27.Kapitel

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Minzpfote's Augen leuchteten. ,,Polarmond ist so eine tolle Mentorin! Sie kennt wirklich alle Kräuter und zeigt mir unglaublich viele Tricks, wie die Kräuter länger haltbar sind." Ich schnurrte amüsiert. ,,Es freut mich, dass der SternenClan dir eine Mentorin geschickt hat." Minzpfote nickte fröhlich. ,,So fühle ich mich weniger einsam im Heilerbau, auch wenn Polarmond nicht immer da ist. Aber es ist trotzdem komisch, das nur ich meine Mentorin sehen und hören kann."

,,Minzpfote!" Krähenschrei stürmte in meinen Bau. ,,Komm schnel! Distelpfote hat starke Bauchschmerzen!" Ich sah einen kurzen Augenblick Panik in den Augen der Heilerschülerin, dann fragte sie mit erstaunlich ruhiger Stimme: ,,Wo ist sie und was ist passiert?" ,,Ich war zusammen mit ihr und Wolkenpfote auf Patroulie, sie hat eine Maus in der nähe vom Donnerweg gegesen."

Kurze Zeit später...

Schneefeder ging ruhelos vor dem Heilerbau auf und ab, während Krähenschrei versuchte, sie zu beruhigen. Als Minzpfote aus dem Heilerbau kam, ruhten alle Augen auf ihr. Schneefeder sprach die Frage aus, die alle belastate: ,,Wie geht es Distelpfote?"

Minzpfote senkte den Blick und wirkte auf einmal klein und verletzlich. ,,Ich habe alles probiert, aber einfach nichts hat geholfen..." Schneefeder drehte sich zu Krähenschrei um und fauchte: ,,Du hast unser Junges umgebracht!" Krähenschrei legte die Ohren an. ,,Ich konnte doch nicht wissen, das etwas mit dieser Maus nicht Stimmt!" Schneefeder fuhr die Krallen aus und ging auf ihren Gefährten zu, aber Minzpfote stellte sich ihr in den Weg. ,,Lass es sein, das bringt uns Distelpfote auch nicht zurück."

Schneefeder funktelte Krähenschrei noch einmal an und rannte dann aus dem Lager. Krähenschrei wollte ihr hinterher, aber Minzpfote stand noch immer vor ihm und sah ihn an. ,,Lass sie auf ihre Art trauern und bleib bitte bei mir, das ich nicht alleine Wache für sie halten muss."

Am nächsten Tag....

Krähenschrei weckte mich noch vor Sonnenaufgang. ,,Schneefeder ist nicht zurückgekommen, kann ich sie suchen gehen?" Ich nickte. ,,Soll jemand mitkommen?" ,,Ich gehe lieber alleine, kannst du Minzpfote Gesellschaft leisten?" Er wartete meine Antwort nicht ab, sondern rannte aus dem Lager, worauf ich mich zu Minzpfote gesellte, die während der Totenwache für ihre Schwester eingeschlafen war.

Minzpfote sah mich verwirrt an, als sie aufwachte. ,,Silberstern? Wo ist Krähenschrei?" Ich leckte ihr kurz übers Ohr. ,,Er ist Schneefeder suchen gegangen. Sie sind sicher bald zurück." Kurz darauf raschelte es beim Lageriengang und Krähenschrei kam herein. Als ich erkannte, was in seinem Maul hing, stockte mir der Atem. Es war Schneefeder.

Minzpfote jaulte auf, rannte zu Krähenschrei und beschnupperte ihre Mutter. ,,Nein, nein nein!" Krähenschrei legte seine Gefährtin sanft ab und begann ihr verfilztes Fell zu putzen. Minzpfote sterrte noch immer geschockt auf den Leblosen Körper ihrer Mutter hinab. ,,W-was ist passiert?" Krähenschrei hielt inne. ,,Ich habe sie in einem Dornengebüsch gefunden, vermutlich ist sie vor einem Fuchs geflohen."

Ich berührte das Ohr meiner ehemaligen Schülerin kurz mit der Nase. //Jetzt ist nicht Zeit um zu trauern.// Ich ging zum Bau der Krieger. ,,Nachtblau, Goldkralle, Sandsturm, ich habe einen Auftrag für euch. Vermutlich ist ein Fuchs in der Nähe des Dornengestrüpps, versucht ihn zu verjagen, aber geht kein Risiko ein." Nachtblau liess die Krallen ein- und ausfahren. ,,Aber Silberstern, sollten wir ihn nicht besser töten? Blütenschimmer und die Jungen müssen beschützt werden." Sandsturm leckte Nachtblau schnurrend übers Ohr. ,,Wir wissen alle, dass sich meine Schwester keinen besseren Gefährten und Vater als dich wünschen kann. Genau darum solltest du etwas vorsichtiger sein, schliesslich möchtest du dien Jungen mit ihr zusammen grossziehen." Nachtblau wollte etwas erwidern, neigte dann aber den Kopf vor mir und folgte seinem Bruder und Sandsturm aus dem Lager.

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt