Kapitel 15

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"Sag mal.", seufzte ich. "Bitte!", flehte ich Anton an.

"Ok, ok. Wir sind da.", schmunzelte er und nahm mir die Augenbinde ab.

Voller Staunen bekam ich den Mund nicht zu. Wir waren in einem abgeschlossenen Teil des Parkes. Um uns waren rosane Bäume, wessen Blätter auf dem Boden lagen. Auf diesem schönen Blumenrasen, war eine Decke ausgelegt, worauf ein brauner Picknickkorb stand. Von weitem roch ich die Köstlichkeiten. Um uns waren Rosensträuche, was eine Art 'Mauer' um uns bildetete. Und obwohl ich hier schon mein ganzes Leben wohnte, hatte ich diesen Ort, wunderschönen Ort, noch nie gesehen.

"Wow.", brachte ich heraus. Ich hastete auf die Decke zu und ließ mich rücklings fallen. Mit Augen geschlossen seufzte ich und ließ ein Lächeln auf meinem Gesicht nieder. "Ich geh hier nie wieder weg."

Ich merkte wie neben mir die Decke runterging. "Musst du aber.. irgentwann, mein ich.", sprach Jonas.

"Mhm. Ich will aber nicht.", meinte ich schmunzelnd.

"Du musst ab-.."

"Neeeein, sei ruhig."

Ich zuckte zusammen, denn er piekste mir in den Bauch. "Wehe..", warnte ich ihn. Aber er lag schon auf mir und kitzelte mich durch. "Neeein... hör.. hör auf.", bekam ich heraus.

"Leute?"

Wir beide sprangen weg voneinander.

"Jonas?", meinte Antonio und schaute ihn sauer an. Er zog Jonas am Arm weg und rief: "Ich komm sofort wieder!" Ich legte mich grinsend auf die Matte, schloss die Augen und freute mich auf gleich.

Sofort, war seiner Meinung aber niemals. Denn ich wartete sagenhafte zwei Stunden und keine Menschenseele kam. Ich aß den Proviant und ging dann mit grimmigen Blick nach Hause.

Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein, dachte Ich. Einfach nicht wiederkommen.

Ich schloss die Tür auf und lief direkt in mein Zimmer. "Hey! Marylin warte.", rief mein Vater und ich blieb stehen. Meine Hand war am Geländer der Treppe.

"Beim Restaurant.." Scheiße. "..der hat angerufen. Du bist gefeuert..", murmelte er.

"Ok." Ich rannte die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ich schloss die Tür ab und versuchte, nicht zusammen zu brechen. Schluchzend schmiss ich mich auf mein Bett. In meinem Leben ging alles schief, wirklich alles. Zwei doofe Jungs. Beste-Freundinnen-Krieg. Attentäter die meinen Namen wissen. Meinen Job verloren. Hier sterben Lebewesen, unter anderem mein Lieblingshund! Keiner kümmerte sich darum, alle wissen, was hier vor sich geht. Ich wollte das nicht mehr. Niemand weihte mich ein. Im Moment wollte ich einfach nur noch ein Opfer des Mörders sein.

-

"Weißt du es, Marylin?", fragte mich der Lehrer. Ich schreckte hoch.

"Was?", meinte ich etwas abwesend.

"Das gibt ein Minus..", grummelte er und ich erntete unterdrücktes Lachen. Aber sie wussten nicht warum ich so bin. Keiner wusste es, nicht einmal ich selber.

Heute war Mittwoch, dass heißt, Lilly kommt. Vielleicht ist das die Chance, dass wir und wieder so richtig ausheulen können. Auch wenn wir uns vertragen hatten, war die Stimmung unter uns angespannt. Anders als sonst.
Total anders.
Aber alles wird gut!

Hoffentlich.

-

Es klingelte und ich hastete die Treppe herunter. "Hi Lilly.", lächelte ich. "Hey.", meinte sie und setzte ein Lächeln auf.

Wir setzten uns in die Küche und fingen an, dass Plakat zu bemalen.

"Holst du die Bilder?"

"Eh, ja. Hatte ich vergessen..", murmelte ich und hastete nach obenstehenden, während sie Karteikarten schrieb.

In meinem Zimmer angekommen, suchte ich die Fotos. Aber sie waren nicht mehr auf meinem Schreibtisch.

"Suchst du die hier?", hauchte eine tiefe Stimme direkt hinter mir.

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