Kapitel 149 - Was tue ich hier eigentlich?

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Hey, gürls! Ich habe mal überlegt eine FF mit jemand anderen als Harry zu schreiben. Also falls ihr Vorschläge habt, dann immer her damit. Was wünscht ihr euch denn mal? :) Außer 5SOS, denn die mag ich nicht :D Oder ich kann auch bei Harry bleiben. :D

Raven

Wütend lege ich auf, bevor Harry noch ein weiteres Wort sagen kann.

Er hat kein Recht mir zu unterstellen, ich würde fremdgehen und schon gar nicht hat er das Recht mich über das Telefon anzumeckern. Ich bin stinksauer auf ihn, deshalb schalte ich mein Handy aus, damit er mich nicht zurückrufen kann, denn ich weiß, dass er das versuchen wird.

Harry mag vielleicht am anderen Ende der Welt sein, aber das bedeutet nicht, dass ich sein Vertrauen deshalb ausnützen würde. Er weiß ganz genau, wie viel er mir bedeutet und die Vorstellung, ich würde etwas mit Ben anfangen, einfach absurd und unvorstellbar ist.

Ich gehe entschlossen auf Ben zu, der sich an eine Säule lehnt, weil er noch immer ganz schön beschwipst ist. Ich bin ebenfalls noch betrunken, das spüre ich in meinem Kopf, alles dreht sich noch ein wenig, doch der Streit mit Harry hat mich ein wenig nüchterner gemacht.

„Hey", sagt Ben, als er mich erblickt und ich mich genau vor ihn stelle.

Ich stecke mein Handy in meine Clutch und klemme sie mir unter den Arm. „Wollen wir hier verschwinden? Lass uns zu dir fahren."

Ben hebt überrascht die Brauen, nickt aber dann. Dennoch merke ich, dass ihm meine Laune nicht entgeht. „Ja, lass uns gehen."

Da sein Studentenwohnheim gerad mal zehn Minuten Fußweg vom Hospital entfernt ist, laufen oder torkeln wir schweigend zu ihm nach Hause. Der Streit mit Harry braust mich noch immer auf, doch ich bin froh, dass ich Alkohol im Blut habe, denn der lässt mich alles ein wenig lockerer sehen.

Ich bin jetzt hier mit Ben und ich sollte mir meinen Abend und meine Laune nicht verderben lassen, auch nicht von Harry.

Ben schließt mit wackligen Bewegungen die Tür auf und wir stolpern fast in das Haus.

Drin läuft gerade eine kleine Party, um die zehn Leute sitzen auf der Couch und schauen Football. Zwischen ihnen entdecke ich Cate, die auf Andys Schoß sitzt.

Als sie mich erblickt, steht sie glücklich auf. „Rave, was machst du denn hier? Ist der Ball schon vorbei?"

Ich schüttle nur mit dem Kopf und muss mich am Treppengeländer abstützen, weil durch die Wärme im Raum der Alkohol wieder meine Sicht unklarer macht. „Nein, aber wir wollten einfach gehen. Sorry, ich bin noch ein wenig angetrunken."

Sie mustert mich stirnrunzelnd, dann sieht sie zu Ben. „Bist du genau so voll?"

„Jop."

Sie sieht wieder zu mir. „Wollt ihr uns zu uns setzen? Oder was habt ihr vor?", fragt sie mit wachsamen Ton.

„Nein", platze ich sofort heraus und packe Ben am Arm und ziehe ihn an mir. „Wir gehen hoch in Ben's Zimmer."

Ben grinst nur breit und Cate mustert mich jetzt noch skeptischer. „Alles klar. Macht keinen Unsinn." Sie sieht mich jetzt wieder eindringlich an. „Vor allem nicht du."

Ich verdrehe nur die Augen.

Wieso ist jeder so kritisch? Komme ich rüber wie eine Schlampe oder wieso denkt jeder, ich würde Harry fremdgehen? Das alles geht mir gehörig auf die Nerven. Sogar Cate macht sich Gedanken.

„Komm Ben", sage ich zu Ben und ziehe ihn die Treppen hoch und er folgt mir nur stolpernd.

Er führt mich in sein Zimmer und lässt sich dann sofort auf sein Bett fallen.

Es ist sehr ordentlich in seinem Zimmer. In den Regalen stehen viele Bücher, nur sind es keine Romane oder Literaturbücher, sondern Lehrbücher von seinem Medizinstudium.

Ich finde es gut, dass Ben und mich nicht so Etwas, wie eine Leidenschaft für Literatur verbindet. Denn das unterscheidet ihn deutlich von Harry.

„Das ist also dein Zimmer." Ich stehe unsicher mitten im Raum, während Ben sich sein Jacket auszieht.

„Ja", meint er und steht auf, legt seine Jacke über seinen Schreibtischstuhl. „Alles sehr konventionell hier. Ich hab's nicht so mit Deko."

Ich versuche zu Lächeln. So hätte ich vor dem College über mein Zimmer auch gedacht. Aber jetzt nicht mehr.

Ich fühle mich mit jeder Sekunde unwohler, die ich hier mit Ben in diesem dunklen Zimmer bin. Mein Gefühl der Standfestigkeit schwindet mit jeder Sekunde, die der Alkohol aus meinem Körper versiegt. Auf einmal fühle ich mich unheimlich schlecht.

„So", sagt Ben und lässt sich wieder ein sein Bett fallen, seine Beine hängen noch von der Bettkante. „Was willst du jetzt tun?"

„Ich weiß nicht. Was willst du jetzt tun?"

Er sieht über seine Brust zu mir und klopft neben sich auf die Matratze. „Du kannst dich setzen, wenn du willst. Ich kann mir vorstellen, dass es in diesen Schuhen schnell unbequem wird."

Das schlechte Gewissen in mir steigt mit jedem Schritt, den ich auf Ben sein Bett zugehe. Wieso fühle ich mich denn auf einmal so mies?

Mit geschürzten Lippen setze ich mich neben Ben auf die Bettkante, jedoch mit bedachtem Abstand von ihm.

Er richtet sich neben mir auf. „Alles okay? Du siehst schlecht gelaunt aus. Habe ich etwas gemacht?"

Schnell schüttle ich mit dem Kopf. „Nein. Nein, es ist alles okay, du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur..."

Ben rutscht etwas näher zu mir und betrachtet mich mit mitleidigem Blick. Seine Hand liegt wieder auf meinem Bein und er streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr, die mir vor die Augen gerutscht ist. Ob das eine freundschaftliche Geste ist oder nicht kann ich nicht einschätzen. „Was ist es nur?"

Und sofort klickt etwas in meinem Kopf.

Was tue ich hier eigentlich?

Das hier ist falsch. So was von falsch.

Blitzschnell springe ich auf. „Ich, ähm, ich werde gehen." Ich gehe zu Tür und mir entgeht nicht Ben's überforderter Blick. „Tut mir Leid, Ben." Und schon bin ich aus dem Raum verschwunden und lasse einen verwirrten Ben zurück.

Was habe ich mir nur bei der ganzen Sache gedacht?

Ich liebe Harry! Wieso zur Hölle gehe ich mit Ben betrunken in sein Zimmer?

Und dann auch noch nachdem ich mich mit Harry gestritten habe. Er hat mir gesagt, dass ihn das stört und ich ignoriere seine Bitte einfach. Ich bin bescheuert. Ich bin einfach bescheuert.

Mit schnellen und konzentrierten Schritten stürze ich die Treppen herunter ins Wohnzimmer und gehe auf Cate zu, die wieder zwischen all den Kerlen auf Andys Schoß sitzt.

„A, Rave", ruft einer der Kerle und hebt den Arm. Es ist Lenny. „Schön, dich mal wieder zu sehen, Kleine!"

Ich jedoch ignoriere ihn und sehe zu Cate, die sofort erkennt, wie miserabel ich mich fühle. Ich bin den Tränen nahe. Ich will unbedingt zu Harry und ich will von ihm gehalten werden. Gerade brauche ich seine Nähe mehr als sonst.

„O, man, Süße", keucht Cate und kommt sofort zu mir, streicht mir die strähnigen Haare aus dem Gesicht. „Was ist denn los? Hat Ben was gemacht?"

Ich schüttle nur den Kopf, meine Unterlippe fängt an zu zittern. „K-Kannst du mich zum Campus fahren?", frage ich sie mit weinerlicher Stimme. „Bitte. Ich will hier weg..."

„Natürlich." Sie dreht sich zu den anderen. „Baby, ich fahre Rave zum Campus. Ich weiß noch nicht, ob ich wiederkommen werde!"

„Aber dann verpasst du doch alles!", ruft einer der Kerle.

„Das ist mir egal!", schimpft Cate und führt mich vorsichtig zur Haustür. „Es gibt wichtigere Dinge, außer Football, du Vollidiot!"

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