Chapter 82

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Ich: Mum, ich hab einen Freund.
Mum: Oh, das freut mich, Schatz. Wie heißt er denn?
Ich: Nash Grier oder Nick Robinson, kannst du dir aussuchen.
(Ich weiß,dass ich witzig bin)
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Ich ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Alles um mich herum war still, kein Fußgetrappel, keine Stimmen. Ich drehte mich auf den Bauch und drückte mein Gesicht in meine Bettdecke. Alles warum es sich in meinem Kopf drehte, waren die Namen Tommy und Ava und ihr Verhalten gegenüber ihrer Krankheit. Tommy hatte etwas an sich, aber nicht so wie man sich es vorstellte, schließlich war ich nicht der Haupcharakter in einer Geschichte von John Green. Und Ava... ihr galt meine ganze Bewunderung, sie war noch so jung und hatte ihr ganzes Leben vor sich.

Zum Glück wurde mein Gedankenfluss vom Klingeln meines Handy's unterbrochen. Bevor ich abnahm, warf ich einen kurzen Blick auf das Display, ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.

"Hey, Baby.", begrüßte ich Nash und setzte mich aufrecht hin.
"Hey, wie war dein Tag?", fragte er und ein dumpfes Geräusch war zu vernehmen, als hätte er eine Tür zugeschlagen.
"Ohne mich.", fügte er leise hinzu, als ich zur Antwort ansetzte. Ich stand auf und öffnete die Tür zu meinem kleinen eigenen Balkon.
"Gut, soweit." Draußen brach die Dämmerung an, es war schon fast zehn Uhr. "Und du hast mich nur angerufen, um das zu fragen?" Innerlich hoffte ich, dass er Ja sagen würde.
"Jap. Hab ich dich bei was gestört?" Der erste Schmetterling verirrte sich in meinem Magen. "Nein, eigentlich nicht.", erwiderte ich zögernd, wobei ich ihm so gerne von meinem Besuch im Krankenhaus erzählen wollte. Ich musste meiner Mum recht geben, was mir nicht gerade einfach fiel, aber Nash hatte es verdient Gewissen zu bekommen.
"Was war bei dir heute so los?", fragte ich stattdessen, ich wollte solche Themen nur ungern am Telefon besprechen. "Wir ware am See und haben bis eben Basketball gespielt." Nash musste es wirklich vermisst haben etwas mit seinen Freunden hier zu unternehmen, er ware gerade mal sechzehn Jahre alt und schon so viel unterwegs.
"Wann willst du morgen vorbeikommen?" Ich lehnte mich an den breiten Holzbalken, der als Geländer diente, und sah durch die Tür in mein Zimmer. "Wir wäre es mit elf Uhr?" Morgen würden wir unser erstes gemeinsames Video drehen und so wie ich Nash kannte, würde das kein Boyfriend/ Girlfriend-Tag ohne jegliches Chaos werden.
"Okay, ich muss davor aber noch einkaufen. Soll ich dich abholen?"
"Ja." Dieses 'Ich muss davor noch einkaufen' hörte sich an wie, 'Wir brauchen noch eine Menge an ekligem Zeug für das Video'.

"Lilly, wir wollen gleich essen." Meine Mutter stand wieder einmal unangekündigt in meinem Zimmer und sah mich abwartend an. Ich gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, das ich gleich da wäre. "Nash, ich muss los."
"Okay, grüß deine Mum von mir. Ich schreib dir morgen wenn ich auf dem Weg zu dir bin."
Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging nach unten zu Mum, die sich in meiner Abwesenheit zu einer wirklich guten Köchin entwickelt hatte, was ich ihr niemals zu getraut hätte.

"Mit wem hast du eben telefoniert?", fragte Mum ganz nebenbei, während sie mir den Topf mit Nudeln hinschob. "Nash." Sie nickte interessiert. "Trefft ihr euch morgen?", wollte sie wissen und nahm sich auch etwas zu Essen. "Ja, er holt mich morgen Vormittag ab." Ihr nachdenklicher Blick traf mich über den Tisch, ich hob fragend die Augenbrauen. "Ich erwarte dich um halb sechs wieder hier, damit du deine Großeltern noch vor dem gemeinsamen Abendessen siehst." Sie erhielt von mir nur ein abwesendes Kopfschütteln. "Dich und Nash sehe ich pünktlich um sieben im Restaurant. Die Addresse schreibe ich dir noch auf." Ihre Tonlage ließ mich stutzen, genauso hatte sie sich früher vor wichtigen Meetings angehört, ihre Stimme, ruhig und dennoch bedingslos. Manchmal fragte ich mich, wie viele verborgene Seiten meine Mutter wirklich mit sich trug.

Nach dem Abendessen räumten wir zusammen ab, was bei zwei Personen nicht allzu lange dauerte. Später schauten wir Navy CIS, wobei Mum nach der Hälfte der zweiten Folge einschlief. Ich schaltete den Fernseher aus und deckte meine Mum vorsichtig zu, um sie nicht zu wecken.

My crazy Life | Nash Grier - magcon *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt