Chapter 57

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Das Wetter hatte sich genauso schnell verschlechtert, wie die Stimmung zwischen Nash. und mir. Ich hielt nach wie vor den Mund geschlossen und gab keinen Mucks von mir. Nash schien darüber nachzudenken etwas zu sagen, denn er biss sich ab und zu auf die Unterlippe und fuhr sich nervös durch seine dunklen Haare.

"Nash?" , gab ich irgendwann zögerlich von mir und machte einen Schritt auf ihn zu. Es zogen sich düstere Schatten über sein Gesicht und das Blau in seinen Augen war wie gefroren. Ich trat noch einen Schritt vor und umfasste mit meiner rechten Hand sein Handgelenk, um in zur Ruhe zu zwingen. Als ich meinen Blick von unseren Händen hob und aufblickte, wurde ich von zwei blauen Kristallen durchbohrt.

"Was?" Seine Stimme war ein wenig kratzig und verpasste mir eine Gänsehaut, welche sich über meinen gesamten Körper zog.

In meinem Kopf spielten sich mehrere Antworten, auf seine lapidare Frage, ab und ich wurde dieses komische Gefühl im Bauch nicht los.

Ich hätte alles machen können. Ich hätte ihm sagen können wie viel er mir bedeutet, aber manchmal sind andere Taten viel effektiver als Worte.

Ich ließ Nash's Hände aus meinen gleiten und legte meine rechte Hand auf seine Schulter um ihn ein wenig zu mir ziehen zu können. Vielleicht war das eine der verfehltesten Entscheidungen die ich jemals getroffen hab, womöglich aber auch eine der besten. Denn jedes Handeln ist von einer positiven und negativen Seite besiegelt.

Schon bevor ich meine Lippen auf seine legte schloss ich meine Augen und ich hoffte einfach nur das Nash mich nicht von sich stieß. Doch anstatt sich gegen meine Tätigkeit zu wehren, spürte ich zwei warme Hände auf meinen Wagen und er erwiderte den Kuss.

Meine Hände wanderte von seinen Schultern zu seinem Nacken, wo sie sich miteinander verschränkten und Nash's Nacken auf und ab wanderten.

Unsere Lippen fanden irgendwann einen gleichmäßigen Rhythmus und Nash ließ seine Hände zu meinen Hüften gleiten, wo sie dann verweilten. Ich hatte das Gefühl das mein Bauch vor Glücksgefühlen platzt, weshalb ich nicht anders konnte als in den Kuss zu lächeln. Er zog mich noch näher zu sich, sodass zwischen uns keine Luft mehr passte. Es war als würden alle meine Gedanken davon schweifen, und dennoch blieb ein kleiner Schatten in meinem Kopf, der sich bis jetzt versteckt hatte und es nun gar nicht mehr abwarten konnte gefunden zu werden. Was würde nach dem Kuss passieren? Würden wir uns wieder ignorieren und anschweigen, weil wir beide nicht wussten wie wir mit dem jeweils anderen umgehen sollten?

Wie in Trance löste ich meine Lippen von Nash's, blieb aber mit dem Gesicht immer noch so nah an seinem, sodass sich unsere Nasen leicht berührten.

"Ich kann das nicht." Meine Stimme war nur ein schwaches Wispern. "Dir ist schon bewusste, dass du diejenige warst die mich geküsst hast." , flüsterte Nash und versuchte mit mir Blickkontakt aufzunehmen. Ich wollte ihm nicht in die Augen sehen, vorallendingen nicht weil ich wusste das er recht bezüglich seiner Aussage hatte. Scheu wandte ich meinen Kopf, mein Haarscheitel fiel mir vor die linke Gesichtshälfte und kaschierte mein Augen. Es löste sich eine Hand von meiner Hüfte und ich wurde kurz darauf sanft gezwungen in das blaue glitzernde Augenpaar zu blicken. Er sah mich auffordern an und ließ seine Hand sinken.

Das Chaos in meinem Kopf war verschwunden, stattdessen herrschte in meinem Gehirn eine zerbeißende Leere, die dazu veranlasste das ich mich von Nash wegdrehte und mir frustriert die Haare raufte, welche von einem feuchten Wasserfilm bedeckt waren. Als mein Blick zum Himmel wanderte fielen mir vereinzelt kleine Regentropfen ins Gesicht und ich wischte mir schnell mit dem Zeigefinger unter dem Auge herum, obwohl ich wasserfesten Mascara drauf hatte . "Lilly?" Nash Stimme ließ mich zusammenzucken und in mir kam Panik auf, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. Mein Herz hämmerte schell gegen meine Brust und mein Atem fand nur schwerfällig ein gleichmäßiges Tempo.

"Ich-... Was passiert hier nach? Schweigen wir uns dann wieder an?" Meine Stimme holperte ein wenig als ich den Mund aufmachte.

"DU hast mich geküsst. Vielleicht hättest du mal vorher überlegen sollen be-..."

"Oder du hättest mich nicht zurück küssen sollen!"

Die Miene meines Gegenüber verhärtete sich und er trat einen Schritt auf mich zu. Sein weißes T-Shirt war tropfnass, genauso wie meine Kleidung, und durch den feuchten Stoff zeichneten sich schwache Muster seines muskulösen Oberkörpers. "Warum hast du mich geküsst?" Seine Stimme durchzog scharf die Luft und er trat noch einen Schritt nach vorne. Ich hatte das Gefühl das meine Stimmbänder sich strikt dagegen wehrten zu arbeiten, meine Stimme wurde schließlich von dem herab prasselndem Regen erstickt und ich gab mir nicht mehr ein mal die Mühe ein paar Worte rauszubringen. Der Ausdruck in Nash's Gesicht war schwer einzuschätzen, aber für einen kurzen Augenblick glaubte ich so etwas wie Enttäuschung zu erkennen.

"Du hast mich also grundlos geküsst?" Wie auf Knopfdruck schüttelte ich mit dem Kopf. "Nenn mir den Grund." Nun stand er direkt vor mir und seine blauen Augen huschten suchend nach einer Antwort über mein Gesicht. Geistesabwesend steckte er mir eine tropfnasse Haarsträhne hinters rechte Ohr und strich danach mit dem Zeigefinger über meine Schläfe, hinunter zum Wangenknochen. Mein Atem wurde schneller und meine Brust hob und senkte sich sichtlich. Ein Lächeln schlich sich auf Nash's Lippen und sein Gesicht näherte sich meinem. Mit einer federleichten Berührung streifte sein Mund meinen und er hielt kurz inne.

"Ich kann dir mehr als einen Grund nennen, weshalb ich das jetzt tue."

Und damit schloss er die Millimeterlücke zwischen und und drückt sanft seine Lippen auf meine.

Ohne zu Zögern schloss ich meine Augen und erwiderte seinen Kuss. In meinem Magen explodierten wieder mit Schmetterlingen gefüllten Ballons und ich verschränkte meine Arme hinter Nash's Nacken. Seine Fingerspitzen wanderte zu meiner Taille und ich spürte selbst durch das klitschnasse Shirt seine warmen Hände. Der Regen prasselte ununterbrochen auf uns nieder, doch niemanden von uns schien das wirklich zu interessieren. Aber als es plötzlich anfing am Himmel hell aufzuzucken, schreckten wir beide auseinander und wir blickten nach oben. "Wir sollten vielleicht reingehen." Zwar dieser Satz mehr als unangebracht in unserer zeitigen Situation, aber ich wollte nur sicher gehen das niemand von uns von einem Blitz erschlagen wurde. Nash nickte und wandte sich in Richtung Tür, doch ich stoppte ihn noch kurz.

"Was waren deine Gründe?"

Er drehte sich um und ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Bevor er mir jedoch eine Antwort gab ging er sich nochmal durch sein nasses Haar und versuchte es irgendwie zu richten. "Ich werde dir einen meiner vielen Gründe nennen. Ich mag dich. Ich mag dich sehr."

Meine Mundwinkel zuckten nach oben und jede Zelle meines Körpers füllte sich mich mit Glücksgefühlen. Ich senkte weiterhin lächelnd den Kopf und wollte an ihm vorbei gehen, doch seine Hand an meinem Arm hinderte mich daran.

"Ich hasse es, wenn dir andere Jungs hinterherschauen und glauben sie hätten eine Chance bei dir."

Vielleicht hatte ich mir die Male in den ich vermutet hatte Nash wäre eifersüchtig, doch nicht eingebildet. Mein Mund wurde ganz trocken und erneut fehlten mir die Worte. "Zudem brauche ich einen Grund weshalb ich eifersüchtig sein darf, also... Willst du meine Freundin sein? Meine feste Freundin?"

Ich rammte mir schnell die Schneidezähne in die Unterlippe, um die ganz so dämlich zu Grinsen. Sprachlos hielt ich mir meine gekrümmte Hand vor den Mund und nickte. "Ich-...j-ja." Sein Gesicht fing anzustrahlen und vollkommen übermütig umarmte er mich. "Ich hoffe deine Eifersucht war nicht der einzige Grund." , kicherte ich leise und befreit in sein Ohr. Wir lösten uns voneinander und Nash schmunzelte mich an. "Es gibt noch andere Gründe."

~*~*

Don't rush anything. Let everything happen as it happens.

My crazy Life | Nash Grier - magcon *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt