2.Kapitel Federschweif und Goldschweif

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09.10.18: ich habe das kapitel vom 20. märz 2016 nochmal überarbeitet


2.Kapitel Federschweif und Goldschweif

1 Mond später...

Abendsterns weisses Fell schimmerte im Licht der untergehenden Sonne.

«Ich, Abendstern, Anführer des EisClans rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart trainiert, um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle sie euch nun als Krieger. Federpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?"

Ich sah aufgeregt zu Abendstern auf und nickte. „Ich verspreche es."

Der Anführer sah kurz in den Himmel und sprach dann die Worte, auf die ich so lange gewartet hatte: „Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClan deinen Kriegernamen. Federpfote, von diesem Moment an wirst du Federschweif heissen. Der SternenClan ehrt deine Hilfsbereitschaft und dein Durchhaltevermögen. Wir heissen dich als vollwertige Kriegerin im EisClan Willkommen."

«Goldschweif, Federschweif!»

Der ganze Clan bejubelte mich uns, Nachdem Abendstern die Versammlung beendet hatte. Nun waren wir endlich Kriegerinnen. Ich drückte mich kurz an Goldschweif und nickte Lichtschweif, die sich zu uns gesellt hatte, dankbar zu.

Die hübsche Kätzin hatte ihr bestes gegeben, um uns von Rabensterns Tod abzulenken. Wir standen uns nicht sehr nahe, aber ich würde ihr nie vergessen was sie für uns getan hatte.

Mit den letzten Sonnenstrahlen begann unsere Nachtwache. Kurz bevor wir aus dem Lager gingen, flüsterte Goldschweif mir zu: „Jetzt bin ich Abendstern endlich los! Ich hab jedes Training mit ihm gehasst!" Ich sah Goldschweif irritiert an, erwiderte aber nichts.

//Abendstern ist doch nett, ich weiss nicht was sie für ein Problem sie mit ihm hat.// Da ich mich an das Gesetzt halten wollte, antwortete ich ihr nicht.

Schliesslich verbrachten wir unsere Nachtwache schweigend vor dem Lagereingang, wie es das Gesetz verlangte.

1 Mond nach der Kriegerzermonie...

Ich genoss das Leben als Kriegerin Tag für Tag. Endlich durfte ich alleine aus dem Lager gehen, und das wann auch immer ich wollte.

Diese neue Freiheit hatte leider nicht nur Vorteile mit sich gebracht. Goldschweif war noch immer sauer auf mich, weil Abendstern ziemlich viel Zeit mit mir verbrachte.

Ich seufzte und dachte an unseren Streit zurück. //Sie glaubt wirklich, dass Abendstern etwas mit dem Tod von Rabenstern zu tun hat, was für ein Unsinn! Dann behauptet sie auch noch, dass er nur nett zu mir ist, weil er ein schlechtes Gewissen hat... // Ich schüttelte den Kopf und legte die Spitzmaus wieder auf den Frischbeutehaufen zurück, mir war der Appetit vergangen.

„Federschweif!"

Goldschweif kam freudestrahlend auf mich zu. „Ich war gerade bei Polarmond, du wirst es nicht glauben! Ich erwarte Junge!"

Damit hätte ich nicht gerechnet. //Hat sie überhaupt einen Gefährten? // Zuerst wollte ich sie darauf ansprechen, doch dann stellte ich mir Goldschweif mit vielen süssen, kleinen Jungen vor, die ja auch mit mir Verwandt sein würden!

Ich lächelte und leckte ihr aufmunternd über ein Ohr. „Das ist toll! Und wer ist denn der glückliche Kater?" Sie sah verlegen zu Boden und antwortete: „Es ist Weissflug." Mein Lächeln verschwand augenblicklich. „Oh."

Weissflug war ein grosser, langhaariger weisser Kater und auch mein ehemaliger Mentor.

Goldschweif hatte sich schon immer gut mit ihm verstanden, ich dagegen hatte ihn nie besonders gemocht. Er war dauerhaft schlecht gelaunt und hatte keinerlei Geduld mit mir gehabt.

Die goldbraune Kätzin sah mich schon fast bittend an. „Ich weiss, dass du ihn nicht magst... Aber kannst du bitte trotzdem wieder mit mir reden?"

Ich nickte nur und verkniff mir einen bösen Kommentar. „Wir halten zusammen, was auch immer kommen mag. Ich würde dich nie im Stich lassen." Goldschweif drückte sich sichtlich erleichtert an mich. „Du bist die beste Federschweif!"

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt