musste. Die Ablenkung im Schlafzimmer war nicht besonders gut, er konnte sich sicher denken das ich nicht unter der Bettdecke oder im Schrank war. Meine Hoffnung, wobei er am meisten Zeit verschwendete, war die Terasse gewesen. Diese war dunkel und hatte einige Möglichkeiten gehabt sich zu verstecken, dort würde er sicher zwei bis drei Minuten brauchen.
Seine Stimme erklang wieder, diesmal war er im Wohnzimmer.»Schlau das mit dem Schlafzimmer. Hätte ich dir garnicht zugetraut so schlau zu denken, kleine. Aber trotzdem werde ich dich finden.«
In Gedanken ging ich die Zeit durch, nun müssten vier Minuten vergangen sein. Das heißt ich hatte noch sechs Minuten bis ich das Spiel gewann. Plötzlich hörte ich seine Stimme, doch diesmal klang er aggressiv und wütend.
»WAS ZUM..«
Mein erster Gedanke war, das er den Fleck auf dem Sofa entdeckt haben musste, das war mit dem Balkon die Ablenkung die am meisten Zeit fressen würde. Ich hoffte darauf das er sich aufregte und das Spiel vergessen würde, zumindest für ein bis zwei Minuten.»Jetzt solltest du beten das ich dich garnicht finde, Isabell!«
Ich konnte das Knurren und die Aggression in seiner Stimme ganz deutlich raushören. Warscheinlich war ich damit wirklich zu weit gegangen, immerhin kostete die Lasagne hier fünfzig Euro, ganz zu schweigen davon wie teuer dieses Zimmer generell war und infolge dessen wie teuer dieses Sofa sein musste. Bestimmt kostete es ein paar Tausend Euro auf denen Sian jetzt sitzen blieb wenn er den Fleck nicht entfernen konnte.
»Sobald ich dich finde, wirst du dir wünschen ich hätte dich NICHT gefunden!«
Seine Tonlange jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und ich bekam langsam Angst davor was er tun würde sobald er mich fand.
Von der Zeit her müssten jetzt noch zwei oder drei Minuten übrig sein.
Ich hörte wie er die Balkontür aufmachte und hoffte das er jetzt die letzten Minuten auf dem Balkon verbringen würde und ich damit meine Freiheit wieder hatte.
Doch zu meiner Überraschung hörte ich wie er die Tür wieder zu schloss und in die Küche kam.
Er drehte den Wasserhahn an der Spüle zu und stand einfach vor dem Schrank in dem ich saß.»Noch zehn Sekunden, Isabell. Neun, acht, sieben..«
Wieso suchte er mich nicht weiter, sondern stand nur vor dem Schrank hier herum. Er sollte woanders hingehen und mich weiter suchen.
»..sechs, fünf, vier..«
Was sollte das?? Er stand einfach vor dem Schrank und bewegte sich nicht mehr. Hatte er aufgegeben?
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Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt
WerewolfIsabell, eine 19-jährige Werwölfin, sehnt sich nach einem friedlichen Urlaub an der Nordsee. Doch ihre Träume zerschellen, als sie von dem charismatischen, aber gefährlichen Sian entführt wird. Trotz seiner düsteren Aura verfällt sie seiner magnetis...