Kapitel 62

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»Woher kennst du meinen Bruder?«

Panisch sah ich zu Mariella, sie erkannte sofort was los war und woher ich Isaac kannte. Kannte war zwar zuviel gesagt, doch er starb wegen meiner Aussage Ilias und Sian gegenüber. Mir wurde schlecht und der Schwindel setzte ein.
Mein Gewissen fraß förmlich meinen Körper auf und ein seltsames Gefühl überkam mich.

»Diana, sag Sian bitte bescheid. Isabell geht es nicht gut.« sagte Mariella und bedachte mich mit einem rettenden Blick und ich dankte ihr im Stillen.

Diana nickte und war ganz kurz abwesend um Sian bescheid zu geben. Wieso konnte ich damals nicht einfach meinen Mund halten? Dann wäre Isaac nicht gestorben und sie wären hinter Diana nicht her gewesen.
Doch mir schlich sich ein anderer Gedanke in meinen Kopf. Hatte Sian etwas damit zutun? Wusste er das Isaac getötet werden sollte? Wollte er Diana los werden?

»Meine Sonne ist auf dem Weg, er sollte in zwei bis drei Minuten hier sein. Kann ich dir irgendwie helfen, Isabell?«

Kurz fragte ich mich, wie Sian so schnell herkommen sollte. Wir brauchten für den Weg fast zehn Minuten. Doch dann fiel mir seine Alpha Geschwindigkeit ein, natürlich brauchte er nicht wirklich viel Zeit um zu uns zu kommen.
Ich schüttelte den Kopf und sah mich um, damit ich Sian frühzeitig erkennen konnte.

»Ich hoffe du bekommst keinen Ärger weil wir alle zusammen hier sind.« sagte Mariella entschuldigend, doch Diana winkte ab.

»Macht euch keine Sorgen, ich kläre das später.«

Langsam beruhigte sich auch meine Atmung wieder und ich konnte die beginnende Panikattacke abmildern. Ich kannte das schon, damals als ich in der Pubertät war, hatte ich öfters Panikattacken, meistens kamen sie heraus wenn mein Vater mich wieder anschrie das ich nichts richtig machen konnte, egal was ich tat, er schrie mich immer an.

»Da bist du ja, Meine Sonne.« riss mich Diana aus meinen Gedanken. Ich drehte meinen Kopf nach links und konnte in das besorgte Gesicht von Sian sehen.

»Was ist hier passiert?« fragte er Stürmisch und hockte sich zu mir herunter.

»Wir haben uns unterhalten, dann ging es Isabell plötzlich nicht gut und ich habe dich direkt gerufen, meine Sonne.«

Sian griff sanft an mein Kinn und schaute mir Tief in die Augen. In seinen Augen verlor man sich, jedesmal wenn ich hinein sah, sah es aus wie ein tosender Sturm der über einen Ozean der Gefühle rauschte. Doch genau das faszinierte mich so an ihm, er war unergründlich und kaum zu lesen. Dieser Mann war ein Mysterium und ich wollte jedes einzelne Geheimnis lüften.

»Ich glaube sie hatte eine Panikattacke, Sian.« fügte Mariella hinzu.

»Hmm.. Wie geht es dir jetzt, kleine Wölfin?«

Ich musste mich konzentrieren um eine akzeptable Antwort zusammen zu bekommen, meine Aufmerksamkeit lag noch komplett auf seinen Augen.
»Mir geht es besser, danke.«
Sian's Mundwinkel zuckte ein wenig bevor er mich an meinem Arm mit nach oben zog. Sofort setzte der Schwindel wieder ein und ich musste mich an seinem Arm abstützen um nicht hinzufallen.

»Ich bringe dich heim. Mein Mond, Mariella, ihr könnt gerne noch hier bleiben und meinen Lieblingsplatz bewundern.«

Das sollte wohl eine versteckte Spitze gegen Diana sein, immerhin hatte sie uns den Platz gezeigt und wegen ihr waren wir hier geblieben. Trotzdessen fand ich es etwas gemein.
Sian zog mich hinter sich am Arm her, doch nach nicht einmal fünf Sekunden fing der Schwindel wieder an und ich kippte fast zur Seite um.

Entführt ~ Verkauft ~ Versklavt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt