ºKind und Frau zu gleichº

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So alt bin ich jetzt.
 Und trotzdem benehme ich mich wie ein Kind und eine erwachsene Frau zugleich.
Die einen erwarten, dass ich mich reifer benehmen soll.
 Aber was tut man, wenn man nie die Möglichkeit hatte, überhaupt Kind zu sein?
Und andere erwarten, dass ich mich wie ein Kind verhalte.
 Aber wie soll ich ein Kind sein, wenn ich schon im Kindesalter mit erwachsenen Problemen konfrontiert wurde?

„HAPPY BIRTHDAY TO YOU, HAPPY BIRTHDAY LIEBE FARAH, HAPPY BIRTHDAY TO YOU!" schrie meine Familie, als sie in mein Zimmer kamen.
 Es war Samstag.
Ich wurde vom Gesang meiner Eltern geweckt.
Ich sah sie komplett verschlafen an.

„Danke," sagte ich zu ihnen, während ich den Schlaf aus meinen Augen wischte.
Mein Vater gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann wieder. Und so saß ich verschlafen in meinem Bett und musste realisieren, was überhaupt gerade passiert ist.

Ich kam gerade aus der Dusche und bewegte mich Richtung Küche.
 Meine Mutter hatte Menemen gemacht mit Na3na3 Atay.
Ich aß mit meinen Eltern und verschwand dann in mein Zimmer.
Ich machte mich fertig und zog ein Kleid an, oder besser gesagt eine Abaya.
Ich wollte mit Hannah und Khadija essen gehen.

„Wir treffen uns in der Innenstadt," stand in der Gruppe.
Ich verließ das Haus und machte mich bereit für einen perfekten Geburtstag mit meinen Freundinnen.
 Und es war ein wunderschöner Tag.

Ein Tag geprägt mit zu viel spaß und liebe.

„Er ist dann so aufs Maul geflogen," sagte Khadija und erzählte von irgendeiner Geschichte ihres kleinen Bruders.

Wir saßen in irgendeinem Kaffee nähe innenstadt.
 Mein Handy klingelte. 

Hudini ruft an.

„Dings, haltet mal die Fresse, meine Schwester ruft an," sagte ich und nahm den Anruf an.

„Was los, Huda?" fragte ich direkt.

„Farah, kannst du bitte nach Hause kommen?" fragte sie mich weinend.

„Huh, was ist los?" fragte ich jetzt besorgt, und meine gekreuzten Beine lagen jetzt beide auf dem Boden.

„Mama und Baba streiten sich extrem, wallah, ich weiß nicht, was ich tun soll," sagte sie verzweifelt und verweint.

„Tmm, ich komm," sagte ich und legte auf.

„Was los?" fragte mich Hannah.

„Ich muss nach Hause," sagte ich und stand auf. Ich nahm meine Tasche vom Tisch.

„Bruder, wir wollten doch später Block. Es ist doch erst 18 Uhr," sagte Khadija.

„Ich komm safe nach," sagte ich.

„Kann ich dir das Geld paypalen?" fragte ich Khadija, und sie nickte.
Ich verließ den Laden.
Mit meinen zwei Geschenktüten machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Ya rabb, man verlässt den Block, aber die Probleme wohl nicht.

Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt