Kapitel 16

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Allys Sicht:

Marco hebt mich hoch und setzt mich in meinen Rollstuhl. "Alles okay?" Ich nicke lächelnd, woraufhin er mich küsst. "Ich hätte es aber auch alleine hinbekommen." "Mir egal." lacht er und schiebt mich ins Haus. "Was soll ich uns zum Abendessen kochen?" Ich seufze und sehe ihn an. "Können wir etwas machen, wo ich dir helfen kann?" "Klar." lächelt er und schiebt mich weiter in Richtung Küche. "Bleib hier, ja? Ich hole den Einkauf rein." Ich nicke und nehme mir das Tablet, um nachzusehen, was morgen alles auf meinem Plan steht. "Mum!" ruft Hannah und kommt zu mir in die Küche gelaufen. "Hey, mein Schatz." lächle ich und nehme sie in den Arm. "Schau mal." Sie hält mir ihr Matheheft hin, woraufhin ich es nehme und aufschlage. "Eine eins? Wow, da freue ich mich aber." lächle ich und küsse ihre Schläfe. Sie kichert und nimmt mir das Heft wieder ab. "Wo ist Marah?" "Die kommt auch gerade." antwortet Hannah mir und schon höre ich es rumpeln. "Hannah! Du hast schon wieder deinen Ranzen in den Weg gestellt ich bin drüber gestolpert!" beschwert Marah sich lautstark. "Hey Hey Hey. Immer ruhig. Hier wird nicht geschrien. Der einzige, der hier schreien darf, bin immer noch ich. Du entschuldigst dich bei Hannah und Hannah räumt ihr Zeug weg." geht Marco dazwischen, bevor Hannah zurück schreien kann. "Hör auf Papa." sage ich zu ihr, da sie wieder kurz davor war pampig zu antworten. "Ist Lenni schon Zuhause?" fragt Marah ganz aufgeregt. "Ja, der müsste oben sein." Sie nickt und rennt nach oben. Marah hängt sehr an Lenni. Hannah zwar auch aber Marah noch mehr. "Lenni! Du glaubst nicht, was mir heute beim Training passiert ist!" brüllt Marah ganz laut und platzt in sein Zimmer. Schmunzelnd sieht Marco mich an und stellt die Einkaufstüten ab. "Sie hat 5 Tore geschossen beim Training." "Wow." staune ich. "Sie ist stolz wie Oskar." lacht er und verstaut den Einkauf in den Schränken. "Kann ich mir vorstellen." sage ich leise. Marco sieht mich wieder an und kommt zu mir. "Bereust du es, dass du aufgehört hast?" Ich seufze leise. "Nein, nicht direkt bereuen. Aber ich vermisse es manchmal, weißt du? Und jetzt könnte ich eh nicht mehr spielen." Marco legt seine Hand in meinen Nacken und zieht mich an sich. "Bald fängst du mit der Therapie an und ich bin mir sicher, dass du bald wieder laufen kannst." "Ich hoffe es. Es nervt mich einfach." Marco nickt verständnisvoll. "Wir schaffen das zusammen. Ich bin immer für dich da und das weißt du." Ich nicke. Marco steht wieder auf und holt alles heraus, was wir zum Kochen brauchen. Wir werden einfach einen Hühner-Nudel-Eintopf kochen. Schmeckt gut und das was übrig bleibt können die Kinder essen, wenn sie morgen von der Schule nach Hause kommen. Naja, wenn denn etwas übrig bleibt.

Nach dem Essen räumen Marco und ich alles auf, während Hannah und Marah sich für's Bett fertig machen und Lenni sich auch in sein Zimmer verzieht. "Mama! Papa! Wir sind fertig!" rufen Hannah und Marah von oben. Ich lache und lasse mir von Marco nach oben helfen, damit wir den Kindern gute Nacht sagen können. "Okay, ihr zwei Süßen, schön die Augen zu und schlafen. Wehe ich höre euch noch hier herumkichern." grinse ich und kitzle Hannah ab. Sie kreischt lachend auf und versucht meinen Händen auszuweichen. "Bist du etwa kitzlig?" lache ich und kitzle sie weiter. Marco tut es mir gleich und kitzelt Marah richtig durch. Ich liebe es die Mädels so lachen zu hören. "So, jetzt wird aber geschlafen, habt ihr mich verstanden?" Beide nicken brav, was mich wieder lächeln lässt. "Dann gute Nacht." Marco und ich geben beiden einen Kuss und dann hebt Marco mich wieder hoch, um mich aus dem Zimmer zu tragen. "Gute Nacht, Mama, gute Nacht, Papa." kichern die zwei und ich schalte das Licht aus. "Lenni noch gute Nacht sagen?" fragt Marco, woraufhin ich nicke. Er geht mit mir auf dem Arm zu Lennis Zimmer und ich klopfe. "Ja?" ruft er. Ich drücke die Türklinke runter und stoße sie Tür auf, damit Marco mit mir hineingehen kann. "Wir wollten dir nur gute Nacht sagen." lächle ich. Lenni setzt sich auf und lächelt zurück. "Gute Nacht." antwortet er. "Mum?" fügt er noch hinzu und runzelt leicht nachdenklich die Stirn. "Ja?" "Mit Kat wird es schlimmer." murmelt er. "Wirklich?" Lenni nickt. "Magst du uns kurz alleine lassen?" frage ich Marco. "Nein, ich will euch beide hier haben." sagt Lenni. Er sieht so traurig aus. Marco lächelt und trägt mich zu Lennis Bett, um mich dort abzusetzen. Marco setzt sich auf die andere Seite neben Lenni. "Heute zum Beispiel, dasollte sie nach vorne an die Tafel. Vor den Ferien ist sie lächelnd hingegangen und hat Aufgaben gelöst. Heute ist sie nach vorne gegangen und wusste nicht einmal, was sie tun sollte. Sie hat Frau Winter angeguckt und ihr kamen fast die Tränen. Dann hat Jack angefangen zu lachen und gesagt »Ist unser Streber zum Versager geworden?« und dann ist sie weinend raus gelaufen." Ich sehe Lenni entsetzt an. "Wie bitte? Wieso werde ich darüber nicht informiert? Sonst kommen die Lehrer beim kleinsten Fliegenfurz zu mir und bei so etwas halten die es nicht für nötig? Das geht gar nicht!" Lenni seufzt. "Kannst du mit Kat reden? Oder dir Jack ranholen?" Ich nicke sofort. "Natürlich werde ich das. Das ist doch mein Job. Wieso hast du mir das nicht heute schon in der Schule erzählt?" "Das war in der letzten Stunde da warst du schon weg." "Ach so." murmle ich. "Hast du mal versucht mit ihr zu reden?" fragt Marco. "Ja, habe ich versucht. Aber sie läuft immer vor mir weg." murmelt Lenni verzweifelt. So habe ich Lenni noch nie erlebt. "Mach dir keine Sorgen. Morgen ist ja Donnerstag, da bin ich ja den ganzen Tag in der Schule, dann rede ich mit beiden." verspreche ich ihm. "Danke." lächelt er und umarmt mich. "Nicht dafür, Schatz. Versuch zu schlafen, ja? Bleib bitte nicht zu lange auf." Er nickt. "Bin eh ganz schön müde." "Alles klar. Dann gehen wir jetzt runter. Schlaf gut." lächelt Marco. Lenni nickt und ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Schatz? Können wir über etwas reden?" "Ähm... natürlich." nicke ich etwas verunsichert. Er lächelt und kommt auf mich zu. Im Handumdrehen hebt er mich aus meinem Rollstuhl und trägt mich zum Bett. Er legt mich drauf und krabbelt über mich, ehe er mich küsst. Ich runzle die Stirn. "Wolltest du nicht reden?" "Mhm." brummt er und küsst meinen Hals. "Über unsere Kinderplanung." Ich seufzt und drücke ihn von mir. "Falsches Thema." seufze ich. Marco setzt sich auf und sieht mich ernst an. "Ich habe vorgestern mit Lenni geredet. Ich habe ihm erzählt, dass du dir immer eine große Familie mit mindestens vier Kindern gewünscht hast. Und dass das auch mein Wunsch ist. Wir haben aber erst drei." Ich nicke. "Das wird sich auch nicht ändern. Natürlich möchte ich noch. Und wir versuchen es schon wieder so lange. Aber ich kann einfach nicht, Marco. Ich kann nicht mir dir schlafen. Ich fühle doch da gar nichts." Marco reibt sich die Stirn und lehnt sich gegen den Kopfteil des Bettes. Ich krieche auch hin und setze mich neben ihn. "Ich weiß ja, dass Sex nicht alles ist in einer Beziehung oder in unserem Fall Ehe, aber es ist auch nicht unwichtig. Ich will dich auf keinen Fall zu irgendetwas drängen, aber ich habe eben auch meine Bedürfnisse." Ich nicke und sehe runter auf meine Hände, die in meinem Schoß liegen. "Ich weiß, Marco, aber ich kann mich nicht überwinden. Ich werde dabei nichts spüren. Gar nichts." Marco legt seine Arme um mich. "Reicht es denn nicht aus, dass wir uns lieben?" Er packt mich und setzt mich auf sich. Seine Hände fahren über meine Oberschenkel, doch ich spüre gar nichts. Ich könnte Stunden so sitzen und würde nicht merken, dass sie mir einschlafen, dass kein Blut mehr in meine Beine fließt. Seine Hände gleiten höher zu meinem Po, dann zu meiner Taille, wo ich sie wieder spüren kann. "Ich liebe dich, Ally. So sehr! Reicht das denn nicht aus?" "Doch." murmle ich. "Ich habe nur Angst, Marco. Ich habe Angst, dass es mir nicht mehr gefällt, dass es für mich nichts besonderes mehr ist." Marco legt seine Hand an meine Wange. "Denk nicht so etwas, Ally. Solange wir beide uns lieben, wird es weiterhin etwas besonderes sein." "Meinst du wirklich?" Er nickt lächelnd und küsst mich. "Ich liebe dich, Baby."

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Sehe mir gerade den Film »Gefährten« an. Ich liebe diesen Film!*-* und er ist so traurig... und so schön... ICH LIEBE IHN!!!!*-* <3 R.I.P. Soldat, der Joey gekauft hat und erschossen wird. Du bist ein toller Kerl <3
Okay, wie ihr merkt, habe ich ein Ding an der Schüssel... :'D
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch :D

~Jassy

Family is foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt