Es war still.
Die Atmosphäre war nicht unangenehm,
nicht stark unangenehm,
sondern eher ruhig.
Angenehm ruhig.
Hannah hielt meine Hand und ging ruhig mit.
Über ihre Taten müsste ich morgen mit ihr reden.
Einerseits ist sie extrem kaputt und würde, glaube ich, nicht 100% bei sich sein. Andererseits hatte ich keine Kraft dafür.
Wir warteten an der Straßenbahn.
Safraoui war ruhig.
Er spielte irgendein Fußballspiel.SAFRAOUIS POV:
Ich wollte eigentlich mit Farah reden, aber sie sah so kaputt aus.
Irgendwie kann ich mit ihr in dieser Lage nicht reden.
Wir saßen auf dem Viererplatz der Straßenbahn. Sie saß neben Hannah und ich saß alleine gegenüber ihnen.
Es dauerte 18 Minuten, bis wir aussteigen mussten."Wir müssen aufstehen," sagte sie.
Jetzt würde ich wohl ihr Bonzenleben sehen.
FARAHS POV:
Safraoui ging mir nach,
während ich Hannah mit ihrer Hand zu mir zog.
Irgendwann kamen wir zu Hause an, und ich zog aus meiner Jeans meinen Haustürschlüssel raus.
Ich sah direkt, dass die Tür des Gästezimmers auf war, was bedeutete, dass mein Vater mit meiner Mutter in der oberen Etage in deren Zimmer schlief.Ich zog meine Schuhe aus und sah, wie Hannah Probleme hatte, ihre Schuhe auszuziehen, weil ihre Schleifen zu fest waren. Ich öffnete ihre Schuhe und begab mich mit ihr in mein Zimmer. Safraoui begleitete mich.
"Schh, los, du kannst dich schlafen legen," sagte ich, und Hannah nickte schwach und legte sich direkt ins Bett.
"Brauchst du etwas?" fragte ich sie ruhig.
Ihr "eh eh" ließ ich als nein gelten und sah Safraoui an."Möchtest du was?" fragte ich ihn.
Er sah mich an.
"Ewa, wenn geht, Wasser."Er hatte langsam wieder Farbe im Gesicht. So blass war er doch nicht.
"Still oder Sprudel?" fragte ich ihn.
"Sprudel."
Ich nickte und verließ den Raum. Ich begab mich schnell zum Eingang des Kellers, wo die Flaschen lagen. Ich nahm eine kleine Sprudelwasserflasche und brachte sie zu Safraoui.
"Shukran(danke)" sagte er und nahm die Flasche entgegen. Wir begaben uns wieder aus dem Haus.
SAFRAOUIS POV:
Ihr Zimmer war so groß.
So groß war nicht mal das Zimmer, das sich meine drei Schwestern teilten.
Wir begaben uns raus aus dem Haus.
Eigentlich hätte ich mich auch am liebsten in ihr Bett gelegt, aber das konnte ich ja schwer.Wir gingen ihre Hausveranda entlang.
"Danke, dass du mitgekommen bist," sagte sie.
Hättest ja Abdal mitnehmen können."Kein Problem," sagte ich.
Sie verließ langsam ihr Grundstück und ich ging ihr nach. Irgendwann zog sie eine Zigarettenpackung aus ihrer Jackentasche, bot mir eine an und zog sich selbst eine raus. Wir gingen eine Straße entlang und rauchten einfach.
"Wo warst du eigentlich?" fragte ich sie, denn auf der Hausparty war sie ja nicht.
"Ich war im Park mit Abdal und Mahmoud," sagte sie und zog an ihrer Zigarette.
Ich nickte.
,,ist Abdal dein Freund?" fragte ich sie einfach.FARAHS POV:
Schon wieder denkt einer, dass zwischen mir und Abdal etwas läuft.
"Bist du behindert?" sagte ich lachend.
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
Hayran KurguEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...