93. Zuhause

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Über 1 Woche später

10:35 Uhr

Aiden P.O.V.

Gebannt hören Olivia und ich dem Arzt zu, welcher nun entscheidet, ob sie endlich entlassen wird.

Der Arzt blickt auf seine Notizen auf dem Klemmbrett und richtet seinen Blick dann auf Olivia. „Die Wunde heilt gut", beginnt er, „aber es ist wichtig, dass Sie sich zu Hause weiterhin schonen. Keine schweren Hebearbeiten, vermeiden Sie ruckartige Bewegungen und achten Sie darauf, das Pflaster regelmäßig zu wechseln." Er macht eine kurze Pause, als wolle er sicherstellen, dass Olivia alles genau verstanden hat.

„Sollten Sie Fieber bekommen, Schmerzen verspüren, die nicht mit den verschriebenen Medikamenten zu lindern sind, oder wenn die Wunde zu bluten beginnt, müssen Sie sofort ins Krankenhaus kommen."

Er sieht uns Beide ernst an, um die Dringlichkeit seiner Worte zu unterstreichen. Olivia nickt langsam, während der Arzt weiterspricht.

„Für die nächsten Wochen sollten Sie sich wirklich Ruhe gönnen. Ihre Genesung verläuft bisher sehr gut, aber es ist entscheidend, dass Sie weiterhin vorsichtig sind, um keine Komplikationen zu riskieren."

Dann nimmt er die Entlassungspapiere zur Hand und reicht sie Olivia. „Das bedeutet, dass Sie nun nach Hause dürfen", sagt er mit einem freundlichen Lächeln. „Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere Genesung. Und denken Sie daran, wenn irgendwelche Probleme auftreten, zögern Sie nicht, uns sofort zu kontaktieren."

Er verabschiedet sich mit einem kurzen Nicken. Und während er das Zimmer verlässt, atmen Olivia und ich gleichzeitig tief durch.

Ich werfe ihr einen lächelnden Blick zu.

„Na komm...schauen wir, dass wir weg vom hier kommen.", sage ich zwinkernd.

„Dazu sag ich nicht nein..", antwortet Olivia und steht langsam vom Bett auf. Sie atmet kurz scharf ein und hält sich ihre Hand auf ihren seitlichen Bauch. Nach ein paar Atemzügen scheint der Schmerz wieder nachgelassen zu haben.

Ich nehme unsere Taschen und halte ihr die Tür auf. Ich hoffe es ist das letzte Mal, dass ich Olivia in einem Krankenhauszimmer gesehen habe.

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11:46 Uhr

„Mom wir sind hier!", rufe ich ins Haus, während ich Olivia die Tür aufhalte, damit sie hereinkommen kann.

Ich höre die Schritte meiner Mutter, die hastig näher kommen. Als sie uns sieht breitet sich ein dickes Grinsen auf ihren Lippen aus.

„Aiden Schatz.", sagt sie glücklich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann wendet sie sich zu Olivia.

„Olivia Liebes! Ich bin ja so froh, dass es dir wieder gut geht.", sagt sie glücklich, breitet ihre Arme aus und zieht Olivia in eine Umarmung.

Kaum berührt sie Olivia mit ihren Armen, zuckt diese zusammen und wimmert leise auf vor Schmerz.

„Mom, du tust ihr weh!" Meine Stimme ist schärfer, als ich wollte, aber der Anblick von Olivias gequältem Gesicht lässt mich fast selbst zusammenzucken. Meine Mutter weicht sofort zurück.

„Oh Gott, es tut mir so leid, Olivia. Ich wollte dir nicht wehtun."

Olivia lächelt tapfer, obwohl ihre Lippen leicht zittern. „Schon okay, wirklich."

Ich lege eine Hand auf Olivias Schulter und führe sie vorsichtig ins Wohnzimmer. „Setz dich hin, du musst dich ausruhen."

„Ich habe Suppe gemacht, sie ist noch warm. Habt ihr Hunger?", fragt meine Mutter uns.

OliviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt