17. Kapitel

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17.Kapitel
Es dämmerte bereits, als wir im Lager ankamen. Graueule's Augen weiteten sich, als er Finsterpfote und Rindenpfote sah. Finsterpfote blutete stark am Bauch und atmete nur flach, Rindenpfotes' rechtes Hinterbein war unnatürlich verrenkt, die kleine braune Kätzin hatte sich zwar tapfer geschlagen, aber wimmerte immer wieder leise.
Goldkralle und Moorsturm legten die zwei verletzten Schüler sanft in die Nester des Heilerbaus, worauf Graueule uns alle rausscheuchte.

Ich sah Moorsturm zu, wie er nervös vor dem Heilerbau auf und ab ging und versuchte, mir meine eigenen Sorgen nicht anmerken zu lassen. //Graueule ist ein guter Heiler, er wird Finsterpfote helfen können. Aber er hat uns alle rausgescheucht ohne etwas zu sagen, was hatte das zu bedeuten?// „Silberstern?" Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah zu Nachtblau. „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Goldkralle und ich konnten nicht ahnen, dass es sich um einem so grossen Fuchs handelt." Ich nickte nur und sah wieder zum Eingang des Heilerbaus. „Bist du übel erwischt worden?" „Nein, Nachtblau meine Wunden sind nicht so schlimm."

Etwas stiess mich unsanft an. „Silberstern,wach auf!" Ich hob den Kopf und sah zu Graueule, der neben mir stand. //ich muss wohl eingeschlafen sein.// „Geh zu Finsterpfote." Seine Stimme klang so merkwürdig, das ich sofort wach war. Ich stand auf und ging zum Heilerbau, aber er hielt mich vor dem Eingang auf. „Was?" „Rindenpfote braucht viel Schlaf, sei bitte leise." Als ich den Bau betrat, stieg mir ein unangenehmer Geruch in die Nase, den ich nur zu gut kannte. Finsterpfote lag zusammengekauert in einem Nest,
das eine richtige Blutlache war und bewegte sich kaum. //Nein, das kann nicht sein// Ich legte mich vorsichtig neben ihn und berührte seinen Kopf, worauf er mühsam die Augen öffnete. „Alles ist gut, ich bin bei dir." Einen kurzen Augenblick glaubte ich, einen glücklichen Ausdruck in seinen Augen zu erkennen, doch auf einmal wurde sein Atem immer flacher. Ich sah verzweifelt zu Graueule, der nur den Kopf schüttelte und murmelte:„ich kann nichts mehr für ihn tun." Finsterpfotes Blick wurde glasig und seine Atmung ging nur noch stossweise, bis sie ganz aufhörte. Ich vergrub meine Nase in seinem Fell und zuckte sofort zurück, als ich den Geruch des Todes daran erkennen konnte. „Nein..."

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt