Kapitel 33

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Lieblingssänger/-in?

Lieblingslied?

Lieblingsspruch? :)

Mama, oder eher meine Pflegemutter, hatte immer gesagt, man solle nie Angst zeigen. Nicht weinen, immer stur den Blick auf die Wand haben, ohne Emotionen. Denn sonst würde der – Böse, wie sie damals sagte – wissen, dass du stark bist. Dass du keine Schwäche zeigst.

Und genau das tat ich jetzt.

Ich starrte Simon der auf dem billigen Metallbett des kleines Raumes sah ihn mit meinem Killerblick an. Lilly meinte, ich hätte den gut drauf. Lilly.. Ich vermisste sie so schrecklich. Nie wieder würde ich was mit ihr machen dürfen. Oder meiner Familie. Nie wieder werde ich ein Pferd reiten können. Ich vermisste mein altes Leben so sehr. Ich wollte es wieder zurück.

"Worüber denkst du nach?", fragte Simon mich.

Ich dachte nicht darüber nach etwas flasches zu sagen. "Über mein Leben. Über meine Familie, Freunde, welche ich nie wieder zu Gesicht bekommen werde. Aber das schlimmste ist, ich werde nie wieder Freiheit haben. Alleine in meinem Zimmer sitzen und mein Leben zu genießen, zu lieben. Ich vermisse es.", schüttete ich ihm mein Herz aus. "Oh.", war sein einziger Kommentar. Ich nickte und hauchte: "Warum?" Er fing an zu lachen, leiser, leiser und dann immer lauter. "Du fragst warum?" Ich könnte schwören in seiner Stimme schwang Trauer mit. "Du bist schuld daran, dass ich jetzt so bin. Es ist verdammt noch einmal deine Schuld!"

"Simon, ich versteh ni-.."

"Halt deine Schnauze!"

Traurig sank ich meinen Kopf zu dem Boden. "Als du noch nicht da warst, war ich alles für Mama und Papa. Aber als du da warst, ignorierten sie mich. Ich war ihnen verdammt nochmal scheiß egal! Ich habe angefangen dich zu hassen. Aber aus diesem Hass, wurde Liebe." Seine Stimme wurde weicher. Liebe? "Geschwisterliebe, muss ich dazu sagen. Ich fing an dich zu mögen. Als Schwester." Lächelnd erhob ich meinen Kopf. "Aber Jonas und Antonio haben es zerstört." Kann er sich nicht mal entscheiden?

"Ich werde dich dazu bringen, sie zu vergessen." Erschrocken starrte ich ihn an. Bitte was? Er stand auf und ging zu der Tür. "Ich hol dich nacher, benimm dich. Der Schlüssel der Tür lag noch auf dem Bett. Ich musste ihn dazu bringen, den Schlüssel zu vergessen. "Simon warte!" An seinem Blick erkannte man, dass er wusste das er was vergessen hatte. Ich sprang auf und lief zu ihm. Ich sprang ihm um den Hals und kuschelte mich in seine Halsbeuge. "Ich hab dich lieb, Brudi." Ich konnte sein Schmunzeln hören. "Ich dich auch." Er legte seine Hände um meine Taille und lief vorwärts, also ich rückwärts. Er ließ lächelnd von mir ab und bahnte sich den Weg zu dir.

Ich betete.

"Bis dann." Ich nickte.

Er ging aus dem Raum, schloss die Tür mit einem lauten Knall und ließ mich somit in dem eiskalten und herzlosen Raum alleine.

Im inneren jubelte und tanzte ich. Triumphierend hob ich meinen Arm an. Er hatte den Schlüssel vergessen, yes!

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