Olivia

96. Stärker

1 Jahr später

Olivia P.O.V.

Meine Hände zittern, während ich Aidens Hand fest umklammere. Er beugt sich zu mir.

„Nervös?", flüstert er frech grinsend. Ich stupse ihn mit meinem Ellenbogen in seine Seite.

„Natürlich bin ich nervös.", antworte ich schnippisch.

„Wir werden das super machen.", flüstert er mir beruhigend zu.

Ich werfe einen Blick um mich. Sowohl vor uns, als auch hinter und stehen alle Absolventen paarweise nebeneinander. Bereit für den Eröffnungstanz. 

Ich wende mich wieder Aiden zu.

„Und du bist nicht nervös? Immerhin ist es auch dein erster Eröffnungstanz. Und das obwohl du gar kein Schüler mehr an dieser Schule bist.", flüstere ich ihm zu.

„Nein gar nicht.", antwortet er schulterzuckend.

Oh Mann, manchmal wünschte ich ich hätte seine Ruhe.

Die Musik beginnt zu spielen, und ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt. Aiden mustert mich mit einem sanften Lächeln und im nächsten Moment gehen wir paarweise hintereinander auf die Tanzfläche.

Das warme Licht der Kronleuchter im Festsaal spiegelt sich in den glänzenden Böden wider, und die Augen aller Gäste sind auf uns gerichtet.

Wir drehen uns einander zu. Aiden legt seine Hand sanft an meiner Tailie ab. Ich lege eine Hand auf seine Schulter, mit der anderen halte ich seine Hand.

Gekonnt bewegen wir uns zum Takt der Musik. Der Tanz ist relativ langsam, wofür ich durchaus dankbar bin, da ich nicht talentiert genug für kompliziertere Tanzschritte bin.

Plötzlich spüre ich wie Aiden mich mit einem sanften Ruck näher an seinen Körper zieht. Nervös räuspere ich mich.

„Was wir das?", frage ich flüsternd, während mir schlagartig heiß wird.

„Ich geniesse den Tanz.", sagt er frech grinsend.

Mein Atem stockt, als seine Finger langsam über meinen Rücken streichen, kaum merklich, aber gleichzeitig so intensiv, dass mir schlagartig noch heißer wird. Definitiv unpassend für diesen Anlass.

„Aiden...", flüstere ich, durch meine bereits erhöhte Atmung. „Du musst damit aufhören."

Langsam beugt er sich zu meinem Ohr. „Womit denn?", flüstert er und legt dann für den Hauch einer Sekunde seine Lippen an meinen Hals. Sofort muss ich nervös schlucken.

„Die Leute... sie können uns sehen."

Er lacht leise, ein tiefes, vibrierendes Geräusch, welches sich durch unsere Berührung auf meinen Körper überträgt. „Und? Sollen sie doch. Wir tanzen nur."

„Aiden, das ist nicht nur Tanzen," erwidere ich und versuche, meine Fassung zu bewahren, während sein Daumen sanft über meine Taille streicht. Sein Griff ist nicht fest, aber die Wärme seiner Hand brennt durch den dünnen Stoff meines Kleides. Er weiß genau wie er mich berühren muss, um mich nervös zu machen.

„Macht dich das nervös?", fragt er und zieht mich fast ruckartig noch ein Stück näher. Seine tiefe Stimme verpasst mir eine Gänsehaut. Unsere Körper sind fast vollständig aneinander gepresst, und ich kann die Hitze seines Körpers auf meinem spüren.

„Nein gar nicht." lüge ich. Mein Herz schlägt so laut, dass es mir vorkommt, als könnte jeder im Raum es hören. „Aber..wir sind hier, um zu tanzen, nicht um..." Ich kann den Satz nicht beenden, weil er mich mit einem Blick ansieht, der mir den Rest der Worte im Hals erstickt.