Ich kam irgendwann bei ihm an.
„Ewa", sagte er.
„Ewa, labas?", fragte ich ihn, als ich ihm gegenüberstand.
Aber ich ließ ihn die Frage nicht beantworten.
„Woher ist das Motorrad?", fragte ich ihn direkt.
„Von Mali", sagte er.
„Hast du überhaupt einen Lappen?", sagte ich lachend.
„Ne", sagte er lächelnd.
Er hatte so ein schönes Lächeln.
„Yallah, steig auf", sagte er, und so setzte ich mich hinten drauf.
Ich hielt mich direkt, als ich drauf saß, um seinen Bauch fest.
„Ewa, halt dich gut fest", sagte er und begann, am Zündschlüssel zu drehen.
Ich sah noch einmal zur Seite,
und auch wenn ich meine Freunde nicht perfekt sah,
spürte ich trotzdem deren dreckige Gesichtszüge.
Auf einmal fuhr Safraoui los,
und ich hielt mich noch fester an ihm fest.
Er fuhr die Straßen des Blocks entlang.
„SCHNELLER!", schrie ich, und ich hörte, wie Safraoui lachte.
„EWA!", und er fuhr schneller los.
Ich hielt mich so fest an ihm, dass ich sein Parfüm riechen konnte,
und ich weiß nicht, ob es an seinem Parfüm lag oder am Vibe der Fahrt,
aber ich fühlte mich gerade so wohl.
Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen.
Ich fühlte mich gerade so sicher.
SAFRAOUIS POV:
Ich spürte, wie ihr Kopf sich auf meine Schulter legte,
und ich weiß nicht warum, aber ich verspürte auf einmal so eine starke Entenhaut.
Abow.
Ich fuhr die Straßen entlang.
Eigentlich hatte ich behindert Hunger.
Ich fuhr etwas langsamer.
„Farah, esma", sagte ich und merkte, wie der Lockenkopf ihren Kopf nicht hob.
„Mh?", sagte sie und blieb an meiner Schulter.
„Ich hab Hunger", sagte ich.
Jetzt hob sie ihren Kopf und sah zu mir.
Ich drehte meinen Kopf etwas um, um ihr Gesicht wenigstens etwas zu sehen.
„Was möchtest du?", fragte sie mich.
„Boah, ich hab Bock auf alles, Habiba",
sagte ich, und das Mädchen nickte.
„Wollen wir uns einen Döner holen und dann im Park essen gehen?", fragte sie mich.
„Ewa."
Wir aßen irgendwie immer Döner.
Bei Gott, wenn wir nicht fett werden...
Wir fuhren Richtung Dönerladen.
„Bleib du draußen, ich geh schnell die Döner bestellen", sagte Farah und stand auf.
Sie verschwand in den Dönerladen,
und ich saß auf dem Bike.
Ich zog mein Handy raus.
7OUMABLAQ🥷
#-ALBUM.MP3Ich sah, wie Moussa die Datei reingeschickt hatte.
In ein paar Tagen würden wir unseren ersten Song droppen.Wird brutal, Birras.
Schrieb ich und begann, mich mit meinen Jungs zu unterhalten.
FARAHS POV:
„Hier, Abi", sagte ich und reichte dem Döner-Mann die 20 €.
„Passt", sagte ich und lächelte den Donermann an.
Er nickte, und ich verließ den Laden.
Ich sah, wie Safraoui auf dem Motorrad saß.
Ich zog mein Handy raus und machte schnell ein Bild, bevor ich mich zu ihm bewegte.
„Hab", sagte ich.
„Hab uns beide Fanta Exotic genommen", sagte ich.
Der Junge hatte seit unserem ersten Doner eine Liebe für das Getränk aufgebaut.
(Mir fehlt mein Suppen-Döner mit Fanta Exotic, aber Boykott ist wichtiger, Draris.) Safraoui nickte und hängte die Tüte ums Lenkrad.
„Moussa hat gerade das komplette Album geschickt. Wollen wir hören?", fragte er mich.
Ich nickte, und er zog seine Kopfhörer raus.
Er gab mir sein Handy und die Kopfhörer.
„Hier, mach mal an. ist auf WhatsApp", sagte er und reich nir sein entsperrtes Handy.
Ich bewegte mich auf WhatsApp, während ich mich hinten hinsetzte.
Er startete das Motorrad.
Ich steckte ihm den Kopfhörer ins Ohr.
„Hält?", fragte ich nach, und er nickte.
Ich steckte mir den anderen Kopfhörer ins Ohr und drückte auf #1.
Safraoui fuhr los.
Er fuhr so schnell.
Ich weiß nicht warum, aber ich versuchte, mich etwas auf das Bike zu stellen.
„Pass auf"
", sagte Safraoui, als er direkt
merkte, was meine Idee war.
Nun stand ich auf.
Ich hielt mich an Safraouis Schultern etwas fest.
„WUHUUUUU", schrie ich, und ich hörte, wie der Marokkaner unter mir lachte.
Ich stand auf meinen Knien, während die Musik noch in meinem Ohr lief.
„Free Alim", sagte Mali am Anfang.
Der Song wurde produziert, als Alim in U-
Haft war.
Ich hörte zu, wie die Jungs aus meiner Siedlung ihr Talent zeigten, während einer der Jungs vor mir saß.
„Lieber offne ich d' Eotze deiner Freundin mit meinem Muft7" sang der Marokkaner.
Ich schlug ihm auf die Schulter, als diese Line kam.
Er lachte nur.
Irgendwann kamen wir an.
Wir stiegen aus.
„Boah, der Döner wird jetzt so zerfetzt", sagte Safraoui.
Und so setzten wir uns auf die Bank.
Er begann, den Döner aus der Alufolie zu ziehen.
Ich begann auch, meinen Döner zu essen.
Ich saß direkt neben dem Marokkaner.
Wir redeten nicht wirklich beim Essen.
Es war ruhig, aber angenehm.
Irgendwann sah ich, wie Safraoui seinen Döner aufgegessen hatte.
„Murrok, du Fettsack, wie schnell isst du", sagte ich, während ich noch bei der Hälfte war.
Auf einmal biss er von meinem Döner ab.
„Komm, ich helfe dir", sagte er.
„DU FETTSACK, LASS MEINEN DÖNER IN RUHE", schrie ich.
Er lachte.
„Hà, man teilt als Familie", sagte er und versuchte, nochmal von meinem Döner abzubeißen.
„AHH, NEIN" schrie ich und versuchte ihn mit meinen Schuhen wegzudrücken
SAFRAOUIS POV:
Ich merkte, wie bunte TN Air Max mich von dem Döner wegdrückten.
"ICH TEILE NICHT MIT DIR, DU FETTSACK!" schrie der Lockenkopf.
Ich setzte mich lachend hin.
Ich trank meine Fanta und sah, wie sie glücklich ihren Döner weiter aß.
Irgendwann sah ich, wie sie die Aluminiumfolie zusammen drückte.
Sie war endlich fertig.
Sie trank neben mir ihre Fanta und genoss einfach den Moment.
Irgendwann holte sie Hash und Tabak aus ihrer Jackentasche.
Ich sah, wie sie den Joint drehte.
Auf einmal klingelte mein Handy.
"Ewa," sagte ich.
"Bruder Safraoui, hier ist Elias. Ich wollte fragen, ob du mir vielleicht etwas besorgen kannst," fragte er mich.
"Bruder, ich kann gerade nicht," sagte ich.
"Khoya, mach nicht so," sagte Elias.
"Bruder, ich bin gerade mit meiner Frau. Ruf Jamal oder so an," sagte ich.
"Okay, mach ich. Salamu aleikum."
"Wa aleikum," sagte ich nur und hörte, wie der Anruf zu Ende ging.
FARAHS POV:
"Bin gerade mit meiner Frau...."
Ab dem Moment machte mein Kopf nicht mehr mit.
Was sind wir eigentlich?
Ich zündete den Joint an und hörte, wie Safraoui sich verabschiedete.
Ich zog zweimal und merkte, wie Safraouis Hand den Joint zwischen meinen Lippen nahm.
Er zog daran.
"Safri," fragte ich ihn, und der Marokkaner mit Teddyaugen sah mich an.
"Was sind wir eigentlich?" fragte ich und sah ihn an.
Es war still.
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
FanfictionEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...