Kapitel 20

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6 Tage bis zu dem Geburtstag

Es war jetzt nach Mitternacht und ich bekam es einfach nicht hin, meinen blöden Verband umzulegen! Ich ärgerte mich ziemlich darüber und dann noch Jonas' blöden Kommentare..

"Soll ich helfen?", unterbrach er meine Gedanken. Wenn man vom Teufel spricht..- ehh denkt!

"Nein, ich.."

"Gib mal her.", meinte er und nahm mir den Verband aus den Händen. Mein Blick wurde vom Verlegenen in einen Beleidigten.

"Mal ehrlich!", fing ich an. "Was denkst du dir? Was?!" Ich war nie 'gemein', oder sonst etwas. Aber er brachte mich wirklich zum Ausrasten! "Verdammt, ich.."

"Ja, ich weiß. Du.. Du hast auch Gefühle. Ich kann nicht.. Eigentlich darf ich nicht einmal mit di- Ach.. Egal." Er nahm mir meine Worte aus dem Mund und brach seine 'Rede' zu Ende. Ich schaute ihn ein wenig geschockt an. Er setzte ein kurzes Lächeln auf. Er klebte mir ein Pflaster auf meine Wunde, während ich schwieg. "So schlimm ist es nicht, Prinzessin. Ein Pflaster reicht.", zwinkerte er. Verlegen stotterte ich ein "Danke..", und stand auf. Ich verlor jedoch mein Gleichgewicht und fiel hin - direkt in Jonas' Arme. Ich lag jetzt im 'Brautstyle' in seinen Armen. Wir schauten uns in die Augen und schweigten. Es war keine peinliche Stille, nein. Sie war eher angenehm. Seine Augen waren zum Verlieben schön und seine Gesichtform, einfach alles war perfekt. Wenn man seine Stimmungsschwankungen weglassen würde, wäre er sogar ganz in Ordnung. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und meine Wangen wurden rötlich. Er war eigentlich perfekt. Jonas Blick wurde plötzlich leer und er half mir auf. "Komm, wir gehen zu den Betten.", sagte Jonas kalt. - Und schon wieder. Schon wieder hat er diese Stimmungsschwankungen, schon wieder ist er erst süß und dann scheiße. Vielleicht.. sollte ich mich von ihm fernhalten und diese 'Er-ist-perfekt-Gedanken' einfach vergessen. Jonas blieb augenblicklich stehen. "Ist was?", fragte ich. Mein Blick war tränenvoll, und wenn ich mich nicht täuschte, glänzten sogar seine Augen. Sein Blick war leer, so wie meins.

"Nein.. nein.. Geh schon einmal vor und so, ich komm nach..", meinte er und ging. Ich schaute ihm hinterher, wie er in der Dunkelheit verschwand und drehte mich dann von ihm weg.

Ich lief also alleine zu den Betten. Als ich ankam, konnte ich mich kaum entscheiden. Hunderte Betten waren nebeneinander aufgestellt, alle sahen total gemütlich aus. Ich schaute nach hinten - kein Jonas. Also sprang ich zum ersten Bett und hüpfte. Ich persönlich fand es sehr hart, also hüpfte ich weiter. "Nein.", fügte ich hinzu. "Oha, wie hart!", oder "Nee, zu weich..", waren meine Worte und inzwischen lachte ich über mich selber. Aber, auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, machte es viel Spaß.

Plötzlich sprang jemand auf mich drauf. Wer wohl..

"JONAS!", schrie ich voller Lachen. Meine Wut und Enttäuschung war wie weggeblasen. "Ich kann mich nicht entscheiden..", meinte ich und tat einen auf traurig. "Daaann..", fing er an. "Eine kleine Mickimaus.", meinte er und zeigte nach jedem Wort auf ein Bett. "..zog sich mal die Hose aus, zog sie wieder an und du bist dran."-"Aber.. das Bett..", murmelte ich. "Warte mal!", unterbrach Er mich. "Lange bist du noch nicht dran, sag mir erst wie alt du bist. Eh.. drei. Eins, zwei, drei. Drei ist kein Wort und du bist fort! Das Bett.", befahl er und ließ sich drauf fallen. Ich konnte nicht mehr vor Lachen und hechtete zum Bett. Als ich mich fallen ließ, seufzte ich. Das Bett war wirklich perfekt. Es war ein Himmelbett. Die Matratze war weich, als wären nur Federn in ihr und das Kissen war einfach, für meine Bedürfnisse, super. "Gut, nh?", schmunzelte Jonas und breitete sich aus. "Jaa, aber wenn du willst, dass ich aus dem Bett falle, dann.." Und mit einem Schwung lag ich auf dem Jungen, den ich eigentlich hassen sollte. "Oh, und..", er beugte sich unter das Bett. Hervor holte er Trauben, Erdbeeren und so weiter, alles geschnitten, natürlich. "Mund auf, Prinzessin." Mit roten Kopf öffnete ich ihn und er legte mir eine Traube und Käse in den Mund. "Di musst gleichzeitig essen, dann schmeckt es am Besten.", meinte er. So ging es den ganzen Abend, auch umgekehrt. Bis ich schließlich in seinen Armen einschlief und ins Land der Träume versank.

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