Hannah war an der Schaukel damals so traurig, weil sie erfahren hat, dass ihr Vater im Krankenhaus gelandet sei.
Aufgrund von Leukämie, auch bekannt als Blutkrebs.
Und 3 Jahre später starb er daran, einen Tag, nachdem eigentlich preisgegeben wurde, dass er seinen Krebs erfolgreich bekämpft hat. Wir waren damals in der 2. Klasse, als Hannah auf einmal zum Schulbüro gerufen wurde.
Am Nachmittag sind wir bei ihr klingeln gegangen, weil wir uns Sorgen machten und mit ihr draußen spielen wollten. Und so erfuhren wir, dass ihr Vater gestorben sei.
Wir mochten Hannahs Vater.
Er hat immer gelacht und uns Eis gekauft.
Er war immer so ein Süßer. Ich sah Khadija an. Ich war schockiert, dass sie sowas sagte.
So schockiert, dass sogar meine eigene Reaktion darauf mich schockierte.SAFRAOUIS POV:
Ich kam gerade aus der Toilette raus. Nach dem Kotzen konnte man immer klarer denken und so erinnerte ich mich, was gerade geschehen ist. Und so machte ich mich auf die Suche nach meinen Jungs.
"Ey, habt ihr Jamal gesehen?", fragte ich zwei Mädchen.
"Wer?", fragten diese mich.
"Habt ihr eine Gruppe voller Schwarzen gesehen, wo sich zwei Mädchen gestritten haben?", fragte ich diesmal.
"Ach so, ja, die sind draußen", sagte sie. Und so begab ich mich in den Garten. Doch da waren sie nicht. Daher beschloss ich, vor der Haustür zu gucken."MURROK, SCHREIT NICHT!", hörte ich Farahs Stimme schreien. Ich begab mich direkt raus. Sie stand dort. Ich hörte dem Streit nicht zu, sondern sah sie nur an.
"Wie kann etwas so Schönes mit Abdal zusammen sein?", ging mir für eine Sekunde durch den Kopf. Warte -? Ich kenne die doch nicht mal richtig.
"OH, IST DAS SO? I'M SORRY, ABER DANN KEIN WUNDER, DASS DEIN VATER LIEBER VERRECKT IST ALS BEI DIR ZU BLEIBEN", schrie Khadija. Und ich realisierte erst wieder, dass die Mädchen sich stritten.
Auf einmal sah ich, wie Farahs Augen schockiert ihre Freundin ansahen.
Und auf einmal kam ein lautes Klatschen.FARAHS POV:
Ich merkte, wie meine Handinnenfläche etwas wehtat. Sie tat weh vom Schlag, den Khadija gerade von mir abbekam.
"Uskoti, verstanden? Pass auf, wie du redest", sagte ich.
Es tat sogar mir weh, Khadija schockiert vom Schlag zu sehen.
Aber Hannah tut mir noch mehr weh, erst recht, weil ihr Vater ein so guter Mensch war.FLASHBACK
Ich saß alleine auf dem Spielplatz. Ich wollte einfach alleine sein. Ich wollte mit niemandem reden. Ich hatte keine Lust mehr darauf, dass Mama und Baba sich wieder streiten.
"Oh, hallo Farah", sagte auf einmal der dunkelhäutige Mann, der gerade Aldi-Tüten in seiner Hand hatte. Er war circa drei Meter von mir entfernt. Ich stand auf und ging zu ihm hin.
"Hallo, Herr Battouq", sagte ich und sah ihn an.
David Battouq, der Vater meiner besten Freundin. Er lächelte mich an."Wie geht es dir?", fragte er mich.
"Gut, und dir?", fragte ich ihn.
"Auch gut", sagte er. Dieser Mann war immer so positiv gelaunt. Wie?
Mama sagt immer, jeder Mensch hat Probleme. Aber es fühlte sich nie so an, als ob er Probleme hätte."Ich habe gerade Wassermeloneneis gekauft, das du doch immer so gern isst", sagte der Mann mit seinem westafrikanischen Akzent und setzte sich auf die Bank, um in den Tüten nach dem Eis zu suchen.
Und so setzte ich mich zu ihm hin. Irgendwann holte er das Eis aus dem Karton.
Er nahm sich selber auch eins. Und so saßen wir und aßen das Eis gemeinsam.Wir redeten nicht wirklich, aber zu wissen, dass er hier war, war eine der wichtigsten Sachen in meiner Kindheit, die mich geprägt hatten.
Ich weiß nicht, ob er wusste, wie mein Leben so war, aber ich glaube, er konnte es sich denken. Denn kein Mensch am Block hat eine schöne Lebensgeschichte.FLASHBACK ENDE
"DIGGA, BIST DU BEHINDERT? WIR KENNEN UNS LÄNGER ALS IHR EUCH", sagte Khadija und kam mir näher. Dabei schubste sie mich leicht. Khadija und ich kannten uns seit der Geburt, da unsere Mütter schon vor unserer Geburt befreundet waren.
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
FanfictionEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...