4.Kapitel Eine unfreiwillige Nacht im Heilerbau

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4.Kapitel Eine unfreiwillige Nacht im Heilerbau

Ich wurde von einem rütteln geweckt. „Federschweif? Hörst du mich?" Das war Sprenkelpfote, die Schülerin von Polarmond. Ich blinzle und sehe in zwei gelbe Augen, die mich eindringlich ansehen. „Sprenkelpfote, rück Federschweif nicht so auf den Pelz!" Polarmond war immer sehr direkt, was mir in dieser Situation auch mehr als recht war, denn Sprenkelpfote machte sofort einen Schritt zurück. Ich sah mich etwas benommen um. „Warum bin ich im Heilerbau?" Polarmond widmete sich wieder dem Sortieren der Kräuter. „Du bist während der Abendpatroullie zusammengebrochen." Sprenkelpfote legte mir ein paar Kräuter hin und wendete sich dann an Polarmond: „Kamille. Stärkt das Herz." Polarmond seufzte kaum hörbar. „Du hast etwas vergessen. Kamille wirkt auch beruhigend." Ich verdehte die Augen. „Darf ich die Kräuter jetzt nehmen und wieder gehen bitte?" Sprenkelpfote kam Polarmond ,wie so oft, mit einer eiligen Antwort zuvor. „Du musst über Nacht bleiben." Ich setzte mich auf und sah zu der weissen Kätzin. „Das kann nicht ihr ernst sein Polarmond,oder?" Sie sah von ihren Kräutern auf. „Warum hast du es so eilig? Willst du auf die Mondhoch Patroulie um wieder hier zu landen? Du bleibst hier und fertig." Ich versuchte bei ihr einen Hauch von Selbstzufriedenheit zu finden, doch anders als bei Sprenkelpfote konnte man ihr nie ansehen, was sie dachte oder fühlte. „Sprenkelpfote,hol Federschweif bitte eine Maus." Sprenkelpfote wirkte zwar wenig begeistert,aber kam wenig später mit einer Maus zurück. „Mahlzeit." Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Danke" Ich hatte zwar keinen Hunger, aber frass die Maus, um nicht weiter aufzufallen.

In der Nacht erwachte ich wegen einem seltsamen Gefühl im Bauch. Auf einmal wurde mir alles klar: ich erwartete Junge und das seltsame Gefühl waren Tritte der Jungen. Goldschweif lag richtig. Was nun? Ich war Mentorin und hatte vor, das auch zu bleiben. Ich könnte die Jungen aussetzen und dafür sorgen, dass sie von einer Kätzin aufgenommen werden, aber was, wenn man sie nicht rechtzeitig fände? Was,wenn sie mir unverwechselbar ähnlich sähen? Ich gälte als Verräterin und würde verstossen werden. Sollte ich Goldschweif einweihen? Ob sie mir helfen würde? Ein neuer Tritt liess mich zusammenfahren, worauf ich den Kopf an der Wand des Heilerbaus stiess. „Federschweif?" Das war Sprenkelpfote. Toll. Genau das hatte mir noch gefehlt. Ich nahm eilig eine andere Position ein und sah in ihre ungefähre Richtung. „Tut mir leid dass ich dich geweckt habe. Schlaf weiter." Sie setzte sich vor mich. „Ich bin noch keine anerkannte Heilerin, aber ich merke, dass mit dir etwas nicht Stimmt." Ich sah sie erschrocken an. „Was willst du damit sagen?" Sie antwortete mir gelassen: „Dass ich eine Vermutung habe, warum du hungerst." „Und was geht dich das an,Sprenkelpfote?" Sie liess sich nicht aus der Ruhe bringen. „Mich persönlich gar nichts. Aber ich habe die Pflicht meine Erkentnisse mit Polarmond zu teilen."

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