Kapitel 45

22 2 0
                                    

"Marylin!" Antonio fuchtelte wild mit seinen Händen hin und her. "Stimmt ja, du kennst mich nicht.", sagte er dann verdutzt. "Ich bin dann mal weg." Er nahm seine Jacke und küsste Lilly, während er heraus spazierzte. "Das war Anton. Jonas ist mein Freund, stimmt's?" Sie nickte. Und so fing sie an alles zu erzählen. Sie erzählte mir, wie ich Jonas kennengelernt hatte, wer sie waren, was ich war. Sie erzählte mir bestimmt den ganzen Vormittag alles, wir gingen nicht zur Schule. Als sie gegen Mittag fertig war, musste ich erstmal tief ausatmen. "Wow!", prustete ich. "Das ist echt.. Wow!" Ich war total geschockt. Irgentwie konnte ich mir das alles nicht vorstellen, aber die Beweise lagen mir auf der Hand. Schloss, Jungs, bla bla. "Ja, schon. Und ich weiß, ich hätte es dir schon sofort sagen sollen. Aber ich hatte es Simon versprochen." Verwirrt schaute ich von meinen Spaghetti hoch. Wir hatten uns Essen gemacht. "Wieso Simon? Was hat er gemacht?"
Sie kratzte sich unschuldig am Kopf. "Ja, also.." Ich verdrehte die Augen. "Mach schon."
"Ja, gut. Also, er hat dich dazu gemacht. Also, er hat dein Gehirn gelöscht, Mary. Erst dachten wir auch, du könnst zum Baby mutieren, aber Simon hat sich darum gekümmert. Er hat es für dich getan, sei nicht sauer auf ihn. Sie hatten die ja adoptiert, und deine Familie wollte dich nicht verlieren."
Ich lehnte mich zurück. "Meine Güte. An das alles kann ich mich nicht erinnern, das ist doch-"
"Ich weiß. Bescheuert.", vollendete Lilly meinen Satz. "Du hast so ein aufregendes Leben, mein Gott.", lachte sie. Meine Augen schellten auf sie. "Und was läuft zwischen dir uns Antonio?", zwinkerte ich. Oh nein, so leicht würde sie mir nicht davon kommen. Sie wurde rot. "Was soll sein." Ich gluckste total unnormal.
"Seid ihr zusammen?"
Lilly verschluckte sich an ihren Spaghetti und fragte, mit Nudeln in der Luftröhre, wie ich darauf käme.
Ich klopfte ihr auf den Rücken. "Naja, ich kann mich zwar an mein ganzes Leben nicht erinnern, aber ich versuche einzelne Puzzleteile zusammen zu setzen, um das alles zu verstehen. Lilly rieb ihre Augen um die Tränen weg zu wischen und schluckte laut ihr Wasser.
"Nein, nein. Er muss dich heiraten, schon vergessen? Jonas ist sein Diener, du musst ihn heiraten. Das mit uns, Anton und mir, es wird nie klappen." Sie nahm einen Schluck vom Wasser.
"Nein, ich liebe ihn doch nicht, ich liebe doch diesen Jonas?", frage ich sie verblüfft.
Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein. Er wird dich verwandeln, damit du auf ihn geprägt bist. Und naja, somit hat sich das ja auch geklärt."
Jetzt war ich die kopfschüttelnde. Ich stand auf und brachte meinen Teller in die Spülmaschine. "Lilly, es muss doch eine Lösung geben? Ich meine, Leben enden irgentwie immer mit einem Happy End."
Oder?
Ja, tun sie.
Oder auch nicht.
"Ich weiß nicht, ich weiß davon nicht viel.", antwortete sie mir.
War ja irgentwie klar.
"Soll ich zu dem Schloss gehen?", schoss es wie aus einer Pistole aus meinem Mund. Geschockt starrte Lilly mich an.
"Ich weiß nicht, Simon wird ziemlich wütend sein, weißt du?"
Das war mir klar. Aber Simon wird nicht locker lassen.."
Ja, er würde bestimmt nicht locker lassen. So, wie ich es bis jetzt gesehen hatte, war er sehr familienbewusst.
"Wir werden eine Lösung finden."
"Ja, ja klar!", stimmte Lilly mir zu. "Aber.. wir müssen erst einmal schauen, ob du Jonas noch liebst, oder.." Sie brach den Satz ab und musterte ihre Füße.
"Oder ob er mich noch liebt.", vollende ich den Satz.
Ich habe verstanden.
Alles oder nichts, würde ich mal sagen.
Und bis jetzt tendiere ich zu nicht.

Who I am?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt