Silbersterns Schicksal

62.Kapitel

62.Kapitel
Ich sah erschrocken zu Minzblatt. „Was? Wie kann das sein?" Sie schüttelte den Kopf immer wieder ungläubig. „I-ich weiss es nicht! Es ging ihr besser, sie hat kaum noch gehustet... Plötzlich hat sie keine Luft mehr bekommen... Ich habe alles probiert, aber sie hat nicht darauf reagiert..." Ich puzte ihr nachdenklich über den Kopf, um sie etwas zu beruhigen. „Was ist mit ihrem Jungen?" „Frostjunges geht es soweit gut, aber jetzt hat sie nur noch ihren Vater." //Abendstern als Vater?// Der Gedanke tat mir irgendwie weh, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte.
Eichhornflamme kam zu uns. „Was ist jetzt mit Frostjunges?" Ich sah zu ihr. „Sie kann zu Sprenkelblatt." Eichhornflamme sah mich ungläubig an. „Das kann nicht dein Ernst sein Silberstern." „Mein Entschluss steht fest." Ich sprang ohne zu zögern auf den Hochfelsen und wartete, bis sich der Clan Versammelt hatte.
„Diese Nacht ist Orchideenblüte gestorben. Wir werden sie in bester Erinnerung behalten, möge ihr der SternenClan gnädig sein." Ich ignorierte Abendsterns leises Knurren gekonnt und redete weiter: „Aufgrund unserer Situation werden wir die Nachtwache verkürzt halten. Wir versammeln uns bei Mondhoch und bleiben bis zur Morgendämmerung bei ihr." Ich sah zum Clan. Eichhornflamme schüttelte den Kopf und sagte etwas zu ihrem Gefährten Goldkralle, was ich allerdings nicht verstand. //So ist sie doch sonst nicht.// Ich sah zu Kupferkralle, der eine Schwanzlänge hinter mir sass.
„Kupferkralle, ich erwarte wie üblich eine Patrouille am Abend und in der Morgendämmerung." Er neigte den Kopf. „Das werde ich Organisieren." //Immerhin er benimmt sich fast Normal.//
Ich nickte ihm kurz zu. „Die Versammlung ist beendet."

Am Abend...
Frostjunges hatte sich an Orchideenblütes Bauch gedrückt und wimmerte herzzerreissend. ,,Mama, wach auf!" //Das arme Junge, sie kann nichts dafür und leidet am meisten. // Abendstern kauerte schweigend neben Orchideenblüte und schien sich nicht für sein Junges zu interessieren. Nach einiger Zeit stolperte Frostjunges zu ihm, stand auf seine Vorderpfoten und riss das Mäulchen weit auf. Als Abendstern nicht reagierte, kletterte die Weisse Kätzin zu seinem Bauch und streckte die Nase in sein Fell. ,,Was wird das Frostjunges?" Das Junge antwortete nicht, sondern wuselte mit ihrer Nase weiter in seinem Fell herum. Abendstern stand ruckartig auf und fauchte: ,,Lass den Unsinn und friss Frischbeute wie jede andere Katze auch!" Das Junge legte verängstigt die Ohren an und weinte los, worauf Abendstern das Lager wortlos verliess. //Was tut er da?//
Während ich noch werweiste, ob ich zu dem Jungen gehen sollte, legte sich Eichhornflamme zu dem völlig verlorenen Jungen und putzte es sanft. ,,Du musst mir jetzt gut zuhören Frostjunges." Frostjunges nickte unsicher und sah die Kätzin an. ,,Deine Mama wird nicht mehr aufwachen, das weisst du. Wenn etwas ist kannst du immer zu mir kommen, egal wann und wieso. Ich kann dir aber keine Milch geben." Das Junge hörte aufmerksam zu und wusste anscheined nicht, was sie von diesen Informationen halten sollte. ,,Sprenkelblatt aber hat Milch und auch andere Jungen, du kannst dann auch mit ihnen spielen." Frostjunges nicktevlangsam, man konnte förmlich sehen, wie sie versuchte, diese Informationen zu verarbeiten. ,,Was ist mit Papa?" ,,Er liebt dich und wird immer dein Papa bleiben. Auch deine Mutter wird immer deine Mutter bleiben, egal was Passiert. Sie schaut vom SternenClan auf dich hinab und passt auf dich auf. Niemand von uns wird sie ersetzen können, aber trotzdem wollen wir nur das beste für dich. Verstehst du das?" Das Junge nickte langsam und riss das Mäulchen wieder auf. ,,Hunger." Eichhornflamme lächelte. ,,Komm, wir gehen jetzt zu Sprenkelblatt, dann bekommst du Milch, danach halten wir Wache für deine Mutter." Frostjunges nickte und folgte Eichhornflamme in die Kinderstube. Als ihre Schweifspitzen in dem Bau verschwunden waren, sah ich zu der untergehenden Sonne. //Möge der SternenClan Frostjunges gnädig sein. Sie hat es verdient auch etwas Glück zu erfahren.//