9. Kapitel

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Nach der Schule

„Also dann", wir laufen zusammen Richtung innen Stadt. Dieses Mal verfolgen uns keine Jungs. Es fühlt sich richtig befreiend an.

„Wie wäre es mit der?", fragt er. „Nein leg die wieder hin die ist grässlich". So vergehen die nächsten zwei Stunden. Letztendlich haben wir ihm eine Jeans ausgesucht die uns beiden Passte.

„Hast du Lust etwas zu essen?", fragt er mich nachdem wir den Landen verlassen haben. „Klar", stimme ich zu und wir setzen uns in ein Café. Wir bestellen und unterhalten uns ein Weilchen.

Ich bekomme eine Nachricht von Eun Young:

Komm schnell nach Hause es ist etwas passiert

„Ich muss nach Hause. Tut mir Leid", sage ich ihm und verabschiede mich schnell und laufe dann so schnell wie möglich nach Hause.

„Eun Young ich bin da, was ist los?", schreie ich, sobald ich die Tür geöffnet habe, durchs Haus. „Oh gut nein lass deine Schuhe an wir müssen sofort los komm", sie kommt Tränen überströmt aus der Küche.

Wir laufen nach draußen zu ihrem Auto und steigen ein. „Eun Young bitte sag mir was los ist", flehe ich. „Oke Lixin du musst jetzt stark sein..." sie zögert noch ein bisschen bis sie es mir dann endlich sagt. „Im Labor deines Vaters gab es eine schwere Explosion. Er ist stark verletzt" Sie drückt aufs Gas und fährt los. Was? Nein. Ich kann meinen Vater noch nicht verlieren. Wir sind gerade mal eine Woche in Korea und mein Leben geht nur noch drunter und drüber.

Im Krankenhaus fragen wir sofort die nächst beste Krankenschwester nach ihm. „Es ist so, ihr Mann ist noch im OP wir können leider noch nichts sagen. Wenn sie warten gebe ich ihnen selbstverständlich gleich Bescheid". Wir setzen uns ins Wartezimmer.

Ich zittere am ganzen Körper. Mir wird plötzlich ganz schlecht. Was soll ich machen wenn ich ihn verliere? Wo soll ich dann hin?

„Ganz ruhig er wird das schon schaffen", versucht Eun Young mich zu beruhigen. „Ich darf ihn nicht verlieren. Ich hab doch schon meine Mum verloren", heule ich.

Vier Stunden später

Durch das viele weinen habe ich schreckliche Kopfschmerzen bekommen. Die Schwester hat mir schon eine Tablette gegeben. Langsam, ganz langsam, entfaltet sie ihre Wirkung. Drei weitere Stunden vergehen. In der zwischen Zeit bin ich schon durch das halbe Krankenhaus gelaufen. „Willst du nicht deinen Freunden Bescheid sagen. Du könntest sie beten her zu kommen um dich zu beruhigen", ratet mir Eun Young. Stimmt ich könnte Chunji anrufen.

Ich ziehe entschlossen mein Handy heraus und rufe ihn an. „Hey Lixin was gibt's?", er klingt gestresst. „Hey Chunji, wo bist du? Hast du gerade Zeit?", ich will ihn auch nicht unbedingt stören immer hin sind wir gerade mal eine Woche befreundet. „Ich bin bei meiner Mum sie hat Geburtstag. Hey hör zu können wir vielleicht morgen reden ich hab grad wirklich keine Zeit" „Ja klar" Ich breche das Gespräch ab, da ich schon wieder in Tränen ausbreche. „Was ist los? Kommt dein Freund her?" „Nein er ist beschäftigt" „Und was ist mit den Jungs die neben uns wohnen du meintest doch das seien Freunde von dir" „Nein sind sie nicht mehr" Sie respektiert es und bohrt nicht weiter nach.

Ich stehe auf und hole mir einen Kaffee. Als ich um die Ecke gehen will höre ich den Arzt mit Eun Young reden. „Sage sie es ihr vorerst nicht" „Dann müssen sie das übernehmen" Eun Young weint fürchterlich. „Ich weiß gar nicht wie ich ihr das sage soll"

„Mir was sagen?" ich gehe um die Ecke uns starre beide an. „Oh Gott Lixin es tut mir so leid" Was hat sie denn. Sie kann nicht sprechen und bricht auf ihren Stuhl zusammen. „Es ist so..." der Arzt zögert und sieht zu Eun Young. Diese nickt. „Bitte setzten sie sich", ich tue es. „Was ist den Los", frage ich nochmal. „Es ist so das ihr Vater starke Verletzungen hatte und sehr viel Blut verloren hat" „Wieso sprechen sie in der Vergangenheit es geht ihm doch gut oder?", ich sehe zuerst den Arzt und dann Eun Young an. Beide meiden Blickkontakt. „Oder?", frage ich nochmal. Diesmal ein wenig lauter.

„Es tut mir leid ich konnte ihren Vater nicht retten" Hat er gerade gesagt das mein Vater tot ist? „Nein. NEIN! Das kann nicht sein", ich schreie herum, aber es ist mir egal. „Das ist nicht wahr" ich erleide einen völligen nerven Zusammenbruch. Ich rutsche von meinem Stuhl und sitze jetzt auf dem Boden. „Es tut mir so leid", meint der Arzt noch und verschwindet dann. „NEIN!", schreie ich nochmal. Eun Young kommt zu mir und umschlingt mich mit ihren Armen.

So sitzen wir noch einige Minuten. Still weinend auf dem Boden. Vor dem Raum in dem mein Vater liegt. Tod.

„Miss? Ich würde ihnen raten zu Hause weiter zu trauern dort sind sie unter sich. Ich habe mir erlaubt ihnen ein Taxi zu rufen." Redet eine Krankenschwester auf uns ein.

Das tun wir. Daheim krieche ich sofort nach oben in mein Bett. Ich weine noch stundenlang. Ich schreibe Celina und Ally eine Nachricht und schalte dann mein Handy aus.

Eun Young ist kurz herein gekommen und meinte sie habe in der Schule angerufen und mich für die Restliche Woche krankgeschrieben. Dann irgendwann schaffe ich es ein zu schlafen.

Der nächste Tag ist genauso schlimm. Einfach zu wissen dass ich meinen Vater nie wieder sehen werde zerbricht mir das Herz. Ich hatte ihn wirklich gern. Ich verbringe den folgenden Tag im Bett. Eun Young kam ab und zu herein und hat mir etwas zu essen gebracht. Ich sehe ihr an das es ihr genauso schlecht geht.

Ich rede mit niemandem, schreibe mit niemanden. Ich bleibe einfach im Bett. Schlafe, weine und Erinnere mich an besondere Momente mit ihm.

Der nächste Tag verläuft ganz anders. Ich beginne mit Eun Young die Beerdigung zu planen. Es ist schrecklich. Wir lassen mehrere Berater kommen. Sarg, Gottesdienst, der Verlauf, Art wie er bestattet werden soll und und und. Ich halte es nicht mehr aus und verschwinde auf mein Zimmer. Ich schalte mein Handy mal wieder an und sehe dass ich mit Nachrichten zu gebombt worden bin. Chunji hat mehr Mals versucht mich anzurufen und mir gefühlte tausendmal geschrieben. Er fühlt sich schuldig weil er gestern ja eigentlich bemerkt hat das etwas nicht stimmt, aber nichts gesagt hat. Soll er doch.

Ich schaue mir die Namen an. Keiner der Jungs hat mir geschrieben. Wieso macht mich das noch trauriger. Will ich denn dass sie mir schreiben? Ich verbanne sie aus meinen Gedanken und schalte mein Handy einfach wieder aus ohne irgendjemandem zu schreiben.

Ich esse während dieser Woche kaum etwas. Ich habe einfach keinen Appetit. Am Freitag ist die Beerdigung. Heute werde ich sie wieder sehen.

„Können wir los?", fragt Eun Young mich. Ich nicke. Zusammen, beide in schwarz gehüllt, verlassen wir das Haus. Auf zur Beerdigung meines Vaters.




Zwischen den Fronten!(Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt