Silbersterns Schicksal

58.Kapitel

58.Kapitel
Als ich nach einiger Zeit ins Lager zurückkam, bemerkte ich die  angespannte Stimmung sofort. //Was ist los?//
„Silberstern?" Ich sah auf. „Was gibt's Kupferkralle?" „Komm bitte mit mir zum See." „Wieso?" „Du solltest es dir ansehen." Ich sah wehmütig zum Frischbeutehaufen und nickte.

Ich spähte über den See hinweg. „Meinst du das Feuer kann uns gefährlich werden?" Kupferkralle trat ungeduldig von einer Pfote auf die andere. „Riechst du den Rauch nicht?" Ich prüfte die Luft erneut und nickte schliesslich. „Ja." „Es wird sich ausbreiten und das Lager erreichen!" //So ängstlich kenne ich ihn gar nicht.//
Plötzlich knackte es, worauf ich panisch zur Seite sprang. „Silberstern?" //Das hab ich ja wieder toll gemacht.// „Du hast recht Kupferkralle, es ist besser wir bringen den Clan in Sicherheit."

Ich sprang auf den Hochfelsen und wartete, bis der Clan sich versammelt hatte. „Auf der anderen Seite des Sees ist ein Feuer ausgebrochen." Ich sah kurz zu Kupferkralle, der bestätigend nickte. //Bitte lass mich das richtige tun!// „Zu unserer Sicherheit werden wir die Nacht am Seeufer verbringen. Die Schüler gehen mit ihren Mentoren mit."

„Das kann nicht dein Ernst sein." Orchideenblüte zwängte sich nach vorne und sah mich an. „Du verlangst, dass ich meine Jungen schon so früh aus ihrer vertrauren Umgebung reisse?" Sie wirkte ziemlich mitgenommen, aber schliesslich hatte sie am Vortag Junge bekommen. //Kennt sie das Gesetz der Krieger nicht?// „Deine Jungen werden unter bestem Schutz stehen, ich gebe dir mein Wort." Abendstern trat neben sie und drückte sich sanft aber bestimmt an die kleinere Kätzin. „Ich werde auf dich und auf unsere Jungen aufpassen." Der helle Kater sah kurz zu mir hoch, in seinen Augen lag kaum verkennbar triumph.//Er will mich nur provozieren.//„Abendstern?" Ich merkte wie alle Katzen gespannt zwischen mir und Abendstern hin und hersahen, mittlerweile gab es sicher einie Gerüchte über uns. „Du bildest zusammen mit Grauschweif ein Schutzschild für die Königinnen mit den Jungen und Ältesten." Einen Herzschlag lang sah es aus als würde er mir widersprechen, doch schliesslich nickte er. //Geht doch.//

Am See...
Frostjunges steckte zögernd eine Pfote ins Wasser und tappste quickend zurück zu Orchideenblüte. „Nass!" Orchideenblüte schnurrte belustigt und puzte die helle Kätzin zwischen den Ohren. „Aber Frostjunges, zukünftige Anführerinnen haben keine Angst vor Wasser."
Ich verdrehte genervt die Augen und sah mich am Seeufer um. //Wann kommen Flammenherz und Moospelz zurück?//

Ein Jaulen liess mich zusammenzucken. Sprenkelblatt ging wimmernd zu Boden und keuchte. Minzblatt war sofort bei ihr und beschnupperte sie. „Deine Jungen kommen." Sprenkelblatts Augen weiteten sich ängstlich. Minzblatt leckte ihrer Freundin über die Ohren. „Leg dich hin, ich helfe dir." Ich beobachtete die junge Kriegerin und hatte Mitleid mit ihr. //Niemand will seine Jungen so zur Welt bringen.// 

Später...
„Stell dir einfach vor du wärst in der Kinderstube Sprenkelblatt." „Wie denn wenn der ganze Clan sieht wie hilflos ich gerade bin?!" Eichhornflammes Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Silberstern, Blütenschimmer, Orchideenblüte kommt!" //Was hat sie vor?// Die Kätzin setzte sich mit einigen Schwanzlängen Abstand vor Sprenkelblatt hin und deutete uns, es ihr gleichzutun. Kaum hatten Orchideenblüte,Blütenschimmer und ich unsere Plätze eingenommen, gesellten sich weitere Kätzinnen zu uns.
Minzblatt hinter mir schnurrte sanft. „Siehst du Sprenkelblatt? Jetzt ist es fast wie in der Kinderstube, keine ungewollten Blicke." Die gescheckte Kätzin antwortete nur mit einem Wimmern, das kurz darauf zu einem Schmerzensschrei wurde.