Journey round my heart (girlxgirl)

Kapitel 77

~Kelly~

Ich schlug meine Augen auf. Es war einer dieser Morgen an denen man nicht komplett zerstört aus dem Bett fiel sondern ohne große Probleme aufstehen konnte.

Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich nichtmal Augenringe hatte.

In mir breitete sich schon ein mulmiges Gefühl aus. Würde Melina mir überhaupt zuhören? Oder würde sie sich einfach wegdrehen?

Aber sie liebte mich doch... Sie tat es wirklich. Ohne Zweifel. Sie würde mich anhören! Hoffte ich.. Kurz schaufelte ich eine Schale Müsli in mich rein bevor ich, ohne mich zu verabschieden ging.

Rein aus Gewohnheit sah ich nach ob Melina am Eingang auf mich wartete, was sie natürlich nicht tat.

Mit einem schmerzvollen Seufzer betrat ich das Gebäude und kam derweil bei Joyce und Jan vorbei, die sich förmlich auffraßen. Selbst Taddl und Ardy hatten jetzt Jemanden gefunden. Naja, wenn auch nur sich selbst.

Die beiden Jungs lehnten küssend im Türrahmen und zogen dort Blicke der anderen auf sich. Teils verwirrt, teils angewidert.

Wortlos ging ich auch an diesen vorbei, schmiss meine Tasche auf meinen Stuhl und setzte mich aufs Fensterbrett.

Jeden Fetzen, den ich aus meiner Rede kannte war wie verschwunden, doch Angst hatte ich NOCH nicht.

In der ersten Stunde stand Musik bei Herrn Desue an. Er mochte mich, ich mochte ihn. Ich konnte das was er von mir verlangte das heißt: Der Musikunterricht war einfach zu überstehen. Doch mit jeder Minute, die die Pause näherrückte kam die Angst mehr durch. Was sollte ich denn jetzt sagen? So viel hatte ich vorbereitet und konnte kein Wort mehr davon. Wenn ich sie dazu bringen könnte, mir zuzuhören würde ich bestimmt kein einziges Wort herausbekommen.

Mir auf spontan einen Text ausdenken? Nein, zu riskant. Wenn ich spontan war, machte ich meistens mehr Fehler als dass es irgendwie in irgendeiner Weise half.

Ich dachte nach. Irgendwas musste mir doch einfallen! Doch da fiel mir etwas ein. Melina kannte noch, mich Kelly, den relativ unspontanen Dummkopf der viel Mist redete. Sie würde mich verstehen, schließlich war es immernoch Melina.