61.Kapitel

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61.Kapitel (Silbersterns Sicht)

„Silberstern, wach auf!" Flammenherz' Stimme klang anders als sonst, irgendwie nervös. Ich stand gähnend auf und sah zu ihm. „Was ist los?" „Du solltest kommen, Minzblatt sagte ich soll dich holen." //Was ist los? // „Wo ist sie? „In dem hohlen Baum." //Unsere vorübergehende Kinderstube. //

Minzblatt erwartete mich bereits, ihr Schweif zuckte unruhig. „Gut, du bist Wach." Ich nickte noch etwas verschlafen. „Erfahre ich jetzt was los ist?" „Es geht um Orchideenblüte. Sie ist noch immer geschwächt von der Geburt." Ich verstand nicht worauf sie hinauswollte. „Ja?" „Wir müssen sie in einen warmen Bau bringen, sonst wird ihr Husten noch schlimmer. Wie weit ist das Lager?" „Kupferkralle meinte, dass sie Heute fertig werden." „Sag den Kriegern sie sollen Orchideenblüte sofort in die Kinderstube bringen!" Ich nickte, obwohl ich ihre Nervosität nicht ganz verstehen konnte. „Ich und Flammenherz können sie ins Lager bringen, sagst du Kupferkralle er soll den restlichen Clan zum Lager führen?" Minzblatt nickte und ging eilig zu Kupferkralles Schlafplatz. //Da habe ich mir was angetan... // Als ich Schritte hinter mir hörte, drehte ich mich um: „Gut bist du da, wir müssen Orchideenblüte ins Lager..." Ich sah nicht in Flammenherz' grüne Augen, sondern wurde unverwandt von Abendsterns eisblauen Augen angestarrt. „A-Abendstern, ich wollte, ich meine...", mehr bekam ich in meiner Überraschung nicht heraus.
„Warum bringt ihr sie ins Lager?" //Das hat mir noch gefehlt.// „Auf Minzblatts Anweisung, damit ihr Husten nicht schlimmer wird." „Ich komme mit." „Vertraust du mir nicht?" Sein Blick wurde eisig. „Dazu habe ich wohl allen Grund!" //Lass dich nicht provozieren.// „Also, du kannst mitkommen, aber wag es nicht mich noch einmal anzufeinden." Mit diesen Worten drehte ich mich wieder zur Kinderstube, um Orchideenblüte zu wecken.

2 Sonnenaufgänge später...

Kupferkralle sass neben mir auf dem Hochstein und schien vor Stolz fast zu platzen. „Das Lager ist so gut wie fertig, bald wird alles wieder wie vor dem Sturm sein." Ich lächelte und genoss die spärliche Sonne des Blattfalls, die meinen Pelz wärmte. „Du und die anderen habt ganze Arbeit geleistet." Nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinandergesessen hatten, räusperte sich Kupferkralle. „Ich wollte dir noch etwas sagen Silberstern." Ich sah ihn neugierig an. „Was denn?" „Ich habe eine Gefährtin." Ich sah ihn überrascht an. Der grosse Krieger war bisher noch nie besonderes interessiert an Kätzinnen gewesen. „Das freut mich für euch. Wer ist denn die glückliche?" Kupferkralle deutete auf eine junge Kätzin, die gerade aus dem Kriegerbau schlüpfte. „Nebelschleier ist die glückliche?" Er schnurrte leise und steckte die Brust raus. „Ich hätte niemals gedacht, dass mir eine Kätzin dermassen den Kopf verdrehen könnte..." Ich musterte ihn. //So glücklich habe ich ihn noch nie erlebt.// „Du warst bei ihr, als sie es am meisten gebraucht hatte." Er nickte. „Der Fuchs hätte ihr beinahe die Lebensfreude genommen." Ich nickte nachdenklich. Die hellgraue Kätzin war vor einiger Zeit von einem Fuchs überrascht worden. Bei dem Angriff wurde eines ihrer Augen verletzt, seither war sie auf einer Seite blind und hatte einige Narben davongetragen. Kupferkralle war damals zum Glück in ihrer Nähe gewesen und hatte weitere Verletzungen verhindern können. Nebelschleier hatte sich für ihr Aussehen geschämt, aber ausser Kupferkralle hatte sie niemanden an sich herangelassen . //Kupferkralle hat sie überzeugt, dass sie trotzdem hübsch ist.// „Du solltest zu ihr, du hast deine Aufgaben erledigt." Er zögerte sichtlich. „Es gibt noch viel zu tun." //Kater.// „Geh jetzt." „Danke Silberstern." Ich sah ihm schmunzelnd hinterher, als er Nebelschleier schnurrend Nase an Nase begrüsste. //Möge der SternenClan mit ihnen sein, sie haben etwas Glück mehr als verdient."

Kurz darauf...

Ein Jaulen liess mich zusammenfahren. //War das nicht Abendstern?// Ich sprang vom Hochstein und wäre beinahe in Minzblatt gelaufen, die mit gesenkten Ohren aus der Kinderstube kam. „Minzblatt, was ist passiert?" Die kleinere Kätzin zitterte leicht. „Orchideenblüte ist tot..."

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt