Chapter 86

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[Rechtschreibfehler sind geschenkt! + nächstes Kapitel wird länger :)]

Unter dem beißendem hellen Licht und auf dem harten Untergrund fühlte ich mich das erste Mal in all den Wochen richtig krank. Das Gefühl der Machtlosigkeit war geradezu unerträglich und  noch schlimmer, ich hatte Angst.

"Lilly, das wird jetzt ein bisschen laut. Wenn was ist, dann hab ich das Mikro einschalten." Ich kniff meine Augen zusammen und dachte an die vergangenen Monate, an Momente die nur Nash und ich geteilt hatten.
"Lil." Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. "Mir geht's gut." Ich erschrak als ich meine eigene Stimme hörte. Als hätte man einen Ast einfach durchgebrochen, als wäre er nichts weiter als ein Zweig.
"Wir wissen beide das du lügst." Auf diese Aussage folgte ein tröstliches Lachen.
Vielleicht haben wir beide genau das gebraucht, um festzustellen wie ernst es eigentlich war. Wir hatten seit New York versucht den Gedanken zu verdrängen, dass ich krank war, zumindest stellte ich das jetzt bei mir selber fest. "Ich bin bei dir, egal was ist. Ich verspreche es." Es folgte Stille. Ich wollte ihm glauben, doch ich kannte Nash auch. Irgendwann müsste er sich entscheiden und sich Prioritäten setzen, was ihm wichtiger war.

Als ich endlich aus dem MRT rausdurfte, fühlte ich mich schwach und noch kränklicher als ich dort drinnen lag.
"Wir haben ein Zimmer für sie organisiert. Dort können sie sich ausruhen bis wir die Bilder haben." Die Arzthelferin nannte uns die Zimmernummer und mit Nash an meiner Seite durchquerte ich ein paar Gänge, bis wir angelangt waren und ich mich sofort hinlegte.
Nash legte meine Sachen auf einem Stuhl ab und ließ sich auf der Bettkante nieder. "Komm her." Mit geschlossenen Augen klopfte auf das Kopfkissen und rückte ein bisschen. Gespannt lauschte ich den leisen Geräuschen, während er sich neben mich legte und behutsam seine Arme um meinen Körper legte und ihn an sich zog.
Seine Nähe beruhigte mich so unglaublich, dass ich sofort hätte einschlafen können, doch stattdessen beobachtete ich den Jungen neben mir, wie er damit rang nicht einzuschlafen. Erstmals fielen mir die schwachen Schatten unter seinen hellen blauen Augen auf. "Wann hast du das letzte Mal richtig durchgeschlafen?", fragte ich und legte meine linke Hand an sein Gesicht. "Als du neben mir lagst.", murmelte er und seufzte. Mein Kichern ließ ihn schmunzeln. "Sollte nicht eigentlich ich derjenige sein der sich Sorgen macht?"
"Wer hat behauptet das ich besorgt bin?"
"Ich." Er schloss die Augen, die Kreise die er mit seinen Fingerspitzen auf meinem Rücken malte, wurden immer langsamer. Ungewollt fiel mein Blick auf seine Lippen, über die entspannte Atemzüge kamen. "Und jetzt starrst du verträumt meine Lippen an, obwohl du sie ungefragt küssen könntest." Verwundert wanderte mein Blick zu seinen Augen, durch die dichten dunklen Wimpern blitzte mich das einzigartige Blau an. "Ich dachte du schläfst." Ohne das er noch die Möglichkeit hatte zu antworten, beugte mich über ihn und küsste ich ihn.

Jeder Muskel in meinem Köper spannte sich angenehm an unter der Berührung seiner Fingerspitzen. Alles um uns herum schien an Bedeutung zu verlieren, das Krankenhaus war nur noch ein belangloser Ort an dem wir uns befanden, dass ich krank war schien für diesen Moment vollkommen unbedeuten. Bei ihm fühlte es sicht gut und richtig an, nicht die Kontrolle zu haben und behalten zu müssen.
Der Krankenhauskittel, den ich immer noch trug, gab Nash jede Möglichkeit mich überall zu berühren, und zu meiner Überraschung nutzte er diesen Vorteil aus.
Seine Lippen glitten über meine Wange, berührten meinen Hals und verweilten schließlich an meinem Ohr.
"Halte mich ab, solange du noch kannst.", murmelte er und küsste die Stelle hinter meinem Ohr, bis hinunter zu meinem Schlüsselbein.
Er raubte mir nicht nur die Gedanken, sondern machte es mir auch unmöglich mich in Worte zu fassen. Doch allem Anschein nach, reichten ihm die Laute aus meinem Mund.
Erst als die eine Seite des Kittels weit unter meinem Schlüsselbein hing und Nash's Finger immer höher auf der Innenseite meiner Oberschenkel glitten, hielt ich inne und schob Nash ein Stück von mir. Es lag nicht daran, dass ich es nicht wollte das er mich weiter berührte, denn der Drang war groß, aber leider war meine Vernunft noch größer und übertrupmfte den Leichtsinn.
"Wir sind immer noch in einem Krankenhaus.", kicherte ich und zu Nash, der mit wilden Haaren und glasigen Augen auf mich herabblickte. Er seufzte, war aber auch nicht sonderlich scharf darauf von einer Krankenschwester erwischt zu werden.
"Du siehst heiß aus.", kam aus Nash ganz versonnen und musterte mein Gesicht eindringlicher. Das ich rot wurde konnte ich nicht verhindern, genauso wenig wie den Spruch, der sich über meine Lippen bahnte. "Wirst du das auch noch sagen, wenn ich ein Skelett mit Glatze bin."
Stille.
Erst als ein schmerzlicher Ausdruck in die hellblauen Augen trat, wurde mir bewusst was ich gerade von mir gegeben hatte. Im ersten Moment dachte ich, Nash würde sich abwenden, doch stattdessen setzte er sich aufrecht hin und zog mich auf seinen Schoß.
"Sag so etwas bitte nie wieder.", bat er mit heiserer Stimme.
Das Bild das nicht vor meinen Augen verschwinden wollte, trieb mir Tränen in die Augen.
"Du bist wunderschön und wirst es auch immer sein." Seine weichen Lippen drückten einen sanften Kuss auf meine Stirn. Ich sollte mich freuen, mich glücklich fühlen das ich eine Person gefunden hatte, die mich mit solchen Worten beschrieb, und trotzdessen spürte ich blanken Schmerz der durch mein Herz fuhr. Es war nicht fair das Nash so viel für mich tat, ich ihm aber nicht dasselbe entgegen bringen konnte.
"Nash?"
"Hm?" Gedankenverloren strich er über meinen Arm.
"Bist du glücklich?"
Er hielt inne und ich spürte sofort seinen Blick auf mir.
Nein, er konnte nicht glücklich sein.

~*~*

Sometimes people are beautiful.
Not in looks.
Not in what they say.
Just in what they are.

My crazy Life | Nash Grier - magcon *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt