Plötzlich spüre ich zwei Hände an meinen Schultern und ehe ich mich versehe, liege ich einen Meter weiter weg auf dem kalten Boden der Cafeteria. Empört schnaube ich nach Luft und versuche mir die Nudeln von meiner Kleidung zu wischen. Doch anstatt sie weg zu bekommen verteile ich die Sauce nur noch mehr, bis ich es schließlich aufgebe und nach oben in das Gesicht eines hämisch grinsenden Jungen blicke.
„Was sollte das denn?", fahre ich ihn ungehalten an. Für einen Moment sieht er mich verblüfft an, doch er fängt sich schnell wieder und blafft mich in gereiztem Ton an: „Selbst Schuld, wenn du mir nicht aus dem Weg gehst!" Was für ein eingebildeter Pudel. Sauer puste ich mir ein paar Strähnen aus der Stirn und beschließe es einfach auf sich beruhen zu lassen. Immerhin bin ich erst seit ein paar Wochen hier und da will ich nicht noch mehr negativ auffallen wie ich es sowieso schon tue.
Also rappele ich mich auf und drehe ich mich auf dem Absatz um und verschwinde.
Auf dem Weg zu meinem Spind, wo ich mir Kleidung zum Wechseln holen will, begegne ich Kris. Innerlich stöhne ich auf, er ist die letzte Person, die ich jetzt sehen möchte. In der Hoffnung, dass er mich nicht sieht drehe ich mich schnell mit dem Gesicht zur Wand und tue so als würde ich etwas aus meiner nicht vorhandenen Rocktasche holen. Gespannt lausche ich seinen Schritten, als sie plötzlich verstummen. Ich presse meine Augen fest zusammen und erstarre in meiner Bewegung, während ich aus tiefstem Herzen hoffe, dass er weiter geht und mich in Ruhe lässt. Wie nicht anders zu erwarten, tut er mir diesen Gefallen nicht.
Eine kräftige Hand legt sich auf meine Schulter und dreht mich schwungvoll um. Schlecht gelaunt starrt Kris zu mir nach unten: „Bist du nicht mal fähig richtig zu essen? Und ich dachte das bringt euch reichen Kindern eure Nanny bei, oder hat die dich immer gefüttert Prinzesschen?" Mir klappt bei diesen Worten der Mund auf. Ich will ihm etwas antworten, ihn anschreien. Irgendwas. Doch ich bekomme vor Empörung kein Wort heraus.
Er schnaubt noch einmal abfällig und verschwindet anschließend in der Mensa.
Chunji kommt in diesem Moment zu mir und legt seinen Arm um mich und bringt mich. Zusammen gehen wir zu meinem Spind. Dort angekommen nehme ich mir meine Wechselklamotten und verschwinde auf der Toilette.
Es klingelt. Völlig genervt packe ich meine dreckigen Sachen in einen Plastikbeutel und renne zum Klassenraum. Schnaufend platze ich hinein und werde prompt knallrot. Meine Mitschüler beginnen zu lachen und meine Lehrerin bedeutet mir mit strenger Miene mich auf meinen Platz zu setzen. Na super für mich ist der Tag jetzt endgültig gelaufen.
Chunji tut mir ein wenig leid, da er ja noch den ganzen Nachmittag mit mir aushalten muss. Die restlichen Schulstunden bringe ich schweigend hinter mich, nur wenn der Lehrer mich etwas fragt, gebe ich eine knappe Antwort von mir. Chunji dreht sich einige Male besorgt zu mir um.
Als es endlich Gongt, packe ich meine Schultasche und husche aus dem Raum. Am Schultor warte ich schließlich im Schatten eines Baumes auf Chunji. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich ihn endlich aus dem Gebäude laufen. Schnell stürme ich auf ihn zu und zerre ihn am Ärmel vom Gelände.
"Ist alles in Ordnung mit dir? Soll ich dich nach Hause bringen? Wir müssen heute nichts machen, wir können es auch gern verschieben, wenn du..." Weiter kommt Chunji nicht, denn ich unterbreche ihn hastig: „Nein! Es tut mir leid, irgendwie ist heute einfach nicht mein Tag." Aufmunternd klopft er mir auf die Schulter. Kurz entschlossen nimmt er meine Hand und zieht mich mit sich.
Etwa zehn Minuten später stehen wir vor seinem Haus. „Wow es ist wunderschön!", staunte ich.
Das Haus war von einer weißen Mauer umzäunt. Mittlerweile stehen wir vor einem großen braunen Holztor, welches mit schönen Schnitzereien verziert ist. „Annyeonghaseyo", begrüße ich die ältere Dame höflich. Sie ist schon etwas älter und begrüßte mich herzlich. Chunji ist das ganze etwas peinlich, denn er tritt nervös von einem Fuß auf den anderen.
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Zwischen den Fronten!(Exo FF)
FanfictionLixin ist 17 Jahre alt und lebte bisher mit ihrem Vater in Deutschland, dann aber soll sie zu der neuen Freundin von ihm ziehen. Nach Seoul/Südkorea. Na toll! Ihr passt es überhaupt nicht. Sie kommt in ihre neue Schule und muss sich gleich neben de...