FARAHS POV:
„Ja, ich bin gleich da," sagte ich in mein Handy und stieg aus dem Bus aus. Safraoui beendete den Anruf. Ich war eigentlich auf dem Heimweg nach Hause von der Schule, bis ich einfach so viele Anrufe bekam, dass ich dachte, mein Handy würde explodieren. Und so steppte ich in das Treppenhaus.
Ich kam an der Tür an und sah Safraoui, der die Kapuze seines Windbreakers über sich gezogen hatte. Treffen wollten wir uns sowieso, aber erst heute Abend, denn heute Abend ist der Release von Mannschaft.
„Warum siehst du aus wie ein Kondom?" fragte ich ihn lachend.
„Vallah, ich hab mies reingeschissen," sagte Safraoui.
„Was? Hast du jetzt einen Buzzcut? Dann siehst du aus wie die marokkanische Version von Jamal," sagte ich lachend.
„Bei Gott, Farah, das ist gar nicht witzig. Ich muss morgen nach Marokko fliegen," sagte er und regte sich auf.
„Zeig doch einfach, was du aus deinen Haaren gemacht hast," sagte ich und versuchte, nicht zu lachen.
Auf einmal zog Safraoui seine Kapuze herunter, und ich wünschte, er hätte sie aufgelassen.
„Nicht dein Ernst," sagte ich.
„Sieht es sehr schlimm aus?" fragte er.
„AMK, hast du in deine Haare Relaxer gepackt?" fragte ich ihn schockiert.
„Nein, Mann, ich wollte eine Keratin-Glättung in Maghreb machen. Auf einmal sagt Veysel, es gibt Keratin bei Rossmann, und Mali hat es dann ausprobiert," sagte er und zeigte auf seine toten Haare.
Ich war so schockiert darüber, dass ich anfing zu lachen.
„Digga, du siehst so scheiße aus," sagte ich, fast weinend vor Lachen.
Egal, jetzt kann ich in Ruhe mit dem Gedanken schlafen, dass keine Marokkanerin Safraoui heiraten will. Denn so schlimm, wie seine Haare aussehen, könnte man direkt einen Besen heiraten.
SAFRAOUIS POV:
Ich stand mit den Jungs am Flughafen. Ab nach Nador hieß es – die Heimatstadt meiner Freundin und der Mittelpunkt meines nächsten Drehortes. Ich hatte Farah seit gestern nicht gesehen, aber gerade als unser Boarding begann, bekam ich ihre Nachricht. Sie schrieb, wie sehr sie mich liebt und dass ich ihr fehlen werde. Aber ich glaube, mein Geschenk für sie wird so krass sein, dass sie diese zwei Wochen überleben wird.
„Boah, marokkanische Chayas werden sich klären lassen," sagte Veysel.
„Ewa labas, habibi, inta jamila(hey Schatz wie geht's? Du bist hübsch/ inta= für Männer) " sagte Jamal, und ich musste lachen.
„AMK, er hat sich zu einer Schwuchtel gemacht," sagte Mali und lachte über Jamals Fehler.
„Er will einen BBC-Sip in seinen Arsch," sagte Veysel lachend.
„Bruder, du hättest damals ernsthaft in die Moschee gehen sollen," sagte ich und spielte auf seinen fehlenden Arabisch-Unterricht an.
„Und du hättest zum Friseur gehen sollen. Du siehst aus wie so 'ne hässliche russische Nutte, die 5€ die Stunde will," sagte Jamal.
Mali begann laut zu lachen.
„Ey, Jungs," sagte Veysel,
„bei Gott, das ist immer noch so scheiße, dass Alim nicht mit darf. Digga, das fuckt mich so ab." Alim durfte nicht nach Marokko, weil sein togolesischer Pass nicht gestattet wurde und er auch kein Visum wie Veysel bekommen hatte, aufgrund irgendeines Verfahrens, das noch nicht verjährt ist.„Eigentlich müssen wir laut 'Allahu Akbar' schreien," sagte Mali etwas zu laut.
Jamal klatschte ihm auf den Hinterkopf. „🥷, bist du behindert?" sagte Jamal, und wir stiegen ins Flugzeug ein.
Die nächsten Wochen werden brutal.
FARAHS POV:
"IHR SEID BOYFRIEND-LOS, DAS HEISST FÜR DIE NÄCHSTEN 2 WOCHEN ONLY THE GIRLS!" sagte Hannah erfreut. Mali war mit Safraoui in Marokko, das bedeutete, Khadija und ich waren jetzt "einsam". Ein echter Jackpot für Hannah, die schon Pläne schmiedete. Aber ehrlich gesagt, die zwei Wochen werden bestimmt trotzdem gut. Schließlich sind wir beste Freundinnen, auch ohne die Jungs.
"Lass mal was machen," sagte Khadija.
"Heute ist 'ne Party," schlug Hannah vor.
"Nein," sagten Khadija und ich gleichzeitig.
"Boah, seid ihr langweilig," meinte Hannah und zog an ihrer IQOS.
Einige Tage später
Ich telefoniere gerade mit Safraoui über WhatsApp, denn ein mobiler Anruf wäre teurer als eine Miete in Hemshof. Er erzählte mir von Marokko und dass Nador echt schön sei.
„Yane, jetzt check ich, warum du so wunderschön bist," sagte er.
„Boah, cringe! Mach das nie wieder," lachte ich.
„Amk, paar Tage bin ich weg und sie redet jetzt schon wie die Schwarze," meinte er, und ich musste echt lachen wegen dieser Aussage.
„Ich vermisse dich," sagte ich irgendwann.
„Ich vermisse dich – DIGGA, HÖR MAL AUF ZU STÖHNEN!" schrie Safraoui laut. Es schien, als ginge es Mali ohne Khadija gar nicht gut.
„Junge, ich dachte, die Tour wäre krank gewesen mit ihm, aber jetzt ist es noch schlimmer. Jeden Tag wixxt er sich einen, amk," sagte Safraoui genervt.
„Wie kann man so viel Druck haben, Miskin?" kam aus seinem Mund, während er über die Person im Nebenzimmer sprach.
Wir redeten noch eine Weile, so verbrachten wir die Zeit während Safraouis Urlaub – oder besser gesagt: Arbeitsausflug.
Fast jeden Tag.
Bis eines Abends etwas geschah.
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
FanficEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...