Kapitel 1

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Teil 1

Das lästige Geschreie meiner kleinen Schwester ließ mich aufstöhnen. Ich zog die gelben Gummihandschuhe aus, die ich für das Abwaschen anhatte und eilte zu meiner kleinen Schwester Layla.

Es war schon spät und eigentlich müsste sie schon längst schlafen.

"Hey.", flüsterte ich und nahm sie aus ihrem Kinderbett. Ich setzte mich auf den Schaukelstuhl und wieg sie hin und her. "Du musst schlafen, Maus.", flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste sie auf die Wange. Inzwischen hatte sie aufgehört zu Weinen und Schreien und spielte jetzt mit meinen langen, braunen Haaren.

Nach etwa einer halben Stunde war sie auf meinem Arm eingeschlafen und ich legte sie in ihr Bett. Ich deckte sie zu und gab ihr einen raschen Kuss auf die Stirn.

"Gute Nacht.", murmelte ich und lief Richtung Tür.

Ich widmete mich wieder dem Geschirr und starrte auf unseren Hof. Morgen war Sonntag und dann Montag. Mit einem Blick auf die Uhr merkte ich, dass es schon 12:30 war und ich müsste morgen früh aufstehen. Also schrubbte ich schnell die letzten Teller und ging dann in mein Schlafzimmer. Wie es aussah, war ich die einzigste die noch wach war, denn in Mum's und Dad's Zimmer war das Licht aus, genau so wie bei Simon. Ich warf einen Blick auf mein Handy und musste grinsen. Lilly hatte geschrieben.

'Hi Honey! Ich habe schon Bilder ausgedruckt, für unser Referat nächste Woche! Ich bring sie morgen mit und du kannst sie dir dann anschauen. Bis Montag, xx Lilly''

Ich tippte schnell zurück, dass es okay wäre und legte mich danach - umgezogen - in mein Bett. Ich lag noch etwas in meinem Bett und starrte an die Decke, ehe ich in einem tiefen und verdienten Schlaf sank.

~~~

Um halb acht klingelte mein Wecker. Ich seufzte und haute auf ihn, damit er aufhörte wie wild zu piepen. Danach drehte ich mich noch einmal um, um das schöne Bettgefühl zu genießen. Nach wenigen Minuten wurde ich aber vom Träcker gestörrt, weshalb ich aufstand um mich fertig zu machen. Ich band meine Haare zu einem strengen Pferdeschwanz. Ich zog meinen Pyjama aus und zog meine enge Jeans an. Danach zog ich ein graues Top an, um darüber eine zugeknöpfte Bluse anzuziehen. Ich lief remütlich die Treppe runter und setzte mich schweigend auf meinem Platz.

"Na? Gut geschlafen?", fragte Simon. "Ja und du?", erwiederte ich, worauf er schwach nickte.

Ich machte mir ein Toast mit Rührei, welches ich mit Kaffee trank. Simon wartete auf mich und zusammen räumten wir ab. Gemeinsam zogen wir unsere Gummistiefel an. Ich hatte schwarze und er Braune. Meine Mutter hatte gelbe Schuhe, welche noch hier standen, und mein Vater Blaue. Layla hatte pinke mit Schmetterlingen. Wir liefen aus unserem Haus und schauten uns um. "Womit soll ich anfangen?", fragte Simon sich selbst. "Du kannst anfangen den Kühen Stroh zu geben.", sagte ich. "Oder frag Dad, der hat immer eine Aufgabe." Er nickte und lief Richtung Kuhstall. Ich zog einen Schmollmund. "Auf in den Kampf.", seufzte ich und lief zu den Pferdeställen.

Es war inzwischen früher Abend geworden und ich fütterte gerade die Hühner. Ich hörte von weitem schon Simon ein 'Hallo' rufen, weshalb ich einmal kurz zu ihm winkte. Ich schloss die Tür des - wirklich großen - Käfiges. Der Käfig war hoch, hatte aber kein Dach. Es war nur dafür um die Hühne abends einzuschließen, damit sie nicht abhauten. Ich setzte mich auf das Geländer, welches zur Haustür führte und wartete auf meinen großen Bruder, der jede Sekunde eintreffen müsste.

Nachdem er den Träcker in den Schuppen platziert hatte, gesellte er sich zu mir auf die Treppe. "Na, wie war dein Tag so?", fragte er mich. "Wie immer. Anstrengend, deiner?" Er lehnte sich zurück. "Viel zu antstrengend! Können wir nicht einfach wie normale Menschen in der Stadt leben?" Ich lehnte mich an ihn. "Ja, dass wäre schön." Ich schloss die Augen und lauschte seinem Herzschlag. Nach kurzer Zeit wurde ich aber von meinem Tripp herunter geholt und von Simon in mein Bett getragen. Er zog mir die Schuhe aus. Ich wollte ich helfen, aber ich war zu schwach. Manchmal ist das Leben als Bäuerin nicht einfach. "Ich mach den Rest. Schlaf gut.", flüsterte er und gab mir einen Wangenkuss. "Danke.", hauchte ich und langsam spürte ich seine Hand nicht mehr in meiner und versank im Schlaf..

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