Chapter 62

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Nachdem wir das Café verlassen hatten und ich Mahogany zum zehnte Mal versichert hatte das es mir gut ginge aufgrund ihrer Erklärung zu ihren Gefühlen zu Jack, gingen wir noch in einige Läden und ich besorgte mir eine Kamera zum Vloggen, die Idee fand Lox auch super und sie schlug vor das auf Twitter zu verbreiten, was ich auch tat während sie weiterhin Schuhe anprobierte. "Nash hilft dir bestimmt beim schneiden.", sagte sie und betrachtete die geblümten Boots vor sich. "Ich nehm' sie." Entschieden räumte sie das Paar zurück in den Karton, zog ihre eigenen Schuhe an und ging zur Kasse. Seit dem Café hatten wir nicht mehr über ihre Gefühle gegenüber Jack geredet und ich hatte auch nicht das Gefühl als wolle sie darüber mit jemandem diskutieren. Natürlich war es auf eine Weise komisch, aber für seine Gefühle konnte man schließlich nichts.
Als wir zurück im Hotel waren, saßen alle verteilt im Wohnzimmer und guckten irgendeine Fernsehserie. "Die Damen auch wieder da?" Brad kam gerade aus der Küche mit ein paar Gläsern und lächelte uns an, rollte aber sofort danach mit den Augen als er die Tüten in unseren Händen sah. Lox streckte ihm die Zunge entgegen und zog mich mit in das obere Stockwerk zu den Zimmern, aus einem könnte man Nash und Cam reden hören, weshalb mein Herz wieder anfing schneller zu schlagen. Doch meine beste Freundin zog mich an Cam's Zimmer vorbei, direkt in ihr eigenes. "Was ist los?", fragte ich als sie anfing nervös auf und ab im Zimmer zulaufen. "Was soll ich wegen Jack machen? Seit ich dir das mit ihm erzählt hab, hab ich das Gefühl das die ganze Welt nun eine Ahnung hat."
"Na, vielen Dank auch.", entgegnete ich sarkastisch. "Sorry." Sie zuckte verzweifelt mit den Schultern und ruderte dann wild mit den Armen. "Beruhig dich. Versuch es noch für dich zu behalten, sah es ihm wenn du es für richtig hältst, okay?" Sie nickte und fiel mir um den Hals. "Du bist die Beste, danke!" Ich erwiderte lächelnd ihre Umarmung und zog mich dann zurück. "Ich bring schnell meine Sachen rüber. Kommst du dann auch gleich mit runter?" Sie nickte widerwillig und seufzte. Ich fragte mich wirklich wie sie ihre Gefühle so gut verstecken konnte. Während ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, schmiss ich nebenbei meine Tasche aufs Bett und legte die Tüten daneben ab. Ich ließ mich für einige Minuten erschöpft auf das Bett fallen und schloss die Augen, bis das Klingeln meines Handys ertönte und ich anfing, blind mit einer Hand in der Tasche nach dem Telefon zu suchen. Ohne auf das Display zu schauen wer mich da anrief nahm ich ab.
"Lilly Conner."
"Hallo, Schatz." Ich wollte Anstalten machen sofort aufzulegen, aber vermutlich hatte sich das meine Mutter schon gedacht, da sie sofort anfing zureden. "Bevor du auflegst, lass mich dir etwas erklären." Sie hielt für einen Moment inne, fuhr dann aber fort als ich sie nicht unterbrach. "Es tut mir Leid was passiert ist. Ich lege es nicht darauf an dass du meine Entschuldigung annimmst." Ich hatte mich inzwischen aufrecht hingesetzt und starrte die helle Wand vor meinen Augen mit gerunzelter Stirn an. "Und warum rufst du dann an, obwohl du weißt das ich deine Entschuldung vorerst nicht annehmen werde." Irgendwann würde ich ihr verzeihen, auch wenn ich immer wieder daran denken würde das mich geschlagen hatte. Es gab schlimmere Dinge als die Backpfeife der eigenen Mutter, sowohl körperlich als auch seelisch. Doch für mich war ihre Handlung unerklärlich, früher hätte sowas nicht getan. Es herrschte für einen Augenblick Stille, bis sie wieder sprach, mit Hoffnung in der Stimme. "Könnten wir uns in ein paar Tagen treffen?" Überrascht schnappte ich nach Luft und mein Herz fing an zu rasen. "O-kay." Sie seufzte erleichtert. "Ich schreibe dir, versprochen.", sagte sie unsicher und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie versuchte ihre Gefühle hinter verschränkten Armen vor dem Oberkörper zu verstecken.
"Okay."
"Lilly? Ich liebe Dich. Pass auf dich auf." Als ich nicht reagierte, verabschiedete sie sich und legte auf. Wut schäumte in mir auf, aber weniger auf meine Mutter, viel mehr war ich sauer auf mich selber. Darauf, dass ich meiner Mum kein Wort glaubte. Ich unterdrückte die aufkommenden Schluchzer und stand auf, um zu den anderen nach unten zu gehen. Als ich an Cameron's offener Zimmertür vorbeikam, war ich einen kurzen Blick ins Innere, wo Nash auf dem Bett saß und grübelnd auf sein Handy starrte. Ich klopfte zaghaft an den Türrahmen, woraufhin er erschrocken aufblickte und sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl. "Hey."
"Hi." Ich lehnte mich an die leere, gegenüberliegende Wand des Bettes und beobachtete ihn. "Wie wärs in mit Lox in der Stadt?" Er legte das Handy neben sich auf das Bett und erwiderte meinen starren Blick. "Lustig." Ich zögerte kurz, eigentlich wollte ich Nash's nichts von Mahogany's Gefühlen erzählen, doch je länger ich es für mich behielt, desto komischer wurde der Gedanke für mich daran. "Hab ich was verpasst?" Er stand auf und trat einen Schritt auf mich zu, sodass nur noch eine ein Meter Lücke zwischen uns war. Nun wich ich seinem Blick aus, weshalb er lachte und vorsichtig mein Gesicht in seine Richtung drehte. Sein Kopf wippte ein paar mal hin und her, während sich in seinen Augen ein fragender Ausdruck bildete. Ich entschloss mich kurzfristig dazu, ihm nichts von Lox's Gefühlen zu erzählen und anstatt ihm zu antworten, überwand ich den Abstand und drückte meine Lippen fest auf seine. Vor Überraschung trat er einen Schritt nach hinten und hielt sich an meiner Taille, sodass ich mit stolperte. Auch wenn mein Kuss eigentlich nur zu einer Art Themenwechsel führen sollte, wummerte mein Herz wieder wie sonst was und in meinem Bauch kribbelte es. "Lilly?" Nash hatte ein Hand auf meine warme Wange gelegte und drückte mich sanft ein Stück zurück. Beschämt drehte ich mich weg und sah aus dem Fenster. Draußen fing es an zu dämmern. "Also nehme ich an dass ich was verpasst hab." Seufzend nahm ich wieder Blickkontakt auf. Das wars mit der Geheimhaltung. Bevor ich antwortete verschränkte ich die Arme vor der Brust, da ich ziemlich schnell atmete und wir uns immer noch sehr nah waren.
"Lox hat mir was erzählt.", begann ich. "Sie... nun, ja... steht auf... Jack G." Verdutzt runzelte Nash seine Stirn und fuhr sich durch die Haare. "Okay."
Das war doch mal eine Antwort. "Wo liegt das Problem?" Er wirkte für einen Moment beunruhigt. "Nein, ich seh ihre Gefühle für ihn nicht als Problem, aber er ist mein bester Freund, genauso wie Lox meine beste Freundin ist." Er nickte verständlich und fing plötzlich an mit dem Saum meiner Bluse zu spielen, weswegen ich ihn verwirrt anschaute. "Ich bin sein bester Freund, du bist seine beste Freundin. Wir sind zusammen..."
"Das ist was a-..."
"Nein, eigentlich nicht." Er lachte verschmitzt und ließ seine Hand schließlich auf meiner Hüfte ruhig liegen. "Wir werden sehen was passiert."
"Das Problem ist, dass Jack nichts davon weiß."
"Oh."
"Ja, oh." Er schien zu überlegen.
"Aber ich bin dagegen den Vermittler zu spielen. Sowas endet nie gut." Er kratzte sich am Nacken und sah mich fragend an. "Seh ich genauso."
"Also halten wir uns daraus?" Er kam wieder näher und legte die Arme um mich, was dazu veranlasste dass ich meine Arme sinken ließ und sich meine Atmung erneut verschnellerte. Ich nickte bloß, unfähig ein Wort über die Lippen zu bringen.
Es war unglaublich was für eine Wirkung seine Anwesenheit bei mir hatte. Er zog mich an sich und ich legte meine Hände auf seine Brust. Sein starker Herzschlag ließ mich Lächeln. Ich war also nicht die Einzige der es so ging. Gerade als sich sein Gesicht meinem näherte, waren laute Schritte, welche die Treppen hochkamen, zuhören und Nash zog sich seufzend wieder zurück, ließ seine Hände aber an meinem Körper. Kurz darauf stand Jack G in der Tür.
"Ha! Erwischt, ich wusste das zwischen euch was läuft!" Selbstsicher wie Jack war, kam er grinsend auf uns zu und mustere Nash's Hand an meiner Taille, welche er nach Jack's durchdringlichen Blick wegnahm. "Süß." Jack klopfte seinem Kumpel auf die Schulter und zwinkerte mir zu, was ich nur mit verdrehten Augen erwiderte. "Kommt ihr mit zum Abendessen? Oder habt ihr besseres zu t-..."
"Wir kommen mit." Ich unterbrach ihn unwirsch und blickte dann zu Nash, der bloß grinsend nickte. So verließen wir zu dritt das obere Stockwerk, und als wir unten ankamen blickten uns neun Augenpaare amüsiert an. Es waren alle da, bis auf Cam, und Lox schaute nicht in unsere Richtung. Taylor macht einen Schritt nach vorne und schwang lachend seine Arme nach oben. "Lilly und Nash sind zusammen!" Für die ersten paar Sekunden stierte ich ihn nur irritiert an, bis Hayes neben Tay trat und einmal die Hände zusammen schlug.
"Können wir jetzt was Essen gehen? Ich hab Hunger." Mein Blick ging zu Nash, der auf die Aussage nur die Augen rollte und dann den anderen draußen folgte, alle mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht. "Kommst du?" Ich stand immer noch an derselben Stelle und hielt meinen Blick auf Mahogany gerichtet, aber als Nash mich ansprach wandte ich ihm kurz mein Gesicht zu und schüttelte mit dem Kopf. Ich deutete mit eine kurzen Handbewegung auf Lox, die verträumt vor sich hinstarrte. Nash verstand und verließ den Raum.
Anstatt irgendwas zu sagen, setzte ich mich neben sie und strich ihr über den Rücken. Mir war es immer noch ein Rätsel, wie sie ihre Gefühle so gut verstecken konnte. Aber womöglich war bei ihr eine Art Damm gebrochen, nachdem sie mir davon erzählt hatte. Sie starrte weiterhin stumm vor sich hin, bis ich sie schließlich davon überzeugen konnte mich mit nach unten zu begleiten und gemeinsam mit den anderen zu Abend zu essen.
Mahogany sprach kein einziges Wort bis wir das Restaurant zum Hotel erreichten, was ziemlich untypisch für sie war da sie sonst quasselte wie ein Wasserfall. "Geht's dir gut?" Als Antwort nickte sie bloß und lächelte. Vielleicht veranlasste auch mein schlechtes Gewissen, welches sich bei mir relativ ausbreitete, dazu Lox immer wieder besorgt anzuschauen. Sie war unglücklich in ihren besten Freund verliebt, ich hingegen war seit kurzem in einer glücklichen Beziehung mit Nash. Sie so traurig zu sehen war ungewohnt und passte einfach nicht in das menschliche Ebenbild Mahogany's. Während des Abendessen bombardierten Nash und mich alle mit super nötigen Kommentaren, die wir meistens aber bloß mit einem Augenrollen oder aufmerksamen Nicken hinnahmen.
"Da der Hotelinhaber die Halle im hinteren Teil des Gebäudes für Magcon zu Verfügung gestellt hat, müssen wir uns morgen nicht hetzen. Einlass ist um dreizehn Uhr. Ich erwarte euch spätestens um halb zwei in der Lobby." Brad warf mir einen durchdringlichen Blick zu, da ich es nicht so mit der Zeit hatte. "Nash und Cameron, ich würde nochmal gerne mit euch zwei gleich alleine sprechen." Brad schaute verwirrt durch die Runde, als er keine Antwort erhielt. Dies lag ausschließlich daran, dass Nash gar nicht zu gehört hatte sondern mit gerunzelter Stirn etwas unter dem Tisch, wahrscheinlich sein Handy, anstarrte und unteranderem das Cam noch nicht mal anwesend war. Ich trat Nash mit dem Fuß unter dem Tisch, Vorteil war das er direkt gegenüber von mir saß, und als er mich verwirrt anschaute, nickte ich in Brad's Richtung, dessen blaue Augen mit einem theatralischen Ausdruck auf Nash lagen, welcher eine kurze Entschuldigung murmelte. Anstatt seine Frage zu wiederholen, erkundigte Brad sich mit zusammen gezogenen Augenbrauen nach Cameron. Es war eine Art Privileg sich entweder von Brad oder von Marc abzumelden, da die beiden die Verantwortung größtenteils für uns trugen, das galt auch für Cameron, mit seinen neunzehn war selbst er noch nicht volljährig.
"Er hat eine Verabredung.", nuschelte Nash und sah dabei alles andere als glücklich aus. Hätten er und Cam vielleicht schon über das Treffen mit Hell spekuliert? Für Marc und Brad reichte die Antwort, wenn man mal ganz von ihren Stirnen ansah, die vereinzelt von Falten bedeckt waren.
Nach dem Abendessen ging wir zurück in die gemietete Suite und schauten Fernsehen und redeten nebenbei. Wenn man mal von den Auftritten absah, war dies mir das beste am Touren. Einfach mit Freunden zusammen zu sein und Spaß zu haben. Jack G, der neben mir saß, ich verdrängte den Gedanken an Lox, bestand darauf mit mir Vines zu drehen und Selfies zu machen, wobei zwei auf Instagram landeten. Eins auf seinem und eins auf meinem Account. "Wieso hast du mir nichts von dir und Nash erzählt?" Jack wirkte enttäuscht, aber als man mir das schlechte Gewissen schon ansehen musste, fing er an zu grinsen und legte einen Arm um mich. "Also?" Ich schaute zu Nash, er saß schräg von uns und musterte seinen Kumpel abschätzig. Ich biss mir schnell auf die Unterlippe, um nicht zu grinsen. Als er meinen Blick auf sich spürte, guckte er schnell woanders hin. Ich sah hoch zu Jack, der auch wenn wir saßen, mich ein Stück überragte. Doch auch dieser hatte Nash's Miene schon verstanden und nahm seinen Arm von Meinen Schultern. "Sorry."
"Dein Ernst? Du bist mein bester Freund, Nash weiß das er nicht eifersüchtig sein muss." Als ich das das Wort aussprach schüttelte sich mein Kopf automatisch. Ich nahm mein Handy vom Wohnzimmertisch und ging auf Nash's und meinen Chatverlauf.
An Nash<3 :
Eifersüchtig?? :o <3
Ich schaute zu Nash und wartete auf seine Reaktion. Er biss sich auf die Lippe als er sein Handy und die Hand nahm und drauf sah. Er blickte zu mir und zuckte teilnahmslos mit den Achseln. Die Telepathie zwischen uns wurde von Cameron unterbrochen, er kam in die Suite gestürmt, mit einer nicht ganz so glücklichen Miene, beachtete uns nicht einmal sondern lief sofort die Treppe hoch. Nash lehnte sich nach vorne und verbarg das Gesicht in seinen aufgestützten Händen. Ich stand wortlos auf und folgte Cameron, dieser hatte sich inzwischen in seinem Zimmer eingeschlossen und schimpfte laut vor sich hin. Ich klopfte an der verschlossenen Tür, die sich aber immer noch nicht öffnete, auch nicht als meine Fingerknöchel vom Klopfen wehtaten. Ich lehnte mich an die gegenüberliegende Tür von Cameron's und schloss die Augen für einen Moment, öffnete sie aber wieder sofort als ich das Klacken des Schlosses hörte. Der Blick des braunhaarigen Jungen verriet kein Stück von Überraschung, er sah eher aus als hätte er mich erwartet anstatt Nash oder jemanden anderen. "Solltest du nicht bei Helena sein?" Cameron lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen und sah mich aus müden Augen an. Ich zog es vor so zu tun als würde ich nichts von ihrer Trennung wissen. Denn auch wenn manche erst einen besten Freund oder eine beste Freundin in einer Person erkannten, reichten bei mir nur Wochen um Hell gut zu kennen. Ich war mir sicher, was ihre Aussage anging als wir uns zufällig getroffen hatten, dass sie ihre Beziehung mit Cam beenden wollte. Seinem Aussehen gerade zu urteilen, schien auch genau das passiert zu sein, bei ihrem Treffen. "Du hättest mich wenigstens darauf vorbereiten können." Mein Gegenüber schüttelte verständnislos mit dem Kopf und wollte weitersprechen, doch ich unterbrach ihn.
"Ich hätte dir davon erzählen sollen? Das hättest du nicht gewollt, oder du hättest mir nicht geglaubt. Ich hab mich lediglich aus euren Angelegenheiten rausgehalten!" Ich blickte ihn verstört an. Warum hat Hell ihn überhaupt erzählt als sie mit mir darüber geredet hatte?
"Weißt du weshalb sie Schluss gemacht hat?" Cam's Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich und seine Augen verdunkelten sich. Unsicher schüttelte ich mit dem Kopf, obwohl mir die Antwort im inneren bewusst war. Er kam einen Schritt auf mich zu.
"Sie hat gesagt sie wäre fremdgegangen! Nur ein paar Tage nachdem wir zueinander meinten eine Fernbeziehung zu versuchen!" Pure Verwirrung stieg in mir auf und ich schüttelte mit dem Kopf. Hell hatte nie einen anderen Jungen erwähnt.
"Sie hat dich nicht betrogen, Cam." Ich schüttelte erneut mit dem Kopf. "Wir reden hier von Hell." Auch in Cameron's Gesicht spiegelte sich Unklarheit. "Sie hat zu mir gesagt dass sie soviel mit dem Studium zu tun hat und sie einfach viel zu naiv war, an eine Fernbeziehung zu glauben. Vielleicht war es für sie einfacher, so Schluss zu machen wie sie es gemacht hat." Cam's Gesicht wirkte für einen Augenblick wie eingefallen. "Danke." Seine Stimme war ein bloßes heiseres Flüstern. Bevor er sich wieder in seinem Zimmer verkroch, umarmte ich ihn fest. Es tat weh ihn so verletzt zu sehen. Noch mehr Mitgefühl brachte ich aber immer noch Hell entgegen, dabei vergrub ich mein Unverständnis gegenüber dem gelogen Grund für ihre verlorene Beziehung.
Cameron trottete in seine Zimmer und bedankte sich nochmal bei mir, bevor er die Tür hinter sich zufallen ließ.
Vom Treppenabsatz her, ertönte ein Räuspern. Erschrocken drehte ich mich um und blickte ihn Nash's blaue Augen. "Danke."
"Wofür?"
"Das du mit ihm geredet hast." Er kratzte sich verlegen am Nacken und kam auf mich zu. "Er ist nicht nur dein Freund, Nash." Ich lächelte schwach und dachte an die Situation im Wohnzimmer. Nash schien zu verstehen und schüttelte mit dem Kopf. "Wir sollten in mein Zimmer gehen." Er deutete auf Cam's Tür, hinter der ein Gepolter zu hören war. "Will du nicht-..."
"Ich weiß wann er alleine sein will." Ich nickte und folgte Nash in sein Zimmer. Dort ließ ich mich auf das große Bett fallen, rollte mich auf den Bauch und blickte zu Nash, der sich neben mich gesetzt hatte. Die ersten Minuten schwiegen wir uns an, bis die Stille an meinen Nerven zog und ich mich grinsend aufsetzte. "Du bist süß wenn du eifersüchtig bist." Nash verdrehte die Augen. "Hatten wir das nicht schon mal? Ich bin nicht süß." Ich lehnte mich nach vorne, stützte mich mit den Armen neben seinen Beinen und musterte mit schief gelegtem Kopf seine hellen blauen Augen. "Und ich bleib dabei dass du es bist." Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch und tippte mit seinem Zeigefinger auf meine Nasenspitze. "Dafür bist du süß. Und hübsch, witzig..."
"Hör auf." Ich zog mich zurück und verschränkte mit geröteten Wangen die Arme vor der Brust. "Das ist auch süß. Du wirst immer rot wenn man dir Komplimente machst."
"Ich warne Dich."
"Oder wenn du versuchst auf jemanden wütend zu sein."
"Nash..." Er zuckte lachend mit den Schultern und hob unschuldig die Mundwinkel. Ich vergrub vor Scham mein Gesicht in Nash's Kopfkissen und kicherte als er sich halb auf mich legte und anfing Kreise auf meinen Hals zu zeichnen. Auf Versuch drehte ich mich um, sodass Nash sich von selbst abstützte und ich somit auf dem Rücken unter ihm lag.
"Marc hat vorhin noch mit mir gesprochen." Er rollte sich neben mich und ich legte mich auf die Seite um ihn sehen zu können während er sprach. "Und?"
"Wir sollen dass wegen unserer Beziehung... lieber über Twitter bekannt geben. Er meint es wäre sicherer." Erst jetzt wurde mir wieder bewusst was für ein Mädchenschwarm Nash war, dass wir berühmt waren. Ich konnte es schließlich nicht mehr leugnen, dass man selbst mich auf der Straße erkannte. "Lass uns das aber nach dem Auftritt machen.", schlug ich vor, worauf hin Nash nickte. "Wann kommt nochmal das Video von AwesomessTv?"
"Morgen." Ich atmete hörbar aus, weshalb Nash mich besorgt musterte. "Wenn du mittendrin bist, kommst du nicht mehr raus."
Nash lächelte schwach und rieb sich mit der Hand über die Schläfe.

~*~*
He had beautiful eyes
The kind you could get lost in
And I guess I did

My crazy Life | Nash Grier - magcon *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt