Ich sitze noch weiter 10 Minuten auf dem kalten Boden, bis ich mich aufraffen kann. Er hat mich wirklich gerade geschlagen! Meine Backe fühlt sich wie gelähmt an. Was ist denn plötzlich los mit ihm. Kris hatte mich noch die verletzt, außer Seelisch, oder so richtig angeschrien. Er war immer lieb und fürsorglich. Mir gegenüber zu mindestens. Was ist passiert, dass er sich in den sechs Wochen jetzt so stark verändert hat?
Ich taumle in mein Badezimmer. Zuerst traue ich mich nicht in den Spiegel zu sehen. Eine Weile bleibe ich auf dem Badewannenrand sitzen. Nach dem ich mich einigermaßen beruhigt habe riskiere ich einen Blick. Noch leicht erkennt man den roten Handabdruck von ihm, doch man sieht, dass er einen leichten blauen Schimmer in sich trägt. Zusätzlich ist mein Gesicht feucht. Tränen.
Völlig fertig mit den Nerven gehe ich in mein Zimmer. Ohne mich umzuziehen krieche ich unter die Bettdecke. Nur die Schuhe streife ich von mir. Ich denke lange nach und dabei muss ich wohl eingeschlafen sein.
Als ich wieder aufwache ist es schon dunkel draußen. Die Uhr sagt mir, dass es halb sieben ist. Nach kurzer Zeit schleife ich mich dann doch nochmal aus dem Bett da es echt unbequem ist in diesem Kleid zu schlafen. Schnell streife ich es ab und schlüpfe in meine Jogging Hose und in ein Top.
Ich laufe nach unten in die Küche um etwas zu essen auch wenn ich nicht wirklich Hunger habe. Gerade als ich den ersten Bissen mache will klingelt es an der Tür. Frustriert werfe ich mein Sandwich zurück in den Teller und sehe nach wer so spät noch stört.
Ich drücke die Klinge herunter und schon wird die Tür aufgestoßen und jemand stürmt an mir vorbei. Der hat mir gerade noch gefehlt. „Was willst du hier?", sofort bin ich auf 180. „Ich muss mit dir reden!" „Ich will aber nicht mit dir reden also verschwinde!", warum muss er gerade jetzt hier auftauchen. Er ignoriert mich und lässt sich auf die Couch fallen. „Ich will aber mit dir reden also komm her!", es liegt eine gewisse schärfe in seiner Stimme. Mit ungutem Gefühl gehe ich zu ihm und setze mich in einem gewissen Abstand zu ihm.
„Was willst du noch von mir Kris?", ich verschränke meine Arme vor der Brust. Gott warum rede ich überhaupt noch mit ihm? Er hat mich geschlagen!
Nach einer weiteren Pause fängt er endlich an zu reden: „Du wirst niemandem davon erzählen! Und du wirst keinen Kontakt mehr zu den Mädels haben!" Mein Mund klappt auf. Glaubt er wirklich, dass ich noch mit ihm zusammen bleibe und seine Anweisungen befolge? Sicherlich nicht.
„Vergiss es von dir lass ich mir nichts sagen! Du hast mich geschlagen vollkommen bewusst das heißt für mich ich mach Schluss!", werfe ich ihm entgegend. Die ganze Zeit hatte er auf seine Hände gestarrt, jetzt sieht er mich an. Seine Miene verfinstert sich schlagartig und plötzlich springt Kris auf und packt mich am Oberarm. In einem Zug zieht er mich vom Sofa hoch und schupst mich mit voller Kraft gegen die Wand. Mein gesamter linker Arm schmerzt.
Bedrohlich ragt Kris über mir und drückt mich gegen die Wand. „Glaubst du wirklich du kannst machen was du willst? Du gehörst mir und wirst immer mir gehören! Das heißt du wirst tun was ich sage!", schreit er mich an. „Was ist denn auf einmal mit dir los?" „Tja Menschen verändern sich", flüstert er mir ins Ohr. Ich bekomme es mit der Angst zu tun. Er soll endlich verschwinden und mich in Ruhe lassen. Mit aller Kraft stoße ich ihn von mir. „Bist total durchgeknallt?", dadurch habe ich ihn noch mehr verärgert. Kris holt mit seiner Hand aus und trifft mich an der Lippe. Von Schmerzen durch zuckt fasse ich hin. An meiner Hand klebt Blut. „Ich hoffe du verstehst langsam was passiert wenn du mir nicht gehorchst" Ich stütze mich am Schrank, der neben mir steht, ab. Wieder verschwindet er einfach ohne sich zu entschuldigen. Meine Lippe hört nicht auf zu bluten. „Hey!", ich rufe ihm nach und er bleibt tatsächlich stehen und dreht sich nochmal um. „Wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lasse und dir jemanden anderen suchen?" Kris muss nicht lang überlegen. „Weil ich dich will. Und zwar nur dich", damit dreht der sich zurück und marschiert aus dem Haus.
Ich bekomme einen totalen nerven Zusammenbruch. Ich sinke an der Wand nach unten und kann nicht mehr aufhören zu heulen.
Noch Minuten später haben ich mich nicht gerührt. Warum? Warum muss so eine scheiße immer mir passieren? Das frage ich mich die ganze Zeit. Ausgerechnet jetzt muss Eun Young für längere Zeit weg sein.
Ich raufe mir die Haare und versuche zu weinen auf zu hören. Nach ein paar Minuten klappt es. Ich atme noch einmal tief ein und aus, dann ziehe ich mich am Schrank nach oben. Kurz schließe ich die Augen.
Ohne irgendetwas anderes zu tun renne ich in mein Zimmer und werfe mich auf mein Bett. Was soll ich jetzt bloß machen? Noch lange liege ich wach und starre die Decke an.
Am nächsten Tag bleibe ich zu Hause. Ich rufe im Sekretariat an und sage mir ginge es nicht gut und das ich diese Woche nicht kommen würde.
Noch während der ersten Stunde bekomme ich eine Nachricht von Tiffany:
Tiffany: Hey was ist los?
Ich: Hey mir geht's gar nicht gut hab vielleicht gestern was falsches gegessen
Ich hasse es sie anlügen zu müssen, aber die Wahrheit kann ich ihr wohl schlecht sagen.
Tiffany: Oh du arme. Soll ich später noch vorbei kommen?
Ich: Lieber nicht. Nicht das ich dich noch anstecke.
Wenn sie kommen würde, dann würde sie meine aufgeplatzte und ein wenig angeschwollene Lippe und meine lila Backe sehen. Ich könnte es ihr nicht erklären und außerdem würde Kris ausflippen wenn er sie hier sehen würde.
Ich schalte mein Handy aus bevor sie mir antwortet. Denn restlichen Tag verbringe ich in meinem Bett und stehe so wenig wie möglich auf.
Auch der nächste Tag und der darauffolgende läuft genauso ab. Die Mädels haben mich kein einziges Mal besucht was ich ihnen auf oft genug verbieten musste.
Am Donnerstag jedoch muss ich erschreckend feststellen, dass ich nichts mehr zu essen habe. Mit sehr wenig Bock schleife ich mich nach oben und ziehe mich um. Ich trage zusätzlich noch Make-Up auf um den blauen Fleck unsichtbar zu machen, gegen meine Lippe kann ich leider nichts machen.
Ich schnappe mir meine Tasche und verlasse das Haus. Es ist recht ruhig da alle noch Arbeiten oder in der Schule sind. Somit ist in dem Laden kaum etwas los. Mit wenig Elan laufe ich durch die Regale und werfe alles in den Korb was mir so spontan ins Auge fällt.
Als ich an der Kasse bin lege ich meine Sachen gerade aufs Band als mehrere Jungs in einer derarten Lautstärke herein kommen das alle anderen sich um drehen und anfangen zu tuscheln. Ich jedoch lade einfach meine Sachen weiter auf. Bis ich hinter mir meinen Namen höre. Nun drehe auch ich mich um. „Oh mein Gott sie ist es wirklich", ruft Kai. Die Jungs von EXO-K stehen vor mir. Und zwar alle sechs.
Das hat mir gerade noch gefehlt. Sie kommen zu mir und schließen mich in eine Gruppenumarmung. Wie ich sowas nur hasse!
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Zwischen den Fronten!(Exo FF)
FanfictionLixin ist 17 Jahre alt und lebte bisher mit ihrem Vater in Deutschland, dann aber soll sie zu der neuen Freundin von ihm ziehen. Nach Seoul/Südkorea. Na toll! Ihr passt es überhaupt nicht. Sie kommt in ihre neue Schule und muss sich gleich neben de...