Die eine wird Bonze, der andere bleibt Block.//Safraoui FF

ºProbleme klärenº

Die letzten Tage waren krass, zu krass. Ich verbrachte meine Freizeit mit Haftbefehl und Soufian. Wenn das kein Flex ist! Nicht so , dass mein Freund selbst Rapper ist, aber das ist nicht das gleiche. ES WAR HAFTBEFEHL!

Wir waren gerade bei einem Schrottplatz, denn die Jungs wollten irgendwas mit Feuer machen. Und so stand ich etwas hinter dem Kameramann und sah, wie Feuer flog und die Amazigh-Flagge sowie die Marokko-Flagge hochgehalten wurden. Es sah so krass aus!

Ich hatte sogar den Song gehört. Denn nach dem ersten Treffen mit Haft und Soufian schickte mir Safraoui abends die Datei des Songs, und der Song war echt krass. Und so genoss ich den Anblick, den Anblick von meinem Freund, wie er sich zu einem Superstar macht und ich dabei an seiner Seite bin.

„EWA, WIR SIND FERTIG!" schrie der Kameramann. Alle guckten sich die Rohaufnahmen an. Als alles als perfekt bestätigt wurde, entschlossen die Jungs, essen zu gehen. Und wer durfte mit? Natürlich ich!

Wir gingen in Richtung Autos, denn das arabische Restaurant war bei uns nicht gerade in der Nähe. Dort gewesen war ich noch nie, aber laut Safraoui sollte es dort „baba-mäßiges syrisches Essen" geben.

Ich war gerade am Handy, als ich einen Arm um mich spürte. Es war Safraoui, der sich währenddessen mit irgendwem unterhielt. Wir stiegen in die Autos ein.

Und wollt ihr wissen, was das „brutalste" war? ICH WAR IN EINEM AUTO MIT SOUFIAN UND HAFTBEFEHL! Und natürlich Safraoui.

Es lief Musik, während Safraoui und ich auf der Rückbank saßen. Die Jungs redeten miteinander. Ich sprach nicht mit, nicht weil ich nicht mitsprechen konnte, sondern einfach weil ich es genoss. Wie Safraoui wieder seinen Arm um mich gelegt hatte und mit seinen Idolen redete. Denn man kann sagen, was man will, aber die beiden haben Safraouis Rap geprägt.

Wir kamen nach 10 Minuten Autofahrt an. Wir stiegen aus, und die anderen Autos kamen dazu. Und so gingen wir als Gruppe von beinahe 20 Mann in das Restaurant.
Das kann was werden.

„Ich geh eine rauchen," sagte Safraoui nach dem Essen.
„Ich komm mit," sagte ich. Ich wollte einfach ungern alleine unter diesen ganzen Männern sein, auch wenn Soufian dabei war.

Also stiegen Safraoui und ich von unseren Stühlen ab und machten uns auf den Weg nach draußen. Safraoui zündete seine Zigarette an und lehnte sich gegen die Wand.

„Und?" fragte Safraoui mich.

„Mh?" fragte ich, als ich meine Vape aus meiner Tasche zog.

„Was sagst du zu dem Song und allem?" fragte Safraoui jetzt.

„Ich find es krass, was du erreicht hast," sagte ich zu ihm.

„Findest du?" fragte er mich.

„Ja, vallah, ich bin stolz auf dich," sagte ich.

Safraoui kam näher. „Yane, stolz sagst du?" fragte er mich.

Er war meinem Gesicht so nah.
„Ja, sehr stolz," sagte ich und kam ihm ebenfalls näher, bis meine Lippen auf seinen lagen.
Es war ein langer, aggressiver Kuss, und der Geschmack von Tabak lag auf seinen Lippen. Safraoui warf seine Zigarette einfach weg.
Er hatte nur zwei Mal daran gezogen – was eine Verschwendung!
Dafür wanderte seine Hand meine Hüfte entlang.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht erfreute, so mit ihm zu sein, erst recht auf diese intime Art.

Es ging weiter, bis plötzlich die Tür aufging.
Wir lösten uns, und es standen fünf Kerle vor uns, darunter Hafti und Soufian. Safraoui redete mit ihnen ganz normal, als wäre gerade nichts passiert.

„Farah, du siehst gar nicht aus wie eine Raucherin," sagte Soufian, als ich an meiner Vape zog.

„Es sind immer die unschuldigen Weiber, Bruder," sagte Haftbefehl lachend.