Kapitel 47

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Als ich aufwachte wurde meine Hand gehalten. Ich hörte Gespräche, also ließ ich meine Augen geschlossen. "Ich fall doch nicht wegen so etwas um, Dummkopf." Anton.
"Also kann sie Menschen wirklich kontrollieren?" Jonas.
"Ich denke schon. Aber sie weiß es nicht und sie muss lernen es zu kontrollieren." Ich spürte wie die Hand in meiner sich verkrampfte. "Ich werde es ihr beibringen.", sagte Jonas. Einer der beiden stand auf und verließ den Raum. Nach fünf Minuten öffnete ich die Augen und sah Jonas unaufmerksam unsere Hände ansehen. "Hey..", flüsterte er, als er meinen Blick bemerkte. "Bitte hab keine Angst vor mir." Ich schüttelte den Kopf und antwortete: "Das hab ich nicht." In diesem Moment fühlte ich mich geborgen. Ohne Sorgen. Nur Glück. "Hast du Hunger?", fragte er mich nach kurzem Schweigen. In diesem Moment knurrte mein Bauch. "Ja, und wie!" Er sprintere los und war in wenigen Sekunden mit belegtem Brot zurück. "Heute Abend koche ich etwas warmes.", meinte er und ich biss in das Brot. Er strich dabei immer wieder mit seinen Fingerspitzen an meinen Beinen herauf und wieder runter. Er machte mich schrecklich nervös. Aber das wollte er. Er wollte mir bewusst machen, was ich fühle.
Nach dem Essen schlug Jonas vor, mich durch das Schloss zu führen, damit es mir wieder vertraut vorkommt. Er half mir von der Liege hoch. Ich dachte er würde meine Habd los lassen, aber er tat es nicht. Also liefen wir händchenhaltend durch das beschmückte Schloss. Manchmal lueß ich meine Hände über Gegenstände gleiten, teilweise wurden sogar wieder Erinnerungen in meinen Gedanken gerrufen.
Am Ende meiner "Tour" befanden wir uns in der Küche, wo Jonas, wie gesagt, für mich kochte. Es waren gebratene Nudeln. Als er mir den Teller vor die Nase stellte, atmete ich den Duft ein. Er kam mir vertraut vor. "War es mein Lieblingsessen?" Er gab mir ein Nicken als Antwort. Ich fühlte mich unwohl dabei, beim Essen beobachtet zu werden. Also wollte ich, dass er mir etwas erzählt, damit er beschäftigt ist.
"Was möchtest du wissen?"
"Erzähl mir von unserem ersten Treffen." Und das tat er.
"Ich sollte dich ja für Anton hier her führen. Du warst gerade auf dem Rückweg nach Hause, zu Fuß. Ich bin dir gefolgt. Du hattest panische Angst, aber dann..
"Hey!", schrie jetzt eine Stimme. Ich schrie auf und setzte meine Beine in Bewegung. Die Bäume flogen an mir vorbei und ich merkte das ich noch gute fünf Minuten zu laufen - beziehungsweise zu rennen - hatte. Mir ging allmählich die Puste aus, aber die Schritte die hinter mir ertönten gaben mir neue Energie. Mein Hals war trocken und die Ränder meiner Augen wurden schwarz. Mein Verfolger war nicht gerade unsportlich. "Bleib.. doch mal stehen!", keuchte er. "Ich... will mich.. doch nur.. vorstellen!" Ich stoppte und er wäre fast in mich hereingelaufen.

"Aha. Und wer bist du?", meinte ich mit scharfen Unterton. Er grinste und seine schönen Augen glänzten. "Hey. Ich.. ich bin Jonas. Und ihr?.. Ehm.. ich meine.. und du?" Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Warum willst du das wissen?", fragte ich misstrauisch. "Ich bin dein neuer Nachbar. Mit meinem Herr-.. eh meinem Kumpel." Ich schaute ihn verwirrt an. Kommt der aus dem Mittelalter, oder was?

"Ah okay. Ich bin Marylin." Eine Zeit lang starrten wir uns nur an.

Wir sahen uns lange an, weißt du noch? Ab da wusste ich, dass etwas zwischen uns ist. Er hatte ein Strahlen in den Augen, etwas was einem Kinderlächeln ähnelte.
Oder einem Verliebten.
"Ja, ich erinnere mich." Ich hatte das selbe Gefühl wie damals. Ich wsr aufgeregt. Er legte meine Gabel auf den fast leer gegessenen Teller und ergriff Jonas' Hand.
Er wusste was ich sagen würde. "Mary, ich weiß. Du bist überfordert mit dem allen hier. Du kannst dich nicht so schnell verlieben, das verstehe ich. Ich habe einfach nur Angst, dass du dich überhaupt nicht mehr an das erinnern wirst, was zwischen uns war." Aufgebracht stand er auf, ich auch. Jetzt nahm er auch meine andere Hand. "Ich liebe dich so sehr, mehr als mich selber, mehr als alles andere auf der Welt! Ich würde jeden für dich töten, ich würde für dich sterben. Du bist Alles für mich. Bitte, lass mich nicht alleine. Ich halte das nicht mehr aus. Ich-"
Ich riss mich aus seinen Händen und legte diese an sein Gesicht. Dann legte ich meine Lippen auf seine sanften. Und dann küsste ich ihn. Ich wollte es spüren. Dieses Gefühl. Ich wünschte es mir, mehr als alles andere. Er erwiederte sofort meinen Kuss und zog mich an der Taille näher zu sich heran. Ihm liefen Tränen an der Wange herunter. "Wein nicht.", sagte ich. Eigentlich hatten Jungs den Job, so etwas zu sagen. Aber bei wahrer Liebe tut es jeder.
Bei wahrer Liebe.
Jetzt war ich mir sicher. Diese Nervösität. Es waren in Wirklichkeit die Schmetterlinge. Und das hier gerade, dieses Feuerwerk in meinem Körper. Ich sehne mich nach nichts mehr, als in seinen Armen zu liegen, sogar zu sterben. Er lächelte. Kurz löste er sich von mir. "Vielleicht weißt du es echt nicht mehr, aber ich kann Gedanken lesen. Ich wurde rot, aber er küsste sanft meine Wangen. "Schäm dich nicht vor mir."
Gott, womit hatte ich diesen Engel verdient? Ich brauchte keine Zeit mehr.
Ich liebte ihn.

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