Ich ging meiner Mutter nach. Irgendwann mussten wir an allen vorbeigehen, an Safraoui, an allen. Aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht in deren Augen schauen. Ich starrte auf den Boden. Ich wollte nicht, dass unsere Augen sich treffen. Ich wollte den Hass in seinen Augen nicht sehen. Denn ich musste jetzt stark und selbstbewusst wirken, bis alle meine Aussage gehört hatten.
**SAFRAOUIS POV:**
Ich stand mit meiner Eltern, meiner Schwester und meinem Anwalt dort. Mahmoud und alle anderen waren auch dort. Abdal war ebenfalls anwesend, wurde jedoch in einen separaten Raum gebracht, um Komplikationen aus dem Weg zu gehen.
„Herr Omar, sind Sie bereit?" fragte meine Anwältin mich. Ich nickte, und wir wurden in den Raum gebracht. Bereits im Raum saßen Farah, Abdal und deren dazugehörige Personen. Auch die zwei Geschworenen befanden sich bereits im Raum.
Ich betrat den Raum, und der Richter begann, den Vorfall vorzulesen. „Herr Richter, meine Mandantin hat vor einigen im Raum eine Aussage gemacht. Daher finde ich es nur selbstverständlich, dass die aufgezeichnete Aussage zunächst abgespielt wird," sagte Farahs Anwalt. Die Aussagen wurden bestätigt, und es wurde eine Box aufgestellt.
Jetzt würde ich erfahren, was diese ekelhafte Schlampe gesagt hatte.
FLASHBACK:
Farah begann zu sprechen.
„Wir planten, heute zu grillen, aufgrund des ersten veröffentlichten Songs der Jungs.
Ich stand neben Alim, der sich um das Fleisch kümmerte.
Erreichte mir sein Messer, damit ich das Fleisch aus der Verpackung schneiden könnte, und das tat ich auch.
Ich wurde dann von Mahmoud gerufen, und kurze Zeit später kam auch Abdal.
Ich hielt Alims Messer leider immer noch geöffnet in meiner Hand, als ich zu ihm ging. Ich steckte das geöffnete Messer in meine Hose, daher hatte meine Hose auch ein Loch in der Hosentasche.
Er sagte mir, ich solle verschwinden, und packte mich an mein Handgelenk.Auf einmal kam Safraoui, und Abdal begann sich darüber zu unterhalten, dass Abdal ihn ja zurücknehmen sollte.
Das hörte man auch auf der Aufnahme, die Abdal gemacht hatte.
Er war komplett verkabelt, wie Sie wissen.
Abdal triggert Safraoui aufeinmal komplett, und Safraoui schlug auf Abdal ein.
Ich hatte Angst, dass es ausartet.
Ich hatte Angst, dass sich beide verletzend.
Ich hatte Angst, das die zwei wichtigsten Jungs in meinem Leben sich weh tuen.
Ich hatte Angst, dass Safraoui Aufgrund seiner Akte weitere Probleme bekommen könnte, durch die Auseinandersetzung mit Abdal.
Ich nahm das Messer und wollte Abdal nur damit drohen, dass er gehen soll.
Das er ihn einfach in Ruhe lassen soll.
Ich wollte nicht, dass sich die Jungs verletzen.Aber das Messer hatte sich in meiner Hose verklemmt.
Aufeinmal kam Abdal einschritt in unsere Richtung näher, Aufgrund der Komplikationen zwischen Safraoui und Ihm.
Aufeinmal war Abdal mit zu nah.
So nah, dass ich ihn abgestochen hatte, weil das Messer nunmal geklemmt hat und aufeinmal rausgesprungen ist,
ABER ICH WOLLTE DAS WIRKLICH NICHT!"
sagte das Lockenkopf-Mädchen weinend zu den Polizisten.
,,Ich wollte meinem Besten Freund nicht weh tun! Ich hatte doch nur Angst" Sagte Farah ruhig weinend.„Ich verstehe, Frau Mousib. Kommen Sie klar?" fragte die Polizistin Farah.
„Ja,
ja
, alles gut.
Nur, es war mein Kindheitsbesterfreund, dem ich so einen Schmerz zugefügt habe.
Ich weiß nicht, wie ich mit meinem Gewissen klarkommen soll," sagte Farah und weinte.„Frau Mousib, Sie können Ihre Aussage gerne später fortsetzen, wenn Sie jetzt nicht in der Lage sind," sagte die Polizistin.
Farah schniefte.
„Nein, ich krieg das hin," sagte sie
,,Ich möchte, dass jeder weiß was für ein Monster ich bin.
Jeder soll wissen was ich den Menschen angetan habe, die ich liebe."
Sagte sie selbstbewusst und atmete einmal laut auf. „Ich hatte aufeinmal noch mehr Panik und schrie zu Safraoui, weil ich nicht wusste, was ich tun soll oder wie ich reagieren sollte.
Plötzlich hatte ich so eine Panik in mir die-die ich nicht beschreiben kann.
Ich zog das Messer heraus und rannte weg.
Ich rannte zum alten Teich, weil ich und Abdal dort oft als Kinder Zeit verbracht haben.
Es lag dazu auf unseren alten gemeinsamen Schulweg, denn wir immer Gemeinsam mit Khadija und Hannah gegangen sind.
Safraoui lief mir hinterher, da er bestimmt Angst hatte, dass ich mir etwas mit dem Messer antue.
Ich wirkte in dem Moment nicht wirklich Labil und tue es glaub ich immer noch nicht.
Er wusste, glaube ich, dass diese ganze Situation für mich zu viel war.
Wir rannten, und er rannte mir nach.
Er teilte mir mit, dass ich stehen bleiben sollte.
Aber, ich konnte nicht stehen bleiben.
Ich konnte einfach nicht klar denken, auch wenn Safraoui es versuchteAm Teich schnappte er mich, und ich fiel zu Boden. Ich hatte das blutige Messer in der Hand, das Blut meines besten Freundes.
Ich hatte solch eine Angst, als ich meine Hände sah.
Ich versuchte, meine Hände in der Erde sauberzubekommen, aber es ging nicht.
Ich hatte das Gefühl, es wurde immer und immer mehr Blut.
Ich hatte doch einfach nur so eine Angst.
Plötzlich kamen die Polizisten, und ich weiß nicht, warum, aber ich hatte Angst wegen des Messers.
Wegen dieser Unendlichen Blutquelle.
Ich warf es daher in den alten Teich.
Ich hoffte einfach damit würde das bluten aufhören." sagte Farah und machte ihre Aussage
– die einzige Aussage, die an diesem Tag gemacht wurde.
Und dazu war sie komplett gelogen.
Sie nahm die ganze Schuld auf sich, um dem Marokkaner zu helfen.
Denn Sie war doch so sehr in Ihn verliebt.FLASHBACK ENDE
**FARAHS POV:**
Ich sah das erste mal heute zu Safraoui, der schockiert die Aussage ansah die aus der Anlage kam.
Dann blickte ich zu Hannah und Khadija, die als Freiwillige dabei waren und die Aussage hörten – die Aussage, bei der ich die Schuld auf mich nahm. Nach meiner Aussage stimmten alle Anwesenden meiner Aussage zu, dass es wirklich so geschehen sei, außer Abdal. Er sagte die ganze Zeit, Safraoui hätte es getan, aber seine Aussage war wertlos gegenüber meiner.
Einfach da er am Tag des Geschehens keine Aussage tat.
Aufgrund seiner Angst gegenüber Safaoui und man jetzt die Vermutung hatte, dass er Aufgrund seines geschehenden ,,Traumata" die Aussage verfälscht wäre.Und so wurde das Urteil gesprochen.
Alle wurden freigesprochen, auch ich.
Nur wurden mir Therapiestunden aufgezwungen, aber das war mir bewusst, dass das geschehen würde.
Ich tat ja auch so, als ob mich die Tat so sehr aus der Fassung gebracht hätte.
Zudem wurde das Messer im Teich gefunden, aber wie geplant waren da keine Fingerabdrücke drauf. Ich bin vielleicht eine Bonze, aber der Block ist meine Familie, und für die würde ich alles tun. Denn ich hatte eine Familie, die auch auf mich achtete. Aber diese wird wohl nicht mehr ein Teil meines Lebens sein.Ich sprach gerade mit meiner Mutter und dem Anwalt, der uns mitteilte, dass wir innerhalb der nächsten Tage mein Handy nachgeschickt bekommen würden. „Ich danke Ihnen, Herr Mitsubishi," sagte meine Mutter und bedankte sich bei meinem Anwalt. Glücklich verließ meine Mutter mit mir den Raum.
„Farah, wallah, semhaye" (ich schwöre, es tut mir leid) sprach Safraoui direkt zu mir, als wir herauskamen.
Ich sah für eine Sekunde zu ihm. Neben ihm war ein Mädchen, das bestimmt Aliya, seine ältere Schwester, war.
Auch die Leute, die ich einmal meine Familie und Freunde nannte, standen dort.„Ya uskot famcha(Sei ruhig ,Verstanden?)? Du nähst dich meiner Tochter nie wieder," sagte meine Mutter zu Safraoui und zog mich mit.
Das war die erste Interaktion die Beide hatten.
Ich lies mich von meiner Mutter mitziehen.
Ich sah nicht mehr zu Safraoui.
Nicht mehr.
Denn das, was zwischen uns war, ist jetzt Vergangenheit.
Ich habe ihnen geholfen, aber keiner hat mir geholfen.
Sie fragten mich nicht einmal nach meiner Aussage. Ich war direkt eine Verräterin.
Aber das war ich schon die letzten Jahre.
Es ist Zeit für mich, abzuschließen.
Mit dem Block.
Es war vielleicht meine Heimat, aber manchmal fühlt sich die Heimat nicht mehr wie Heimat an.
Einfach so entfremdet.FRAGE:
Was ist euer Lieblings Song aus dem Xabat Album?
Ich persönlich finde alle krass aber Kugel im Lauf ist mein Baby
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Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF
FanfictionEs heißt immer: "Im Block gönnt man jedem sein Glück." Aber was ist, wenn man den Block verlässt? Gönnt man dir dann noch dein Glück? Farah verließ mit zwölf Jahren den Block und findet doch immer wieder Platz darin. Aber wie es aussieht, gefällt es...