73.Kapitel

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73.Kapitel

Der Tag darauf...

Ich blinzelte verschlafen, als Flammenherz sich kurz nach Tagesanbruch wieder zu mir ins Nest legte. ,,Feuersturm hat Löwenkralle und mir geholfen, es ist erledigt." ,,Danke..." //Ob Löwenkralle wieder gegangen ist?// Ich schob den Gedanken beiseite und war schon bald wieder eingeschlafen.

Der Tag war schon angebrochen, als ich wieder aufwachte und Flammenherz sanft über den Nacken putzte. „Mh?" „Schlaf weiter, ich habe noch etwas zu erledigen." Flammenherz brummte nur im Halbschlaf und legte den Schweif über die Nase.

Ich ging aus dem Bau und sah aus dem Augenwinkel ein braunes Fell, bevor ich unsanft am Boden landete. „Was zum..?" „Silberstern!" Ich rappelte mich wieder auf und sah zu Luchsohr, einem Jungen von Sprenkelblatt. „Das tut mir so unglaublich leid, aber Kieselfeder ist schuld, er hat mich erschrocken!" Just in dem Moment kamen Kieselfeder und Splitterschweif zögernd zu ihrer Schwester. Ich schmunzelte innerlich, schlug aber einen strengen Ton an: „Auch wenn ihr die jüngsten Krieger des Clan seid, habt ihr euch wie Krieger zu benehmen, nicht wie Junge." Die drei Geschwister schmolzen förmlich vor Scham dahin und murmelten alle im Chor: „Ja, Silberstern."

Ich schnurrte amüsiert und winkte Birkenpelz und Steinpfote zu, die vom Frischbeutehaufen alles beobachtet hatten.

„Birkenpelz, du führst eine Jagdpatrouille an. Splitterschweif, du kannst deine überschüssige Energie dazu brauchen, um deinen Schüler auszubilden. Ich will euch fünf nicht im Lager sehen, bevor ihr mindestens je 1 Beutetier gefangen habt. Verstanden?" Birkenpelz warf einen sehnsüchtigen Blick zum Kriegerbau, bevor er nickte und die anderen aus dem Lager führte. //Sie müssen noch viel lernen.//

Schliesslich streckte ich mich ausgiebig und ging zu Minzblatt, die sich vor dem Heilerbau putzte. „Morgen Silberstern, wie geht es dir?" „Was soll ich darauf antworten? Wir haben gestern wieder eine Kriegerin verloren." Minzblatt strich sich mit der angeleckten Pfote über das linke Ohr und murmelte: „Rindenherz war meine beste Freundin, der Verlust ist mir durchaus bekannt. Was willst du?" //Bin ich ihr jetzt zu nahe getreten?// Ich senkte meine Stimme: „Kannst du mir sagen, wie lange es noch dauert, bis... die Jungen kommen?" Minzblatt liess von ihrer Wäsche ab und musterte mich genau. „Wie du weisst, haben Junge einen ganz eigenen Zeitplan. Aber wenn du es unbedingt wissen willst, würde ich etwa einen Mond schätzen."

Das überrumpelte mich völlig.

„Ein Mond?" „Ja, du bist sicher schon einen Mond trächtig, wenn nicht etwas länger. Du bewegst dich schwerfällig und dein Bauch ist auch schon etwas rundlicher geworden, was nicht auffällig ist, weil du sonst nur Haut und Knochen bist." „Einen Mond... Gut danke, dann muss ich jetzt mit Kupferkralle reden, er wird mich vertreten müssen und-" „Silberstern!" Minzblatt funkelte mich an. „Das reicht. Du bist zwar Anführerin, aber ich bin die Heilerin. Regle die Clan-Angelegenheiten mit Kupferkralle und spätestens in einem halben Mond ziehst du in die Kinderstube und überlässt deine Aufgaben soweit es geht ihm. Verstanden?" Da ich keine weitere Diskussion mit Minzblatt führen wollte, nickte ich. „Verstanden."

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt