75.Kapitel

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75.Kapitel

Drei Viertelmonde später...

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, sah mich hektisch in der Kinderstube um. Langsam realisierte ich wieder, wo ich war und beruhigte mich. //Es war nur ein Traum, ich habe keinen Krähenfrass gefressen. Es geht mir gut! // Allerdings verschwanden die Bauchschmerzen nicht zusammen mit dem Traum, im Gegenteil. Ein heftiger schmerz fuhr durch meinen Körper, ich konnte einen Schrei nur mit Mühe unterdrücken.

//Die Jungen! // Ich stemmte mich auf die Pfoten um Minzblatt zu holen, doch sofort rollte eine weitere Schmerzenswelle über mich hinweg, worauf ich keuchend einknickte. Panik ergriff mich. //Ich schaffe das nicht alleine, nicht ein zweites Mal! // Ich wartete, bis die Schmerzen ein wenig abgeebbt hatten und stolperte von der Kinderstube zum Heilerbau. „Minzblatt!" Es kam keine Reaktion, meine Angst wuchs. „Minzblatt!" Endlich hörte ich ein Nest rascheln und Minzblatt erschien kurz darauf vor dem Heilerbau. „Silberstern, was ist denn los?" „Die Jungen kommen!" Minzblatt beschnupperte mich eilig, bevor sie an meine Seite trat und mich stützte mich. „Komm jetzt in die Kinderstube, hier ist kein Ort, um Junge auf die Welt zu bringen." Ich lehnte mich an die Kätzin und liess mich in die Kinderstube führen. „Ich hole die Kräuter, bin gleich zurück."

Ich legte mich wieder in mein Nest. „Minzblatt? Weckst du Flammenherz?" „Deine Jungen werden nicht in den nächsten Sekunden kommen, ich wecke ihn kurz bevor es soweit ist. Ausserdem, helfen kann er dir jetzt beim besten Willen nicht." Sie drehte sich um und wollte die Kinderstube verlassen, doch ich hielt sie zurück: „Ich habe schon einmal Jungen alleine zur Welt gebracht, das werde ich nicht noch einmal. Du wirst ihn wecken gehen wie du es bei allen anderen Katern auch machen würdest." Minzblatt zögerte, nickte aber schliesslich und ging aus dem Bau.

Kurz vor Tagesanbruch...

Ich lag mit halb geschlossenen Augen in meinem Nest und atmete schwer. Minzblatt streichelte mir behutsam über den Bauch. „Entspann dich Silberstern, die Jungen wissen was sie tun müssen." Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin überrollte mich eine weitere Schmerzenswelle, worauf ich mich ins Nest krallte. „Ich kann das nicht!" Minzblatt kauerte sich geduldig neben mich. „Du hast es bald überstanden."

Nach einer schieren Ewigkeit sah ich völlig erschöpft aber voller Liebe auf die zwei Jungen an meinem Bauch herab. Minzblatt zog sich aus der Kinderstube zurück, worauf Flammenherz vorsichtig in die Kinderstube kam und die beiden Jungen betrachtete. „Sie sind wunderschön..." Ich beschnupperte die beiden Jungen vorsichtig, worauf das hellere aufquieckte. „Zwei Kater." „Haben sie schon Namen?" Ich musterte die beiden. „Was würdest du von Haseljunges halten?" Flammenherz schnurrte zustimmend und schnupperte an Haseljunges, der wieder empört quieckte. „Haseljunges und Ginsterjunges? Der dunklere Kater hat Streifen, das Erinnert mich irgendwie an Ginster." „Perfekt." Ich leckte beiden Jungen über den Kopf und schloss danach die Augen. //Ich werde niemals zulassen, dass euch etwas zustösst. Niemals. //

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt