92.Kapitel

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92.Kapitel

Etwas später...

Laubfell beschnupperte mich behutsam, nachdem sie mir einige Kräuter gegeben hatte, die zwar meine Schmerzen linderten, aber mich auch furchtbar müde machten. Sie hatte meine Jungen und Donnerteich aus dem Bau geschickt, das war eines der ersten Dinge dass ich mitbekommen hatte. „Ich verstehe das einfach nicht... Du bist gestern ohne jegliche Anzeichen von Krankheit zusammengebrochen und hast innert kürzester Zeit ein Leben verloren. Kaum warst du zurück, hattest du wieder Krämpfe und hast erneut ein Leben verloren..." Ich zuckte nur träge mit den Ohren und hörte der jungen Heilerin zu. //Sie haben mir alle verbliebenen Leben genommen, mich aber nicht getötet. Warum nur? Ich wollte nie Anführerin sein! Ausser vielleicht als ich ein dummes Junges war und Goldschweif mich immer aufgezogen hat...//

Ich zuckte erschrocken zusammen, als Laubfell sich plötzlich neben mich legte. //Was wird das?// Die braune Kätzin sah mich ernst an. „Ich habe die anderen nicht nur aus dem Bau geschickt, damit du ein wenig Ruhe hast, ich muss mit dir reden." Ich zuckte fragend mit den Ohren. Laubfell schien einen Moment zu überlegen, was sie sagen sollte. „Ich bin nicht so eine erfahrene Heilerin wie Minzblatt, ich wünschte ich wäre es. Ich hatte grosse Angst um dich Silberstern..." Sie räusperte sich unsicher. „Ich meine Federschweif, tut mir leid, das ist alles so seltsam..."

Ich sah sie an und nickte ihr kurz zu, als Zeichen, dass sie ruhig weiterfahren konnte. „Jedenfalls... Ich habe viel über dich gehört. Dass du die einzige bist, die von deinem alten Clan überlebt hat... Dass du den FlockenClan mit der Hilfe von ein paar wenigen Streunern aufgebaut hast... Dass du den Clan in ein neues, sicheres Zuhause geführt hast. Du hast Clan immer an erste Stelle gestellt, dafür hast du meinen grössten Respekt. Aber, das der SternenClan dir deine Leben wieder genommen hat, geht zu weit. Ich war an deiner Seite und musste Tatenlos zusehen, wie schrecklich du leiden musstest..." Laubfell schwieg eine Weile, bevor sie weiterfuhr: „Ich habe gespürt, wie du schwächer wurdest, aber konnte einfach nichts tun. Es tut mir so schrecklich leid Federschweif! Minzblatt hätte dir sicher helfen können!" Ich schüttelte den Kopf und miaute so deutlich, wie ich es vermochte. „Nein, niemand."

Laubfell schwieg eine Weile, dann hellte sich ihre Miene auf. „Ich bin so froh dass du noch hier bist! Deine Jungen waren die ganze Zeit bei dir. Du musst unbedingt einen Zweiten Anführer bestimmen, ich werde dich nämlich nicht aus dem Heilerbau lassen, bevor es dir wieder gut geht!"

Bei dieser Bemerkung zuckte ich erschrocken zusammen. //Ich bin nicht mehr Anführerin. Nebelmond und Birkenpelz werden den Clan führen, aber nicht einmal Laubfell weiss es. // Eigentlich wollte ich Nebelmond sofort informieren, genauso wie auch Birkenpelz. Doch schlussendlich gewann die Erschöpfung und ich schlief ein.

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt