"Was? WIESO?", fragte der Junge erschrocken. "Mein Bruder hat mir verboten mit fremden Leuten etwas zu tun zu haben." Mein Herz ratterte so schnell, so hatte ich es heute noch nicht gehabt. "So ein Mistkerl..", grummelte er "Schau mir in die Augen, Mary." Ich befolgte seinen Rat, und ja, irgentwie kannte ich seine Augen. "Wir lieben uns. Hast du das wirklich vergessen?", hauchte er verzweifelt. "Ich bins!" Ich zog eine Augenbraue. "Also an meinen Freund würde ich mich ja wohl erinnern. Wenn ich darf, ich will nach Hause." Naja, Lilly kannte ich ja auch nicht.. Das war aber was anderes!
Die Wand war kalt und sie übertrag die Kälte auf meinen Körper. Der Junge strahlte alles andere als Wärme aus. "Nein.. Nein.. Nein, dass kann doch nicht sein.." Ich versuchte Blickkontakt aufzunehmen, aber er schaute auf den Boden. "Nein.. Nein.. Wieso.." Ich bekam ein wenig Angst und machte mir auch irgentwie Sorgen. "Hey! Alles gut?" Langsam ging sein Kopf hoch und er sah mir tief in die Augen, was mich schwer atmen lies. "Nein.", sagte er. "Nichts ist gut." Es sah aus, als würde er sich anstrengen nicht zu weinen. Es war schon süß, aber diese Situation überforderte mich einfach in diesem Moment zu sehr. Er richtete seine Cap und kam ein Stück näher auf mich zu. "Ich vermisse dich..", flüsterte er gegen meine Lippen. "Und ich werde alles was in meiner Macht steht tun, damit du dich wieder an mich erinnerst." Bevor ich etwas erwiedern konnte, lagen seine Lippen auf meinen und ich konnte endlich ausatmen. Das Kribbeln in meinem Bauch nahm zu und ohne wirklich etwas zu wollen, küsste ich ihn zurück. Ich merkte, dass er ein wenig lächelte, aber ich konnte es nicht. Ich hatte Simon doch versprochen.. Er löste sich von mir. "Ich werde alles tun.", sagte er und ein kleines Lächeln erschien wieder auf seinem Gesicht. Ich könnte ihm jetzt glauben, dass er mein Freund ist. Aber ich kann nicht. Er drehte sich um und lief in die entgegengesetze Richtung, in der ich eigentlich müsste. "Wir sehen uns!", sagte er im Rückwärtslaufen. "Warte!", rief ich. "Wie heißt du?"
"Dein Freund!" Er blieb stehen und ich schüttelte den Kopf. Ich wollte das nicht. "Du bist nicht mein Freund! Lass mich in Ruhe!" Schnell rannte ich los, lass den Jungen alleine, traurig und verzweifelt zurück und bog um die Ecke ab. Ich atmete tief durch und musste das gerade erst einmal verarbeiten. So war es aber besser.
Ich lief nach Hause und ging sofort in mein Zimmer. Kacke, alles war einfach kacke.
Nach circa einer Stunde kam Simon in mein Zimmer. "Alles ok? Ist was vorgefallen?" Ich beschloss, Simon nicht zu sagen, was passiert ist, also lächelte ich und schüttelte meinen Kopf. "Gut." Er reichtete mir Essen und ging aus dem Raum. Nett. Ich aß genüsslich meine Hähnchenbrust mit Salat und ging dann schlafen. Heute war ein krasser Tag.

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Who I am?
Vampire"Ich lief durch die regnerische Straße. Meine Füße schmerzten und ich war alleine. Auf mich gestellt. Würde hier jemand kommen, wäre ich ihm scharmlos ausgeliefert. Ich war kraftlos, total kaputt. Niemand würde mich retten." ~Alle Menschen sind Lügn...