36.Kapitel Die Scheune

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36.Kapitel Die Scheune

Kupferkralle zögerte. „Silberstern, wir haben die Baue zusammen überprüft, der Clan ist sicher. Komm lieber mit uns, sonst passiert dir noch etwas." Ich schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein. Geh ruhig und halt den Clan zusammen ich folge auch gleich." „Versteh doch, ich mache mir nur Sorgen, dass dir etwas passieren könnte." „Geh jetzt." Kupferkralle sah mich verständnislos an, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. „Das Wort eines Anführers ist Gesetz." Er neigte den  Kopf und folgte dem Clan durch den Lagerausgang. //Es ist kompliziert Anführerin zu sein.//

Als ich gerade aus dem Schülerbau kam, knackte es über meinem Kopf, worauf ich panisch einen Satz nach vorne machte. Ich drehte mich um und versuchte mich zu beruhigen. //Nur ein Ast. Der Bau kann wieder aufgebaut werden. Niemand ist in Gefahr.// Mit diesen Gedanken verliess ich das Lager und rannte so schnell es in diesem Wind möglich war in die Richtung der Scheune.

Nach einiger Zeit hielt ich inne, um mich zu orientieren. Ich war im dichtesten Teil des Waldes und da es jetzt zu allem überfluss noch Regnete, hatte ich keine Ahnung mehr, wo ich war. Als ein Ast in meiner unmittelbaren Nähe aufprallte, wurde ich panisch und rannte los. //Die Äste werden mich begraben wie den EisClan einst.//

Plötzlich riss mich etwas schweres von den Pfoten. Ich konnte mich nicht mehr rühren und spürte einen brennenden Schmerz an der Flanke. Nach einiger Zeit sah ich verschwommen etwas rötliches. //habe ich Mittlerweile Wahnvorstellungen?// Doch dann merkte ich, dass mich etwas von dem Gewicht befreite, mich am Nacken packte und mitnahm. //Ein Fuchs vielleicht? Warum sollte ein Fuchs mir nicht gleich den Rest geben?// Ausserdem konnte ich keinen Fuchsgestank wahrnehmen. Ich weiss nicht, wie lange ich getragen wurde, aber nach einer schieren ewigkeit merkte ich, dass ich sanft abgelegt wurde und spürte ein Fell dicht an meinem. Ich hörte eine Stimme und spürte Zungenstriche, die immer energischer wurden, aber alles schien so weit enfernt.

„Silberstern." Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir stand Sichelmond. Ihre Augen leuchteten und in ihrem Pelz schimmerte Sternenglanz. „Was ist passiert?" „Du wurdest von einem Ast verletzt und hast ein Leben verloren." „War meine Entscheidung schlecht?" Sie lächelte sanft. „Nein, denk aber daran auch dich zu schützen."

Ich blinzelte und bemerkte, dass der Pelz noch immer neben mir war. Dann spürte ich Zungenstriche, aber sie waren weniger energisch als vorher, sondern sanft wie bei einem Jungen. Als mein Blick sich klärte, sah ich, dass ein Kater neben mir lag und mich genau musterte. „Du bist wach?" Ich drehte den Kopf und sah ihn genauer an. „Wo bin ich?" „Du bist in der Scheune und ausserdem hast du mich ziemlich erschrocken, als du nicht mehr geatmet hast." //Wenn er wüsste.// „Hast du mich gerettet?" „Dein Freund hat sich Sorgen gemacht, wo du bist. Damit er bei den anderen bleiben konnte bin ich losgegangen um dich zu suchen." //Kupferkralle hat ihn also geschickt// „Das war sehr mutig von dir. Ich stehe in deiner Schuld." Der Kater schnurrte leise. „Schau erstmal, dass du gesund wirst, das ist wichtiger."

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt