"Komm schon. Bitte." , maulte Nash neben mir und ich konnte mir sogar mit geschlossenen Augen seine theatralische Miene vorstellen. "Gleich." , sagte ich und genoss die warme Sonne, die auf meine Haut schien. Nash fragte mich schon die ganze Zeit ob ich mit ins Wasser käme, doch weil ich zu faul zum aufstehen war verneinte ich jedes mal. Anscheinend hatte er aufgegeben mich in den nächsten fünf Minuten ins Wasser zu bekommen, denn er sagte kein Wort mehr und pickste mir auch nicht mehr in den Oberarm, wie er es die meiste Zeit getan hatte.
Ich wollte grade schon entspannt aufseufzen, doch als ich einen warmen Arm unter meinen Kniekehlen und an meinem Rücken spürte, stieß ich einen Spitzen Schrei aus und blickte Nash geschockt an, der mich mit Leichtigkeit im Brautstil zum Wasser trug.
"Lass mich runter!" , kreischte ich da ich mir wirklich Sorgen machte wie lange er mein Gewicht noch tragen könnte, bis er mich fallen ließ. Das winden in seinen Armen machte dies aber auch nicht grade besser. Nash lachte nur über meine Reaktion und ging weiter zielstrebig in Richtung Wasser. "Ich sag's nochmal. Lass. Mich. Runter!" , zischte ich und schaute in sein Gesicht. Seine Augen glitten kurz runter zu mir und er betrachtete mich für einen kurzen Augenblick. Ich bis mir aus Gewohnheit auf die Unterlippe und wich seinen kristallblauen aus. Ich hasste mich in diesem Moment selber, da sich mein Herzschlag einfach nicht beruhigte und ich vergessen hatte weiter zu atmen. "Hör auf damit." , sagte Nash mit rauer Stimme und bedachte mein Gesicht mit runzelnder Stirn. "Womit?"
"Hör auf, auf deiner Lippe rum zu beißen." , sagte er etwas benommen und wandte dann schnell seinen Blick von mir.
Mir war gar nicht aufgefallen das Nash schon bis zur Hüfte in dem wunderschönen blauen Wasser stand. Er ging noch einen Schritt, sodass mein Hinterteil des Wasser berührte. Es war relativ warm, dafür das wir Ende März hatten. Obwohl, wenn wunderts? Wir waren schließlich in Kalifornien.
"Was hattest du vorhin nochmal gesagt?" , fragte Nash mich nachdenklich. "Lass mich run-...." Und schon hatte er mich in das angenehme Nass fallen gelassen. Prustend tauchte ich auf und wollte Nash unter Wasser drücken, was aber bei der Tiefe in der wir uns jetzt befanden, zum Problem werden könnte. Dennoch stürzte ich mich auf ihn und sprang ihm auf den Rücken. Nash, für den das eine große Überraschung war, versuchte sein Gleichgewicht zu halten, scheiterte aber kläglich daran und fiel zurück. Ich löste mich schnell von ihm und tauchte unter ihm weg, soweit das in dem ein Meter tiefen Wasser möglich war.
Nach einer Weile schwammen wir weiter raus und machte ziemlich viel Quatscht. Nash nahm mich zum Beispiel auf seine Schultern und ließ sich dann nach hinten fallen. Kurz gesagt, wir hatten extrem viel Spaß. Irgendwann gingen wir aus dem Wasser und wickelten uns in unsere Handtücher. "Wollen wir gleich noch zum Santa Monica Pier laufen?" , fragte Nash mich gespannt. Ich nickte begeistert. Nachdem wir einigermaßen trocken waren, zogen wir uns unsere Sachen über, Nash in dem Fall nur ein T-Shirt, und gingen zurück zur Promenade. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und liefen dann an den vielen bunten Geschäften und verrückten Menschen vorbei. "Ehm, Lilly? Ich müsste nochmal in den Laden da vorne." , sagte Nash und deutete mit seinem Zeigefinger auf einen Laden der dadurch sehr herausstach weil er ziemlich offen gebaut war und sich an der Wand, die man erkennen konnte, Tausende von Pennyboards angebracht waren.
Wir betraten den Laden, wobei mir vermutlich die Bewunderung ins Gesicht geschrieben war, und sahen uns ein wenig um. Ich schaute die Boards verträumt an, bis mir eins besonders ins Auge stach. Das Board selbst war grau mit dunkelrotem Grip, weißen Achsen und grau weißen Rädern.
Das klingeln meines Handys reißt mich erst aus meiner kleinen Schwärmerei. Ich nehme Stirnrunzelnd den Anruf entgegen und drehe mich nebenbei suchend nach Nash um. "Lilly? Haaallllloooooo?" , brüllte mir eine aufgedrehte Mahogany ins Ohr. "Hey."
"Ah, du lebst. Gut zu wissen. Wo seid ihr?"
Nash unterhielt sich grade im hinteren Bereich des Ladens mit einem der Verkäufer. "Venice Beach." , antwortete ich und verließ den Laden, um keine Kunden mit meinem Telefonat zu stören.
"Ouhh. Dann lasst euch ruhig Zeit. Wir fahren ins Disneyland." , meinte sie, als wäre sie grade in einem Supermarkt und entschließe sich kurzfristig, doch noch Schokolade zu kaufen. "Ne, ist klar." , lachte ich und betrachtete die vielen Menschen auf der Promenade. "Lil? Ist das ein Date?"
"Was?" , fragte ich dümmlich. Sie stöhnte auf. "Ich werte das dann mal als ein ja?"
"Nein! Lox, wir sind gute Freunde okay?!" , sagte ich und mein Herz fing an schneller zu schlagen. "Wie du meinst. Wir sehen uns heute Abend. Hell und Cam bleiben übrigens noch bis morgen in Chino Hills."
"Ich weiß." Ein Seufzer verließ meine Lippen. "Also bis heute Abend." , sagte ich und legte auf.
Ich ging wieder in das Geschäft zurück und entschied mich dazu, dass Pennyboard zu kaufen.
Während wir weiter Richtung Santa Monica Pier liefen aßen wir noch ein Stück Pizza und trafen sogar ein paar Fans. Ich fand es total süß wie liebevoll Nash mit ihnen umging und auch ruhig blieb wenn ihn ein Mädchen beinahe zerdrückte. Teilweise wollten sie Fotos mit uns beiden, oder nur mit Nash.
Wir verbrachten ganze 2 Stunden mit den Fans, weil immer wieder neue Mädchen dazukamen.
"Wie spät ist es?" , fragte ich Nash und hielt mich an seiner Schulter fest. Ich stand auf dem Pennyboard und Nash durfte Pferdchen spielen und mich ziehen. "Kurz vor vier."
"Wollen wir nochmal ins Wasser?" Er nickte und wir liefen die kleine Treppe neben dem Pier runter zum Wasser.•
Mittlerweile dämmerte es schon und wir saßen auf dem Steggeländer des Santa Monica Piers. Die Sonne versiegte langsam hinter den Felsen und Palmen. Es war ein unglaublich schöner Anblick. Ich legte meinen Kopf auf Nash's Schulter und betrachtete den rosaroten Himmel. Hinter uns war gedämpftes Stimmengewirr zu hören und die leise Musik von Straßenmusikanten.
Die Stimmung zwischen uns beiden war weder angespannt, unangenehm oder erinnerte an unsere Küsse. Es war, als hätten wir beide für den Moment nichts zu sagen und genossen einfach nur die gemeinsame Zweisamkeit.
"Wovor hast du am meisten Angst?" Seine Stimme war zu einem flüstern herunter gesunken und ich spürte seinen Blick auf meinem Gesicht. Meine Augen huschten zu meinen gefalteten Händen die in meinem Schoß lagen.
"Das ich nichts aus meinem Leben mache."
Die Menschen hatten die schlimmsten und albernsten Ängste. Die Angst vor Spinnen, die Angst vor dem Schmerz und Angst vor dem Tod. Aber nichts von dem verband ich mit wirklicher Angst. Ich empfand Ekel gegenüber kleinen Krabbeltieren, ich versuchte meist den Schmerz zu ignorieren oder achtete darauf, erst gar keinen zu bekommen. Und der Tod? Daran vergeudete ich keinen Gedanken.
Nash schien über meine Antwort nachzudenken denn sein Blick ging über das dunkle Wasser. "Und wovor hast du am meisten Angst?" , fragte ich ihn und er zuckte kurz zusammen. "Vor der Zukunft."
"Weshalb?"
Er schwieg für einen Augenblick und seine blauen Augen wanderten zu meinem Gesicht.
"Magcon wird nicht beständig bleiben. Zumindest nicht für mich. Ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet, was sein würde wenn ich irgendwann damit aufhöre."
Ich erwiderte seinen Blick und lächelte schwach.
"An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser."
Nash gedankenverlorene Miene verblasste und er schaute mich erstaunt an. "Du hast grade Charlie Chaplin zitierte." Ich nickte grinsend und schwang mich von dem Geländer und landete mit festen Füßen auf dem Bretterboden.
"Kommst du, ich hab Hunger." Er löste sich aus seiner kurzen Starre und folgte mir zu einem der kleinen Restaurants.•
Erschöpft setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schloss ermattet die Augen. Ich hörte die Autotür links von mir zuschlagen und kurz darauf vibrierte das Auto kurz und der Wagen wurde in Bewegung gesetzt.
Ich legte meinen Kopf ein wenig schief und beobachtete, natürlich total unauffällig, den Jungen neben mir. Sein Blick ging konzentriert auf die Straßen und sein Griff um das Lenkrad verstärkte sich plötzlich. "Was ist los?" , fragte ich ihn verwundert und fuhr mir durch die Haare. "Hör auf mich so anzustarren." Er entspannte sich wieder und auf seinem Gesichte zierten sich Andeutungen auf ein Lächeln. Ich wiederholte seine Aussage nochmal im Kopf, bis ich begriff was er gemeint hatte. "Ich hab doch nur geguckt." , murmelte ich verlegen und wandte mein Gesicht, auf dem sich vermutlich grade eine verräterische Röte zog, von ihm ab.
"Eben." , sagte er und das Lächeln übernahm wieder meine Lippen.
Meine Blicke machten ihn nervös?~*~*
Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.
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My crazy Life | Nash Grier - magcon *abgeschlossen*
FanfictionLilly zieht von Miami in den US-Staat North Carolina. Im Flugzeug lernt sie den berühmten Viner Nash Grier kennen und ihr Leben nimmt eine 180 Grad Wendung an. Sie wird in die MAGcon-Family aufgenommen und darf sogar mit auf Tour. Doch auch ihr ste...