Ich sah ihn an.
Ich saß hier, mit seinem Trikot, in seinem Studio.
Ich hab sein Essen gegessen, ich hab sein Haargummi an, ich trink von seiner Cola.
Aber will ich seins sein?SAFRAOUIS POV:
Murrok, langsam bekomme ich Eierflattern. Warum sagt sie nichts?
„Was verspricht mir, dass du mich nicht direkt wegstoßen wirst, wenn dir etwas nicht gefällt? Am Ende endet es wie an Silvester oder mit meiner Aussage," sagte sie.
Wie kann ich ihr das versprechen? Wie kann ich auf etwas schwören oder etwas sagen, damit sie mir glaubt? Kann ich überhaupt irgendetwas tun?
„Yane, du musst mir vertrauen. Ich kann dir sonst nichts bieten," sagte ich.
„Vertraust du mir dann auch?" fragte sie.
„Ja," sagte ich.
Ich muss ihr vertrauen, wenn ich das wirklich will. Es war so ruhig. Wir standen voreinander, bis sie plötzlich ihre Lippen auf meine legte. Der Kuss war ein Statement. Ein Statement, das bestätigte, dass wir ein Paar sind. Dass sie jetzt meine Freundin ist.
Ich zog sie zu mir herüber. Ihre Lippen lagen auf meinen, während sie auf meinem Schoß saß. Meine Hand wanderte um ihre Taille, unter mein Trikot. Meine Hand glitt auch über ihren Bauch, wo ich dieses Bauchnabelpiercing spürte.
Irgendwann lösten wir uns voneinander. Ich sah sie an.
„Ich liebe dich, weißt du das?" sagte sie.
„Ich liebe dich auch, Farah," sagte ich.
Sie lächelte und legte ihre Lippen kurz auf meine.
„Seit wann hast du eigentlich dieses Piercing?" fragte ich.
Sie saß auf meinem Schoß, daher zog sich ihr T-Shirt etwas hoch.
„Boah, das hab ich mir mit 14 auf einem Lachkick stechen lassen," sagte sie.
FLASHBACK FARAHS POV:
„Dir würde so krass ein Bauchnabelpiercing stehen," sagte Hannah, während wir bekifft im Park chillten.
„Meine Mutter würde mich töten," sagte ich lachend.
„Die würde dich auch töten, wenn sie dich bekifft sehen würde," sagte Khadija lachend.
„True," sagte Hannah, und wir lachten über die nackte Wahrheit.
Ich dachte darüber nach. „Denkt ihr, so ein Anhänger würde ernsthaft gut aussehen?" fragte ich, während ich mein T-Shirt hochhob und meinen Finger auf meinen Bauchnabel drückte.
„Das würde voll fresh aussehen," sagte Hannah.
„Ich feiere Bauchnabelpiercings eigentlich gar nicht," sagte ich und begann darüber nachzudenken. Würde es gut aussehen? Ich war mir nicht sicher. Ich dachte, glaube ich, die ganze Zeit darüber nach. Die ganze Nacht darüber und auch am nächsten Tag in der Schule.
„Farah, konzentrier dich bitte auf den Unterricht," ermahnte mich meine Lehrerin, während meine Gedanken bei meinen zwei besten Freundinnen und ihrer Idee waren.
Nur leider gingen diese ja nicht auf meine Schule.Es klingelte, und ich machte mich schnell auf den Weg Richtung Mädchenklo.
Ich zog mein Handy direkt raus und rief meine Freundinnen an.
Es dauerte einige Sekunden, bis Khadija ranging.„Was los?" fragte sie mich direkt.
„Lass mal schwänzen, ich will mir ein Piercing stechen lassen," sagte ich.
„Omg, auf Ernst?" sagte Hannah.
„Ja, los, ich gehe jetzt auch. Ich sage keine Ahnung, irgendwas," sagte ich und legte auf. Und so ließ ich mich abmelden und teilte den Lehrern mit, dass ich meiner Mutter schon Bescheid gesagt hätte, dass ich nach Hause gehe.
Ich machte mich auf den Weg in die Innenstadt. Zuvor ging ich zur Bank. Ich hatte 20 Euro dabei und zog noch 20 Euro von meinem Konto ab. Ich traf die Mädchen.
„Was habt ihr den Lehrern gesagt?" fragte ich sie.
„Nichts, wir sind einfach gegangen, ohne etwas zu sagen," sagte Khadija lachend.
Wir machten uns auf den Weg zum Friseur, denn dort hatte sich ein Mädchen aus der Siedlung mal ein Zungenpiercing stechen lassen. Die Friseurin machte das schwarz, und so kamen wir bei ihr an.
„Ich übernehme keine Haftung, wenn etwas schiefläuft," sagte die Piercerin. Ich nickte und legte mich hin. Es dauerte nicht lange, bis sie die Nadel durchsteckte.
„Jetzt bist du stolze Besitzerin eines Bauchnabelpiercings," sagte die Piercerin.
Geil, ein Piercing mit 14.
FLASHBACK ENDE
Ich erzählte Safraoui die Geschichte meines Piercings.
„Du bist so komisch," sagte er lachend.
„Sei ehrlich, das bockt aber," erwiderte ich.
„Du Fettsack, pack mal deinen Bauch weg," sagte Safraoui lachend, während ich mit meinem Bauchnabel spielte.
(Das hört sich so komisch an, Murrok, HAHAHAH.)
Er sah mich einfach nur verstört an. „Du Komische," sagte er und stand auf. „Ich geh eine rauchen," fügte er hinzu und ging Richtung Balkon.
Ich blieb kurz sitzen, stand dann auf, nahm meine Vape aus meiner Jackentasche und folgte ihm zum Balkon. Er stand dort mit seinem Handy. Irgendwie hatte ich den Drang, ein Foto von ihm zu machen, und so machte ich schnell eins, bevor ich mein Handy wieder wegpackte.
„Ist dir nicht kalt?" fragte ich, als ich neben ihm auf dem Balkon stand.
„Nee," sagte er und war auf sein Handy fokussiert.
Ich ging zu ihm rüber. „Was machst du?" fragte ich neugierig und zog an meiner Vape.
„Ich entfolge allen Weibern auf Insta," antwortete er.
(Ist euch aufgefallen, dass Safraoui keiner Frau auf Insta folgt?)
„Du Witziger," sagte ich lachend über den Fakt.
„Willst du, dass ich Jamal und so auch entfolge?" fragte ich ihn.
„Nein, das sind meine Brüder, ich vertraue denen," sagte Safraoui und zog an seiner Zigarette.
Ich sah ihn an. Er sah so gut aus. Plötzlich kniff ich ihn.
„Du Fotze, bist du behindert? Du kassierst gleich einen Tokat, wenn du das nochmal machst," sagte er und sprang etwas zur Seite.
Ich lachte mich kaputt.
„Halt's Maul, wir haben Nachbarn," sagte Safraoui, als ich zu laut war.
„Sorry," sagte ich und sah zu Safraoui. Er sah mich nur an.
„Du bist behindert," sagte er, und wir saßen dort auf den kleinen Stühlen. Es war irgendwie behindert, aber es war angenehm mit Safraoui. Ich wollte nicht aufstehen.
„Lass mal rein," sagte Safraoui und drückte seine, Gott weiß wie vielte, Zigarette aus. Wir gingen rein, und er schob mich etwas zur Seite, um die Tür zu schließen.
„Scheiße, bist du kalt," sagte er.
„Juckt nicht," erwiderte ich, und er schloss die Tür. Er zog mich in eine Umarmung.
„Du trägst einfach immer noch mein Trikot," sagte Safraoui lächelnd. „Schon süß."
„Lieblingsshirt," sagte ich. Ich liebe dieses Shirt. Auch wenn es nicht mehr nach ihm roch, fühlte ich ihn trotzdem.
„Du magst meine Trikots oder was?" sagte er lachend.
„Ja, behindert," sagte ich, und er gab mir einen Kuss auf die Lippen.
„Ich geh kurz pissen," sagte er, und ich ließ mich auf die Couch fallen. Ich zog mein Handy heraus und öffnete meine Mädelsgruppe.
Es war 3 Uhr morgens, aber ich schrieb in die Gruppe:
Safraoui ist jetzt offiziell mein Freund.
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
FanfictionEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...